Newt und ich bogen um die Ecke. Unsere Herzen mussten im Einklang schlagen und meines rutschte mir zusätzlich in die Hose. Vielleicht sogar bis zum Erdmittelpunkt.
Die Szenerie, die sich mir offenbarte, ließ meinen Atem einen Moment lang stocken. Mein Herz schlug schneller, begann, wild in meiner Brust zu hämmern, als wäre es bereit, aus meinem Körper zu springen und zu fliehen. Jedoch, es gab keine Flucht vor dem, was dort auf uns zukam.Cranks!
Die Luft vibrierte vor Panik, als Thomas seine Stimme über den Lärm erhob und uns zur Eile antrieb: "Hey! Lauft!", seine Arme wedelten in der Luft. Ein verzweifelter Versuch, uns alle in Bewegung zu setzen, um dem sich nähernden Schrecken zu entkommen.
Minho und er kamen näher, hinter ihnen die Cranks. Ihre krankhaft veränderten Gestalten wurden von Sekunde zu Sekunde größer und bedrohlicher. Ihr unheimliches Kreischen, das wie Kratzen an der Seele klang, durchdrang die Luft, ließ meine Nackenhaare zu Berge stehen.
"Verdammt!", entfuhr es Newt, seine Stimme ein Mix aus Frustration und Entsetzen. Er schulterte seinen Rucksack und packte mich fest am Oberarm. Unsere Blicke trafen sich für einen flüchtigen Moment, bevor wir uns in Bewegung setzten. Unsere Füße hämmerten auf den Boden, ein verzweifelter Rhythmus entstand.
Wir schlossen uns den anderen an und rannten um unser Leben. Minho und Thomas hatten zu uns folgend aufgeholt. Zusammen liefen wir durch das ehemalige Einkaufszentrum, das nun leicht beleuchtet war. Die Lichter warfen gespenstische Schatten auf die Wände, und der Sand knirschte unter unseren Schritten. Die Welt um uns verschwamm. Die Lichter waren nur noch blass leuchtende Flecken am Rand unserer Wahrnehmung, während wir uns auf das Wesentliche konzentrierten; das Überleben.
"Kommt schon!", brüllte Liv, ihre Stimme von purer Panik durchtränkt, als wir eine Rolltreppe erreichten. Ihre Augen spiegelten die Angst wider, die in uns allen loderte. Sie half Emilia auf ihre Beine, die beinahe gestolpert wäre.
"Was sind das für Viecher?!", fragte Pfanne panisch und hatte seine Augen weit aufgerissen, während er auf die immer näherkommenden Cranks blickte.
"Keine Ahnung!", antworteten Minho und Thomas beinahe im Chor, ihre Stimmen ein Echo der Ratlosigkeit.
"Cranks!", mischte ich mich ein und stolperte die Rolltreppe hinauf. Auf den fragenden Blick aller antwortete ich nur: "Erklär' ich später, wir haben keine Zeit, kommt!", ich wedelte mit meinen Armen und abermals hörte ich einen der Cranks kreischen. Ich hasste dieses Geräusch so abgrundtief, dass ich es nicht in Worte fassen konnte.Zu viel hat dieses Virus zerstört, so viele Familien zunichtegemacht.
Ein paar Sekunden später erreichten wir den oberen Treppenansatz und bogen abrupt nach links ab. Unser Ziel war die nächste Rolltreppe, aber plötzlich brach von rechts ein Crank aus der Dunkelheit hervor und stürmte auf uns zu. Ein Eisengerüst krachte zu Boden, während das Wesen auf uns losstürmte, seine Augen wild vor Hunger und Wahnsinn.
"Aris!", Thomas sah den Jungen an, der ein Eisenrohr in den Händen hielt und dem Crank mit einem gezielten Schlag die Knie zerschmetterte. Der Crank taumelte, sein Schrei erfüllte die Luft, und für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Dann setzte er sich abermals in Bewegung, konnte seine Richtung jedoch nicht steuern.
Teresa kreischte laut auf, während der Crank die Rolltreppe nach unten flog.
Emilia und Teresa erreichten als Erste die nächste Rolltreppe und starrten ängstlich zu uns. Thomas folgte ihnen, doch die anderen Cranks kamen immer näher.Sie haben aufgeholt, dachte ich voller Panik.
Jedoch anders als von mir gedacht, begann ich die Cranks zu attackieren. Ich wusste nicht, woher ich diesen Mut nahm, doch irgendwie war er ganz tief in mir verankert, so, als ob er ein Teil von mir wäre.
Ich griff nach einer Brechstange, die in der Nähe lag, und ohne lange nachzudenken, schwang ich sie gegen den ersten heranstürmenden Crank. Ein dumpfer Aufprall, der Schlag vibrierte durch meine Arme, und ich spürte, wie etwas unter der Wucht des Angriffs nachgab. Der Crank wurde von der Wucht erfasst, taumelte und stürzte zur Seite. Liv sah mich an, ein anerkennendes Funkeln in ihren Augen.
"Guter Schlag!", rief sie über den Kampflärm hinweg, "Aber wir müssen weiter, bevor wir eingekesselt werden!"
Das hätte sie nicht zweimal sagen müssen. Sofort nickte ich, die Entschlossenheit in meinen Augen spiegelte sich in Livs Blick wider, und wir setzten uns in Bewegung. Wir holten rasch zu den anderen auf, unsere Schritte ein energischer Rhythmus, der uns vorwärts trieb. Inmitten des Chaos trat plötzlich Thomas in Aktion, kickte eines der widerwärtigen Viecher die Rolltreppe hinunter. Instinktiv wich ich zusammen mit Liv aus, unsere Bewegungen synchron. Ein kurzes Schnalzen von Livs Zunge, gefolgt von einem funkelnden Blick zu Thomas, war genug, um zu verstehen, dass Liv Thomas am liebsten getadelt hätte.
Der Sand knirschte unter unseren Füßen, als wir die letzten Stufen der Rolltreppe erklommen. Unsere Gruppe rannte gemeinsam weiter, ein Team, das gegen die Dunkelheit anrannte, um den abscheulichen Wesen zu entkommen, die uns verfolgten. Hinter uns hallten die schrillen Schreie der Cranks wider.
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Die Ewigkeit einer verdammten Reise | Newt Ff / Teil 2 ✔
FanfictionWicked ist nicht gut, ganz und gar nicht gut. Wir haben es geschafft, die erste Etappe gemeistert und sind im Glauben, dass alles gut sei, wir in Sicherheit wären, jedoch, die Wahrheit versteckt sich meist nicht weit entfernt von der Lüge. Das Mäd...