Kapitel 32-Jetzt wird trainiert

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„Mach dich doch nicht lächerlich. Willst du etwa nach Hause zurück und Zayn von Niall erzählen?! Oder zu Niall gehen und eine schöne Nacht verbringen, um euren Spaß zu haben?“

Und ganz plötzlich wird mir alles bewusst. 

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Ich liebe Niall nicht. Das einzige was ich von ihm will, ist Sex. Nur Spaß haben und nichts weiter. Diese ganzen Gefühle die ich gefühlt habe, waren alle nur eingebildet. Niall war der totale Kontrast zu Zayn und deswegen so spannend und neu für mich. Er hat mir Abwechslung geboten.

Und Zayn? Meine Gefühle für ihn sind nicht mehr so stark wie vorher. Vor ein paar Wochen habe ich ihn noch aufrichtig geliebt und alles für ihn getan. Aber ich hätte nicht mit Niall geschlafen, wenn ich ihn noch immer so geliebt hätte. Vielleicht ist Zayn für mich nicht der Richtige. Und weil ich bei ihm Liebe gefunden habe, heißt das noch nicht, dass er meine unendliche Liebe ist. Ich könnte mir zwar immer noch ein späteres Leben mit ihm vorstellen, jedoch ist das Gefühl nicht mehr da, das ich vorher gespürt habe.

Überfordert mit dieser Erkenntnis schmeiße ich mich unbewusst an Alej´s Hals und atme tief seinen Geruch ein. In diesem Moment könnte ich mir keinen Besseren wünschen, der mich fest an sich halt und einfach für mich da ist. Auf ihn kann ich mich immer verlassen, das habe ich ja schon festgestellt, als ich ihn besser kennengelernt habe.

„Alles ist gut mein Schatz. Ich bin ja hier.“

Ja. Er ist hier bei mir. Als Einziger ist er hier.

„Du lässt dir jetzt erstmal ein paar Tage Zeit, bis du irgendwas entscheidest. Wir sorgen dafür, dass du wieder einen freien Kopf bekommst. Das wird dir sicherlich mal wieder gut tun. Mal wieder jemand, der dich auflockert und dir wieder beibringt, dass das Leben Spaß macht!“

Lachend lasse ich wieder von ihm ab und gucke ihn kopfschüttelnd an. „Du bist unglaublich.“

Lächelnd zwinkert er mir zu und kneift mir in die Seite. 

„Essen ist da!“, brüllt Omah durch das Zimmer und stürmt blitzschnell zur Tür.

Riecht der das, oder warum weiß er das, bevor der Lieferbote an der Tür klingelt. Aber selbst wenn er durch Wände gucken könnte, würde es mich nicht erschrecken.

Den Abend verbringen wir noch essend vor dem Fernseher und quatschen über alles Mögliche. Ich hab die Jungs und vor allem ihre Art echt vermisst und ich schwöre, ich werde mich nie wieder von ihnen trennen. Nichts und niemand wird es schaffen, mich von ihnen zu trennen. Jeder einzelne tut mir einfach verdammt gut und sie machen mich zu einem besseren Menschen.

Die Nacht habe ich natürlich neben Alej in seinem Bett verbracht. Er wollte mich nicht irgendwo alleine schlafen lassen und ich wollte die Nacht bei keinem anderen Ort verbringen.

Außerdem hat Alej ja gesagt, dass ich die nächsten Tage bei ihm und den Jungs verbringe und nicht zu Zayn oder Niall gehe. Das ist das Beste für mich und auch für alle Anwesenden.

Wir haben bis spät in die Nacht geredet und in den Armen gelegen. Ich habe ihm über mein Leben erzählt und er hat mir wie immer aufmerksam zugehört. Das hat echt mal wieder gut getan, dass dir eine dir wichtige Person, dir zuhört.

„Sergej? Kommst du?“

Grummelnd drehe ich mich von der lauten Stimme weg. Will ich zumindest, denn etwas hindert mich daran. Oder besser gesagt, jemand hindert mich daran. Und um noch genauer zu sagen, Alej´s Körper hindert mich daran.

„Los!“

„Lass mich doch schlafen verdammt“, brumme ich und versuche mich immer noch aus seinen Fängen zu befreien.

„Gibt´s nicht. Aufstehen jetzt!“ Warum muss er immer gleich wieder sauer werden? Ich mache doch nichts!

„Warum? Kann ich denn nicht den ganzen Tag im Bett bleiben?“ Das meine ich Ernst. Ich könnte echt mal einen Tag gebrauchen, an dem ich nichts außer absolute Ruhe habe.

 „Kannste vergessen. Heute wird trainiert!“

Und sofort bin ich hellwach. Training? Was, jetzt?! Warum, wofür?! Und warum ich? Mein Kopf schnellt hoch und meine Augen bleiben an einem wunderschönen Gesicht hängen und fangen leuchtende Augen ein. Nur sein Ausdruck ist nicht so wunderschön. Er blickt mich ernst an und nicht so wie sonst immer so strahlend. Was ist denn jetzt los? „Warum denn trainieren? Und vor allem, warum ich und wofür?“

„Weil du etwas Training gebrauchen könntest. Und weil du jetzt zu uns gehörst, machst du absofort mit!“

Sprachlos schaue ich ihn mit offenem Mund an. Will der mich eigentlich komplett verarschen? Was will der denn von mir?! Hat der nicht mehr alle Tassen im Schrank?

„Jetzt guck nicht so und zieh dich an. Wir wollen anfangen!“ Er steht wieder vom Bett auf und guckt mir erwartungsvoll in die Augen.

Das kann er vollkommen vergessen. Ich werde sicherlich nicht trainieren. Vor allem weiß ich nicht mal was! Und er kennt doch meinen Körper! Er müsste doch wissen, dass ich Muskeln habe. Zumindest genug für das, was ich bisher gemacht habe! Jetzt auch ein wenig wütend stelle ich mich auf´s Bett und deute an mir runter. „Ich habe verdammt noch mal Muskeln! Warum soll ich denn trainieren und vor allem, für was!?“

Alej guckt tatsächlich an mir runter und zieht seine Augenbrauen hoch. Und dann lacht er auch noch spöttisch bei dem Anblick!! „Wenn du wüsstest… In meiner Welt würde man dich als Schwächling bezeichnen mein Lieber.“

Ich fass es nicht. In was für einer Welt lebt er verdammt?! „Seit wann bin ich denn ein Schwächling?!“

„Ich werde dir schon zeigen, dass deine Muskeln keine richtigen sind.“ Jetzt auf einmal kann er wieder lachen und nett sein? So langsam zweifel ich irgendwie dran, dass ich ihn überhaupt kenne.

Wer ist er nur?

Lügen (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt