#Kapitel 49

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Sophie POV
Die Nacht verlief glücklicherweise recht ruhig. Hope wachte nur zweimal auf und war dann auch schnell zu beruhigen. Als ich am nächsten Morgen leise aufstand, um Levi nicht zu wecken, und mit Hope auf dem Arm runter in die Küche ging, hörte ich das klägliche Miauen von zwei Katzen. Sofort ging ich ins Wohnzimmer. Asha lag in der Kiste und leckte über zwei kleine Katzenbabys. „Wir haben jetzt also noch mehr Babys im Haus“, meinte Levi und ich zuckte zusammen, denn ich hatte ihn nicht gehört. „Sieht so aus und Asha scheint es auch gut überstanden zu haben“, erwiderte ich. Asha hob den Kopf und miaute. Levi nahm mir Hope ab und ich füllte Ashas Näpfe. Sie kam aus der Kiste und lief zu mir, wobei sie sich nicht allzu sehr von ihren Kätzchen entfernte, aber ich verstand es. Ich kraulte sie und sie schnurrte leise. „Ich lass dich jetzt mal in Ruhe essen und dich um deine Kätzchen kümmern“, flüsterte ich und erhob mich. Sofort ging sie zu ihren Näpfen, die ich extra näher zu ihren Kätzchen gestellt hatte, und aß.

Lächelnd ging ich in die Küche zu Levi, der bereits Frühstück machte. „Morgen startet dein Studium, bist du schon aufgeregt?“, fragte er mich und ich seufzte. „Ein wenig, mal sehen wie es wird“, murmelte ich und schmiegte mich an ihn. Hope quiekte und streckte ihre Arme nach mir aus, also nahm ich sie, während Levi weiter Frühstück machte. „Lass uns nachher eine Runde spazieren gehen“, schlug Levi beim Frühstück vor und ich stimmte zu. Wir gingen regelmäßig spazieren, weil es Levi guttat und ich fand es einfach schön mit ihm und Hope so viel Zeit zu verbringen. Nachdenklich sah ich Levi an. Es war noch gar nicht mal so lange her, dass ich mir eine Zukunft mit Levi niemals hatte vorstellen können, umso schöner war es, dass es nun doch so war. „Alles okay Sophie? Du wirkst so in Gedanken“, fragte Levi und legte den Kopf schräg. Ich schüttelte leicht den Kopf und lächelte. „Mach dir keine Sorgen Levi, es ist alles okay“, erwiderte ich. Er zog eine Augenbraue nach oben, beließ es aber dabei. Nachdem wir gefrühstückt und aufgeräumt hatten zogen wir uns für draußen an. Während Levi Hope anzog sah ich nochmal nach Asha. Sie lag bei ihren Kätzchen und ich ging neben ihr in die Hocke. „Wir sind spazieren, du kommst ja alleine zurecht, oder?“ Asha miaute leise und leckte über meine Hand. Ich stand wieder auf und ging in den Flur. Levi hatte Hope bereits in den Kinderwagen gelegt und wir trugen ihn zusammen die Treppe nach unten. Gemeinsam liefen wir Richtung Park. Levi hatte einen Arm um mich gelegt und ich schob den Kinderwagen.

„Ich will dich nochmal heiraten Sophie. Diesmal mit einer richtigen Feier“, meinte Levi nach einer Weile und ich sah ihn überrascht an. „Meinst du das ernst?“, fragte ich ihn und er nickte. „Ja, das letzte mal war ja ziemlich erzwungen und überhaupt nicht romantisch. Das möchte ich ändern, deshalb will ich dich nochmal heiraten, aber wenn du nicht möchtest…“ Ich unterbrach ihn, indem ich ihn zu mir nach unten zog und ihn küsste. Sofort erwiderte er den Kuss und lehnte seine Stirn an meine nachdem wir uns gelöst hatten. „Denk nicht mal daran, dass ich dich nicht wollen würde. Aber wir warten noch ein wenig mit der Hochzeit, okay? Bis die Kätzchen etwas größer sind, Hope nicht mehr das Fläschchen braucht und ich mich ins Studium eingelebt habe, in Ordnung?“ Levi nickte lächelnd und küsste mich gleich nochmal. Verliebt sah Levi mich an und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Wir setzten uns im Park auf eine Bank und ich hob Hope aus dem Kinderwagen. Sie quiekte glücklich und streckte ihre Arme nach Levi aus, also reichte ich sie ihm. Levi war immer noch etwas unbeholfen mit ihr, aber er gewöhnte sich daran. Lächelnd beobachtete ich ihn und machte ein paar Fotos mit meinem Handy. Wir hatten uns einen Fotodrucker bestellt, damit wir unser Fotoalbum füllen konnten. Levi wollte mir mein Handy wegnehmen, aber ich steckte es schnell ein und küsste ihn. „Du fotografierst mich auch ständig, also darf ich das auch“, meinte ich und er seufzte. „Na gut“, seufzte er und setzte Hope wieder in den Kinderwagen.

Wir spazierten wieder nach Hause und ich sah sofort nach Asha. Ihre Kätzchen schliefen eng an sie gekuschelt und ich kraulte Asha kurz. Levi reichte mir Hope die quengelnd ihre Arme nach mir ausstreckte. „Ich kümmere mich um das Abendessen, wickelst du Hope neu?“, fragte er mich und ich kicherte. „Mach ich“, versicherte ich ihm und ging hoch ins Bad. Ich legte Hope auf die Wickelkommode und kitzelte sie etwas. Sie lachte und ich lächelte. Ich wechselte ihre Windel und trug sie wieder nach unten. Levi stand in der Küche und bereitete gerade den Nudelauflauf vor. „Du bist viel schneller beim wickeln als ich“, murrte Levi und ich schmunzelte. „Du lernst es auch noch“, meinte ich und küsste ihn. Er seufzte und zog mich an sich. „Und wenn nicht?“, fragte er mich. „Dann haben wir ein Problem, denn durch das Studium bin ich lange unterwegs, da musst du dich um Hope kümmern“, erwiderte ich. „Aber wenn es dir zu viel wird kann ich das Studium auch verschieben.“ „Denk da nicht einmal dran, Sophie. Ich schaff das schon.“ Ich lächelte und küsste Levi nochmal. Er war jetzt wieder mehr wie der Levi den ich von früher kannte. Ich ging ins Wohnzimmer und setzte mich aufs Sofa. Wenig später kam auch Levi und ich lehnte mich an ihn.

„Wenn du irgendwohin anders ziehen wollen würdest, wohin wäre das?“, fragte er mich nach einer Weile. Verwirrt sah ich ihn an. Wie kam er da jetzt drauf? „Wieso fragst du?“, wollte ich wissen und er seufzte. „Manchmal überlege ich mir, wie es wäre, wenn wir einfach umziehen würden. Irgendwo anders hin, alles hinter uns lassen und wirklich komplett neu anfangen“, erklärte er mir. „Aber momentan darfst du das Land noch nicht verlassen, das weißt du doch“, erinnerte ich ihn. „Ich weiß, aber wenn ich es wieder darf. Und es ist ja auch erstmal nur ein Gedanke, wir müssen ja auch nicht umziehen, aber wenn doch, wohin würdest du wollen?“ Ich überlegte, denn ich hatte über sowas noch nie wirklich nachgedacht. „Ich weiß es nicht, Levi. Aber wenn du magst werde ich mir in Zukunft Gedanken darüber machen“, meinte ich und er lächelte. Ihm schien das wirklich ein anliegen zu sein und irgendwie konnte ich ihn verstehen. London war schön und es war ja auch alles gut zwischen uns, aber die Erinnerungen waren einfach noch immer präsent. Außerdem bemerkte ich die Blicke die uns manche zuwarfen durchaus. Levi und ich waren natürlich durch die Medien gegangen und auch, was er mir angetan hatte. Vermutlich machten ihm die Blicke der anderen mehr zu schaffen, als er zugeben wollte. Vielleicht war ein Umzug wirklich keine schlechte Idee, aber erst später. Erst wollte ich zumindest mit dem Studium anfangen und Levis Bewährung bestand ja auch noch, solange durfte er nicht das Land verlassen.

Der Timer unseres Backofens piepte und Levi stand auf. Ich stand ebenfalls auf, legte Hope auf ihre Kuscheldecke im Esszimmer und deckte den Tisch, behielt sie aber immer im Auge. Klar, sie war noch zu klein um zu krabbeln, aber man musste ja immer aufpassen. Levi stellte den Nudelauflauf auf den Tisch und wir aßen zusammen. Dabei war er recht schweigsam und ich sah ihn besorgt an. Als er das bemerkte lächelte er und schüttelte den Kopf. „Mach dir keine Sorgen, es ist alles okay“, meinte er. Ich glaubte es ihm nicht so ganz, aber ich wollte ihn auch nicht bedrängen. Den restlichen Abend über war Levi weiterhin so ruhig und ging früh ins Bett. Asha miaute und sah mich mit schräg gelegtem Kopf an, nachdem Levi hochgegangen war. „Sieh mich nicht so an, ich weiß nicht, was mit ihm los ist“, meinte ich und seufzte. Ich ging nur kurz nach Levi hoch ins Schlafzimmer. Hope schlief schon und ich zog sie vorsichtig um, bevor ich sie in ihr Bett legte. Dann zog ich mich auch schnell noch um und legte mich zu Levi. Er lag mit dem Rücken zu mir, aber ich störte mich nicht dran. Vorsichtig legte ich meine Arme von hinten um ihn und spürte, wie angespannt er war.

„Rede doch bitte mit mir, Levi. Sonst kann ich dir nicht helfen, aber das möchte ich doch“, wisperte ich. Er seufzte und drehte sich zu mir um. „Es ist nichts schlimmes, ich komme schon damit zurecht“, murmelte er, aber ich sah den Schmerz in seinen Augen. „Es sind die Blicke der anderen, nicht wahr?“, fragte ich leise. Er seufzte und nickte. „Ich versuche damit klarzukommen, aber…“ „Aber es ist nicht immer so einfach.“ Levi nickte wieder und ich lehnte meine Stirn an seine. „Dann rede doch mit mir, Levi. Du kannst mir keine Vorhaltungen machen, dass ich nicht mit dir rede und es dann selbst so machen.“ Dazu sagte er nichts, aber das war auch okay. Levi drehte sich auf den Rücken und zog mich mit, sodass ich auf ihm lag. Er vergrub sein Gesicht an meinem Hals und ich fuhr ihm durch die Haare. „Deshalb willst du umziehen?“, fragte ich, obwohl ich mir sicher war, die Antwort bereits zu kennen. „Ja…ich weiß dass es dauert, bis wir wegziehen können…aber ich glaube einfach nicht, dass diese Blicke jemals aufhören werden…und ich will auch nicht, dass unsere Tochter vielleicht mit dem konfrontiert wird, was ich getan habe…“, erklärte er mir. „Ich verstehe dich, Levi und es ist okay. Wir suchen uns was schönes aus und ziehen um. Für mich ist es okay. Solange du, Hope und Asha mit ihren Kätzchen bei mir seid, ist es mir egal, wo wir wohnen.“ Levi sah mich lächelnd an und küsste mich. „Ich hab dich nicht verdient…“, murmelte er. „Doch, hast du“, erwiderte ich leise. Er lächelte wieder und wir legten uns gemütlicher hin. Es dauerte nicht lange bis wir beide einschliefen.

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Es tut mir wirklich leid, dass ich das Kapitel erst jetzt hochlade, aber ich war übers Wochenende krank und konnte so gut wie nichts erledigen :(

I will find YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt