Kapitel 29-Geplatztes Date

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Keuchend lassen wir uns nebeneinander auf die Matratze fallen. Mein Herz schlägt doppelt so schnell wie sonst und bei Niall scheint es nicht anders zu sein.

„Ser…“

Lachend drehe ich mich auf die Seite, um den blonden Kerl anzugucken. Seine Augen sind geschlossen und seine Haare vollkommen durcheinander. Seine rosa Lippen sind angeschwollen und stechen einem sofort ins Auge. Trotzdem lasse ich meinen Blick über sein Hals, zu seiner schnell auf-und absenkenden Brust gleiten, runter zu seinem trainiertem Bauch und noch tiefer.

Erneutes Verlangen macht sich in mir breit und beiße mir unbewusst auf die Lippe. Erst als Niall kichernd meine Lippen berührt und sie somit zum kribbeln bringen, höre ich damit auf und gucke wieder zu Niall hoch.

Er hat seine Augen geöffnet und guckt mich nun mit seinen strahlend blauen Ozeanen an. Dieser Kerl bringt mich echt mit seiner Süßheit um!

„Hast dich anscheinend wieder beruhigt“, zwinkert er mir zu und drückt mich zurück auf die Matratze.

„Aber du“, kontere ich lachend und schaue nun zu ihm auf, da er sich über mich gebeugt hat.

„Das war ja auch ganz schön anstrengend!“ Dreckig grinst er mich an und fährt meinen Oberkörper langsam entlang.

„Dafür hat es sich gelohnt“, flüstere ich ihm zu und vereine unsere Münder wieder miteinander.

Gerade will ich den Kuss vertiefen und meine Hände liegen schon auf seinem Hintern, als er mich ein kleines Stück von sich schiebt.

Fragend gucke ich in seine Augen, bewege mich aber kein Stück.

Lächelnd schüttelt er seinen Kopf. „Wir haben noch Zeit genug.“

Was meint er denn damit jetzt schon wieder?

Doch anstatt mir genauer zu antworten, schwingt er sich Blitzschnell auf meine Hüften und grinst jetzt breit.

„Lass uns heute was machen. Ich will so viel Zeit wie möglich mit dir verbringen!“

Er will also nicht wieder mit mir schlafen, sondern lieber raus gehen und irgendwas anderes machen. Also gut. Was mein Süßer will, das bekommt er auch! Oh Gott kling das schwul… „Na schön… Was willst du denn mit mir machen?“

Fies grinst er mich an und guckt mich im nächsten Moment mit seinen Hundeblick an.

Oh nein. Das kann nichts Gutes heißen.

„Lass uns klettern gehen!“

Hä? Warum will er klettern gehen?! Und warum ausgerechnet mit mir? Ich gucke ihn inzwischen so an, als hätte man mir eine unlösbare Aufgabe gestellt und erwartet nun, dass ich sie innerhalb 5 Sekunden löse. „Wie kommst du denn auf klettern?!“

Sein Blick verwandelt sich innerhalb von Sekunden in ein dreckiges Grinsen. „Kurze Sportsachen, dein geiler Arsch über mir…“

Okay jetzt verstehe ich. Sehr sogar. Belustigt gucke ich ihn an und stemme mich hoch, um sein Gesicht wieder ganz nah bei mir zu haben. „Du bist unglaublich, weißt du das?“

„Ich denke ja. Das hast du schon mal so nebenbei erwähnt.“

Diese Blicke von ihm. Da kann man nur weich werden!

„Dann lass uns zum Klettern gehen.“ Lächelnd halte ich mich an seinem Rücken fest und küsse ihn schnell auf die Wange, während er wie ein kleiner Junge übers ganze Gesicht strahlt. „Dann musst du jetzt aber von mir runter, damit ich aufstehen kann.“

„Warum denn? Bist du etwa so schwach, dass du nicht mit mir zusammen aufstehen kannst?“, provoziert er mich grinsend.

Spöttisch lache ich einmal kurz auf und schlinge meine Beine über die Bettkante. Mit dem Kleinen. Und dann stehe ich komplett auf. „Na? Wer ist jetzt hier der Schwache?“

Niedlich kichernd hält er sich um meinen Nacken fest.  „Ich wusste doch, dass du stark bist. Wollte nur nicht von dir runter.“

Kopfschüttelnd trage ich ihn in Richtung Bad und muss mich konzentrieren, dass ich nicht ihn, sondern den Weg angucke.

„Was hast du vor?“

„Ich bringe dich jetzt unter die Dusche. Das habe ich vor.“ Und genau das ist mein Plan. Wenn mich ein Klingeln nicht davon abbringen würde.

„Das ist dann wohl mein Handy.“

Genervt aufstöhnend lasse ich ihn langsam von mir runter. Muss das jetzt sein? Warum muss er jetzt an sein verdammtes Handy drangehen?

„Tut mir leid Baby. Aber es ist wahrscheinlich echt wichtig!“ Und natürlich! Dazu setzt er noch seinen unwiderstehlichen Hundeblick auf und streicht mir entschuldigend meine Brust entlang.

Mit einer genervten Kopfbewegung deute ich ihm, dass er ran gehen soll. Aber mich geht dieses Gespräch eh nichts an. Also kann ich auch gleich duschen gehen. Umso schneller bin ich fertig. Soll Niall das klären, was er will.

 Kaum stehe ich zwei Minuten unter dem warmen Wasser und bin grade so weit, dass ich mich entspannen kann, stellt eine fremde Hand das Wasser aus. „Hey! Was soll das?“

„Sry. Du kannst gleich weiter duschen. Wollte nur kurz sagen, dass das heute mit dem klettern gehen nichts wird.“

Jetzt werde ich aber hellhörig. Was will er damit sagen? Warum denn nicht? Er selbst hat es doch vorgeschlagen! „Warum das denn nicht? Du hast es doch vorgeschlagen und hast dich so darüber gefreut!“ Ich nehme das Handtuch entgegen, dass mir Niall hinhält und trete aus der Dusche.

„Ja ich weiß. Aber meine Mum hat eben angerufen. Ich muss auf die Kleinen aufpassen. Sie muss irgendwie eine Extraschicht auf der Arbeit machen. Keine Ahnung warum das so spontan kommt.“ Auch der Kleine scheint nicht begeistert von der neuen Änderung zu sein. Kann ich vollkommen verstehen.

„Da kann man wohl nichts machen. Wenn deine Mum das sagt… Dann verschieben wir unseren Ausflug.“ Lächelnd lege ich eine Hand auf seine Wange und streichel sanft über seine vollen Lippen.

„Ehrlich? Und du bist nicht böse?“ Verunsichert guckt er mich an und lehnt sich gegen meine Hand.

„Natürlich nicht. Du kannst ja nichts dafür, dass sie weg muss. Und dass du kleine Geschwister hast, ist auch nicht deine Schuld. Also. Dann geh nach Hause.“

Mit funkelnden Augen umarmt er mich schnell, die ich sofort erwidere.

 Nachdem ich in aller Ruhe zu Ende geduscht habe, ziehe ich mir eine Jogginghose an und gehe nach unten. Direkt in die Küche, um mir was zu essen zu suchen. Und trinken könnte ich auch mal was.

Bei dem Kühlschrank habe ich weniger Glück. Da ist nämlich, wie so oft, nichts Wirkliches drin. Also schnappe ich mir nur einen roten Apfel und ein Glas Leitungswasser und gehe wieder zurück nach oben in mein Zimmer.

Lügen (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt