Kapitel 49-Mein neues Leben auf der Flucht

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Das Klopfen an der Tür wird mehr und mein Herzschlag beschleunigt sich deutlich. Und als dann auch noch eine tiefe Stimme ertönt, ist es um mich geschehen.



Meine Augen sind weit geöffnet, so wie mein Mund. Meine Hände fangen an zu schwitzen und mein Puls ist doppelt so hoch.

"Ich weiß dass du da drin bist, Sergej! Also mach diese verdammte Tür auf!"

Auch wenn ich will, kann ich mich nicht bewegen. Ich will, dass das alles nur ein schlechter Traum ist und ich gleich neben meinem Alej aufwache.

"Ser, bitte", fleht er und zerrt an meiner Hand.

Er hat Recht. Ich, oder besser gesagt wir, müssen schleunigst hier weg! Denn wenn ich hier noch weiter rumstehe, wird Klaus mich kriegen und das ist das letztes was ich will.

Ich spreche mir selbst Mut zu und nicke dann Zayn entschlossen zu und lasse mich von ihm mitziehen.

"Wenn du nicht gleich die Tür aufmachst, wird das nicht gut für dich enden. Das verspreche ich dir! Ich gebe dir noch 10 Sekunden!"

Ich versuche seine Drohung zu ignorieren und gehe zusammen mit Zayn durch die Tür, die zum Keller runter führt. Keine Ahnung, was er da unten will, aber er wird schon ein Plan haben.

Gestern und auch heute saßen Alej und Zayn die ganze Zeit zusammen und haben geredet. Anscheinend haben sie sich ein Plan für den Ernstfall überlegt. Und genau deshalb vertraue ich meinem Stiefbruder jetzt auch so. Er weiß was er zu tun hat.

"10"

Gemeinsam gehen wir die erste Stufe runter und konzentrieren uns nur auf uns. Fast zumindest.

"9"

Die Hälfte ist geschafft!

"8"

Die Hand von Zayn ist noch immer um meine geschlossen und gibt mir Halt. Allgemein gibt er mir Halt.

"7"

Die dunkle Stimme wird leiser und ermutigt mich noch mehr, schneller zu laufen.

"6"

Wir haben den Boden erreicht und sofort beschleunigt er seinen Schritt noch mehr.

"5"

Zayn führt mich an den Sportgeräten vorbei und steuert die dunkle Steinwand an.

Was will er denn jetzt? Ich kann es mir nicht erklären. Und umso geschockter bin ich, als er einen Stein berührt und die massive Wand sich nach hinten und dann zur Seite bewegt.

"Waa..?"

"Keine Zeit für Erklärungen Ser. Alles später. Jetzt müssen wir aber wirklich weg, sonst schafft Klaus es doch noch."

Das braucht er mir nicht zweimal sagen. Ich trete vor und mich empfängt ein schwaches Licht.

Sofort Licht in dem Geheimgang! Die Jungs haben wirklich an alles gedacht.

Ein schmaler Gang führt tief durch die Erde.

Die Stimme von dem alten Mann höre ich schon lange nicht mehr, weshalb ich auch nicht weiß, ob er jede Sekunde auftauchen kann.

Er greift wieder nach meiner Hand und hält in der anderen die Taschen. Währenddessen ergreift er wieder das Wort. Dabei senkt er seine Stimme, damit wir nicht vielleicht doch noch gehört werden. "Wir müssen jetzt 100 Meter den Gang lang und dann eine Leiter hoch. Die führt wieder aus der Erde. Wir werden von einem großen Busch verdeckt und dann müssen wir so schnell wie möglich laufen. Verstanden?"

Lügen (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt