Oma Elisa✔️

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Jo

Eine Woche.

Seit einer Woche friste ich hier nun schon mein Dasein und trauere vor mich hin.

Zurecht.

Denn seit einer Woche kann ich mir geben, wie Luke, der Mann den ich Liebe, Felicia die Zunge in den Hals steckt und sie halb auf dem Schulflur fickt. Ich fühle mich so dumm und unnütz. Ich habe ihm vertraut und er hat mich zerstört. Mir geht es einfach nur scheiße.

Gerade ist Schulschluss und ich gehe alleine über den Parkplatz. Ich sehe schon von weitem, wie Luke Felicia am ablecken ist. Es tut jedes Mal mehr in meiner Brust weh und ich verfluche diese beiden einfach nur noch innerlich, während ich stumme Tränen weine.

Ich gehe mit gesenktem Kopf an ihnen vorbei und beeile mich an die Bushaltestelle zu kommen. Während ich im Bus sitze, laufen die stillen Tränen meine Wangen wieder runter und lassen mich elend fühlen. Sie zeigen mir mal wieder, was Luke mit mir angestellt hat.
———————

Meine Tränen sind mittlerweile wieder getrocknet und ich habe ein erfreutes Gesicht aufgesetzt, um meine Eltern nicht auf meine Probleme aufmerksam zu machen.

Leise schließe ich die Haustüre auf und gehe hinein, um sie dann wieder zu schließen und meine Tasche in die Ecke zu schmeißen. ,,Hey mein Schatz", ruft meine Mutter aus der Küche. ,,Hi Mom", sage ich und begebe mich zu ihr und meinem Dad. Doch sie sitzen dort nicht alleine. Meine Oma Elisa sitzt neben meinem Dad und lächelt mich lieb an. ,,Jo meine kleine Maus", lächelt sie und umarmt mich kurz. ,,Hallo Oma", sage ich und setze mich an den Tisch.  ,,Was machst du hier?", frage ich.

,,Ich dachte, dass ich euch mal besuchen komme, ich bin so alleine in Arizona. Ich kann aber nur kurz bleiben", sagt Oma und schiebt mir ein Stück Torte auf den Teller. ,,Schön", lache ich gefälscht, denn egal wie sehr ich mich gerade auch über Omas Besuch freue, Luke liegt mir schwer im Magen...

Die ganze Zeit unterhält sich meine Familie über unwichtige Sachen und ich stochere in dem Stück Torte herum.  Meine Stimmung ist wieder mehr als nur depressiv und ich versuche es nicht allen hier am Tisch zu zeigen. ,,-Stimmts, Jo?", höre ich meine Oma auf einmal. ,,Huh?", mache ich verwirrt. Ich bin wohl echt in meiner eigenen Welt gewesen gerade eben...

,,Du würdest mich doch sicher mal besuchen kommen, oder?", fragt Oma nochmal und ich nicke. Früher als kleines Kind war ich immer bei Oma, in jeden Ferien. Ihr Haus ist klein, aber sehr gemütlich. Dort ist für mich ein Ort an dem ich meine Sorgen vergessen kann. ,,Aber klar!", nicke ich und Oma lächelt zufrieden.

,,Ich muss noch Hausaufgaben machen, ich bin oben", sage ich und stehe von meinem Stuhl auf. Nein, ich habe nichts auf, aber ich möchte nicht mehr dort sitzen und gute Laune vortäuschen. Innerlich bin ich nämlich wieder mal in Tränen ausgebrochen. Ganz toll Jo, ersauf in deinem Kummer...

So kann das doch echt nicht weiter gehen! Seit der letzten Woche haben meine Freunde und ich uns von Luke und seiner Clique distanziert und Cole hängt mit uns rum. Alles ist eigentlich wieder, wie vor Lukes und meiner....Keine Ahnung was das auch immer gewesen sein soll...

Mit dem einen Unterschied, dass es mir einfach nur weh tut ihn mit dieser dreckigen Bitch zu sehen, die mich jeden Tag aufs neue so höhnisch angrinst und sich total krass fühlt, weil sie den Mann vögelt, den ich liebe. Scheiße, alles geht den Bach runter!

Seufzend lege ich mich in mein Bett und ziehe die Decke über mich. Was soll ich denn nun machen?!

Kurzer Hand rufe ich einfach mal Melly an und sie hebt sofort ab. ,,Hey, was macht meine kleine Jo?", fragt sie fröhlich und ich sehe ihr Grinsen förmlich durch mein Handy. ,,Die liegt im Bett und weiß nicht, wie es weiter geht!", sage ich leise und seufze zum eine Millionsten Mal heute. ,,Ach Jo...", seufzt nun Melly ebenfalls ratlos und ich drehe mich auf die andere Bettseite. ,,Am liebsten würde ich dem kleinen Penner den Arsch aufreißen!", sagt sie wütend und ich höre im Hintergrund Cole lachen. ,,Ich ja auch", murmele ich und es stimmt. Ich würde diesen Wixxer am liebsten anbrüllen, schlagen, treten, was weiß ich! Aber jedes Mal wenn ich ihn sehe, will ich einfach nur heulen und wünsche mir, dass einfach alles so wird wie früher.

Nächster Tag

,,Morgen", sage ich monoton und Addy, Melly, Tyler, Lola und Cole begrüßen mich alle herzlich. ,,Gleich haben wir Geschichte", sagt Lola genervt und lehnt sich neben mich an den Spind dran. ,,Hm", mache ich nur und schaue durch die Gegend. Lange muss ich nicht suchen und finde mein Ziel. Luke und die Schlange...

Ich dachte, dass es schon das schlimmste der Welt für mich sein könnte die beiden nur küssend zu sehen, aber nun muss ich sehen, wie Luke mit Felicia auf den Armen, wohlgemerkt küssend, in der Mädchentoilette verschwindet. Die Türe fällt hinter ihnen zu und ich kann mir nur allzu lebhaft vorstellen, was da drinnen nun abgeht...

Augenblicklich füllen sich meine Augen mit Tränen und ich drehe mich einfach weg von Lola und laufe aus der Schule. Mir egal, dass ich Unterricht habe, nicht mein Problem, dass meine Freunde drinnen warten und auch absolut kein Problem für mich zu schwänzen! Nur soll dieser scheiß Schmerz endlich aufhören. ,,Scheiße!", schreie ich und raufe mir die Haare.

Ich fasse einen Entschluss. Meine Oma meinte ich kann sie besuchen kommen. Und ich weiß, dass sie sich freuen würde, wenn ich länger bleiben würde als nur eine Woche. Vielleicht...Monate.

Wenn ich bei ihr leben würde, zumindest für eine gewisse Zeit, könnte ich vielleicht den Schmerz, welchen Luke immer wieder verursacht verarbeiten und müsste ihn nicht jeden verfickten Tag mit Felicia sehen. Meine Probleme währen so für einen langen Zeitraum gelöst und ich würde in der Lage sein alles vernünftig weg zu stecken und vielleicht...jemand anderen kennen zu lernen.

Ich nehme mein Handy aus meiner Tasche und rufe meine Oma an. Sie will um 11 Uhr am Bahnsteig sein, um zum Flughafen zu fahren, vielleicht kann ich ja kurzfristig mit!

,,Hallo Oma, wo bist du?"

,,Bei euch Zuhause, Kindchen, warum? Ich packe gerade".

,,Ich möchte mit dir mit kommen".

·[𝑀𝑖 𝑉𝑖𝑑𝑎 ]·Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt