Gespräch✔️

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Luke
,,Glaubst du, Jo wird mir diese Scheiße jemals verzeihen können?", frage ich Cole leise. ,,Das weiß ich nicht, Luke. Du hast ihr mehr als nur weh getan. Wir versuchen alles was wir können", antwortet mir Cole und schlägt mir brüderlich auf die Schulter.

Er hat mich direkt nach der Schule eingesammelt und wir sind mit seinem Auto erst zu mir und dann zu Cole gefahren um Sachen zu packen. Ich habe meinem Onkel gesagt, dass ich etwas sehr wichtiges zu erledigen hätte und bin dann sofort mit Cole über den Landweg nach Arizona aufgebrochen. Fast 13 Stunden sind wir gefahren und zwischendurch hat mir Brick die Adresse seiner Oma geschickt. Cole ist im Moment der einzige meiner Freude, der mich nicht verurteilt, obwohl ich das wohl mehr als nur verdient hätte.

Ich habe echt immer nur schlecht über Cole gedacht, so geblendet war ich von meiner verfickten Eifersucht auf ihn wegen Jolina. Aber auf der Fahrt haben wir ein klärendes Gespräch geführt...

Flashback Hinfahrt

,,Luke?", fragt Cole mich und stupst mich an meiner Schulter an. Ich drehe meinen Kopf zu ihm und schaue fragend in seine Augen. Was will er denn bitte jetzt?!

,,Ich weiß, dass du denkst, dass ich auf Jolina stehen würde." Okay, das kam nun wirklich unerwartet. Mit einem Seufzen lehne ich mich im Sitz nach hinten und sage:,,Ja das denke ich, du gibst mir allen Grund dazu!" ,,Naja, dann sollte ich dir wohl jetzt sagen, dass dein 'Grund' wohl sehr weit hergeholt ist, denn ich könnte nie auf Jo stehen." ,,Beleidigst du sie gerade?!"

,,Nein Man! Ich bin...Schwul."

Ich starre Cole an und mir entgleisen bestimmt gerade alle meine Gesichtszüge. ,,Schau nicht so und sag mir lieber, was du davon hältst!", verlangt Cole lachend. ,,Das kam zwar unerwartet, aber ich finde es nicht schlimm! Nein, ich finde das super! Du bist also keine potentielle Konkurrenz mehr für mich!", rufe ich fast schon begeistert und Cole verdreht nur die Augen. ,,Warum wissen es die anderen nicht?", frage ich interessiert.

,,Ich habe Angst, wie sie reagieren", sagt Cole leise und schaut traurig auf die Straße. ,,Hä? Tyler ist doch auch schwul und alle haben ihn gern. Die Sexualität macht doch nicht den Wert einer Person aus, Cole". ,,Tja, das haben die Leute an meiner alten Schule eher nicht so gesehen, meine sogenannten Freunde haben mich gemobbt, bis ich die Schule mit Melly verlassen habe. Und Melly denkt bis heute, dass wir die Schuld gewechselt haben, weil die alte uns unterfordert hätte... Ich habe auch meinen Eltern gesagt, dass ich gemobbt wurde, aber nie den echten Grund dafür."

,,Hey Man, ich verspreche dir, dass alle in unserer Clique nichts an dir anders sehen werden, wegen deiner Sexualität. Im Gegenteil, sie werden dich nur noch mehr ins Herz schließen. Ich glaube Ty am meisten", sage ich und lache am Ende leise. Ich kann mir gut vorstellen, dass Tyler wohl vor Freude regelrecht Luftsprünge machen wird, wenn er erfährt, dass Cole schwul ist. Tyler beklagt sich nämlich seit dem dritten High School Jahr, dass alle Schwulen Jungs an unserer Schule  entweder dumm oder hässlich, oder sogar beides sind. Nett, ich weiß...

,,Danke Luke. Lass uns jetzt aber lieber wieder zum eigentlichen Thema diese, ich nenne das jetzt mal ganz Gewissenhaft Reise, zurück kommen. Jo... Wie willst du es machen?", fragt Cole und ich lasse meinen Kopf an die kalte Fensterscheibe fallen. Ich habe doch selber keine Ahnung ob und wann mir Jo jemals verzeihen wird. Und ich hoffe mehr als alles andere, dass sie das überhaupt tun wird, sonst wüsste ich nichts mehr mit mir anzufangen.

,,Frag mich was leichteres", sage ich verzweifelt und fahre mir mit einer Hand über mein Gesicht. ,,Zu dem krassen Problem mit Jo kommt ja auch noch, dass alle unsere Freunde mich am liebsten töten würden! Ich habe keine Ahnung was ich sagen oder machen soll..."

Flashback Ende...

Naja, jedenfalls habe ich es nun eh verkackt. Jo ist restlos enttäuscht von mir und hat noch nicht mal diesen Barkeeper gefickt. Nein, ich habe nur alles falsch verstanden und mich einen Scheiß um sie gekümmert! Glückwunsch, du bist der mieseste Penner den ich je gesehen habe, Luke, lobe ich mich selber und halte die Tränen mühsam zurück. Ich will nicht anfangen zu weinen, auch wenn mir gerade total danach ist. Das letzte mal als ich wirklich geweint habe, war als meine Mutter sich verpisst hat und das ist Jahre her. Und jetzt sitze ich hier, mitten in Arizona, in einem Auto, mit einem Typen mit dem ich erst seit ein paar Stunden überhaupt richtig klar komme und heule fast, weil ich mal wieder alles gegen die Wand gefahren habe, was ich gegen die Wand fahren hätte können.

Glückwunsch du Vollarsch...

Jo
Ich schließe die Türe hinter mir und lasse mich dann sofort dagegen fallen. Lukes Besuch hat mich mehr als nur aufgewühlt und das bekomme ich jetzt erst recht zu spüren. Eben war es mehr Wut als alles andere, was ich diesem Jungen entgegen bringen konnte, aber jetzt lehne ich hier an der Türe und heule. Meine Oma kommt besorgt aus der Küche und nimmt mich sofort in die Arme. ,,Kind, erzähl mir was passiert ist, ich werde nichts weiter erzählen, auch nicht sauer sein", flüstert sie mir während der Umarmung ins Ohr. Ich nicke leicht und werde dann ins Wohnzimmer gezogen.

Oma verschwindet in die Küche und kommt dann mit Brownies und Honigmilch wieder. Da kommt die Kindheit wieder hoch...

,,So Kind, ich will alles wissen", bestimmt sie und ich schniefe nochmal, bevor ich beginne Oma alles von vorne zu erzählen.
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Helllluuuu ihr Gurkensöhne🥲
Tut mir erstens leid für diese dämliche Begrüßung und zweitens für dieses fast sinnlose Kapitel 🥲 Bitte hasst mich Nd für die Kacke, die ich hier manchmal hinknalle🫂

·[𝑀𝑖 𝑉𝑖𝑑𝑎 ]·Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt