Kapitel 8-Gemeinsame Nacht

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"Und ich soll wirklich nicht noch mit rein kommen? Der Abend ist doch noch nicht vorbei."

"Heute wirklich nicht mehr. Außerdem ist Zayn mit Sicherheit noch wach und da würde unsere kleine Party ganz schnell enden."

Alej guckt mich komisch an und fährt mir durch meine Haare. "Was kümmert der dich jetzt auf einmal? Ich dachte, du kannst ihn nicht leiden?!"

"Das war auch so. Aber wir müssen ja miteinander auskommen und deshalb waren wir heute auch zusammen weg", versuche ich ihm zu erklären.

"Okay warte! Ihr habt den Tag zusammen verbracht?"

"Ja? Was findest du denn jetzt so schlimm daran? Zayn ist mein Bruder."

"Er ist nicht dein Bruder. Ihr seid nicht mal miteinander Verwandt."

"Aber unsere Eltern sind zusammen und wohnen zusammen. Zayn und ich also auch. Ich gehe jetzt rein."

Ich beuge mich zu ihm und ziehe ihn dicht zu mir. "Kannst du mich jetzt endlich küssen, anstatt auf Zayn eifersüchtig zu sein?"

"Aber nur, wenn wir uns morgen treffen." Grinsend streichelt er mir über den Arm.

"Ja. Abgemacht."

Diesmal bewegen wir unsere Lippen gierig aufeinander. Dieser Kuss ist vollkommen anders als die im Club. Meine wilde Seite dringt durch. Und es ist gut festzustellen, dass Alej sie ebenfalls besitzt.

Ungewollt lande ich schließlich auf seinem Schoß und drücke ihn an mich.

"Wolltest du nicht rein gehen?", fragt er mich und lacht leise.

Grinsend halte ich dagegen. "Wolltest du nicht diskutieren?"

"Dich zu küssen hat mir gerade besser gefallen."

Lächelnd küsse ich ihn kurz. " Aber jetzt muss ich wirklich rein. Und diesmal hast du keine Chance mich zu überreden."

"Ach wirklich?", fragt er mich siegessicher grinsend und kneift mir in den Arsch.

"Ja. Egal was du jetzt auch machst. Wir sehen uns morgen."

"Na schön. Ich melde mich dann."

Mit einem letzten sanften Kuss steige ich von ihm und gehe durch die Fahrertür aus dem Wagen.

Lächelnd winke ich ihm zu, als er davon fährt und gehe in die Villa.

Im Inneren brennt nirgends Licht, doch ich bin mir sicher, dass einer noch wach ist.

Zayn.

So leise wie möglich schließe ich die Haustür auf und schleiche hinein. Genauso leise ziehe ich meine Schuhe aus und gehe die große Treppe nach oben.

Fast habe ich meine Zimmertür erreicht, geht hinter mir eine Tür ruckartig auf.

Total erschrocken drehe ich mich um und stehe Zayn gegenüber.

"Man Zayn! Erschreck mich doch nicht so!", fahre ich ihn laut an.

"Hast du schon mal auf die Uhr geguckt?!" Ohne auf meine Beschwerde einzugehen, verschränkt er seine breiten Arme vor der Brust und durchbohrt mich mit seinen Augen.

"Ja?"

"Und warum bist du dann so spät erst wieder zuhause?"

"Was heißt hier spät? Es ist doch erst 3 Uhr."

"Sag ich doch. Und jetzt sei still und komm mit rein."

"Aber..." Er lässt mir keine Chance noch etwas zu sagen. Kraftvoll werde ich von ihm in sein Zimmer geschubst.

"Zayn. Was soll ich denn jetzt hier?! Ich bin müde und will wirklich ins Bett."

"Mein Bett ist viel gemütlicher."

Als wäre er verrückt geworden gucke ich ihn an und weiß nicht, ob ich mich verhört habe.

Aber wenn er dies wirklich gesagt hat, was will er damit erreichen? Was soll das bedeuten, dass sein Bett gemütlicher ist? Viele Fragen.

Jedoch sind sie mir gerade egal. Es kann am Alkohol liegen, oder an das, was zwischen Zayn und mir ist. Denn irgendwas ist seit dem Schwimmbadbesuch zwischen uns. Das steht fest.

Langsam kommt er auf mich zu. Ich muss nur in seine tiefbraunen Augen schauen, um von ihnen gefesselt zu sein. Deswegen merke ich auch nicht, dass er inzwischen nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt ist.

Wie ferngesteuert strecke ich meine Hand nach ihm aus und fahre vorsichtig seine Lippen nach.

Sie sind so voll und weich. Perfekt zum küssen! Und wie es sich wohl anfühlt, sie auf anderen Hautstellen zu spüren?

Aber ich habe gerade noch Alej geküsst. Das kann ich ihm doch nicht antun! Aber wir sind ja nicht zusammen. Also schulde ich ihm keine Rechenschaft. Auf der anderen Seite fühle ich was für Alej. Aber auch für Zayn! Da gibt es wohl nur eine Möglichkeit herauszufinden, für wen ich mehr Gefühle habe.

Ich verliere keine Zeit mehr und drücke unsere Münder aufeinander.

Ganz klar.

Für beide.

Lügen (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt