Kapitel 30-Eine Entschuldigung?

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 Bei dem Kühlschrank habe ich weniger Glück. Da ist nämlich, wie so oft, nichts Wirkliches drin. Also schnappe ich mir nur einen roten Apfel und ein Glas Leitungswasser und gehe wieder zurück nach oben in mein Zimmer.

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 Ich schalte meinen Fernseher an und werfe mich auf mein zerwühltes Bett. Sonst habe ich keine Ahnung, was ich machen soll. Ich nehme mir den großen Apfel, beiße einmal kräftig rein und schalte durch die verschiedenen Kanäle. Wie immer. Es kommt einfach nichts! Nur nervige Werbung und.. Benjamin Blümchen!!!! Wie lange hab ich das denn schon nicht mehr gesehen?! Wie geil! Ich MUSS das sehen!

 Mit einem kindlichen Lächeln im Gesicht verfolge ich die Folge und esse meinen Apfel auf. Ohne vom Bildschirm wegzugucken, lege ich den Rest auf meinen Nachttisch. Benjamin Blümchen ist einfach zu spannend, dass man da irgendwas verpassen kann.

 Ich bin so auf den Fernseher fokussiert, dass ich gar nicht merke, wie unten die Haustür zugeschlagen wird und nach mir gerufen wird. Und auch erst als meine Zimmertür aufgemacht wird, trenne ich meine Augen von dem Elefanten und gucke zu einem mir nur allzu bekannten Schwarzhaarigen.

 „Was wird das denn hier?!“

 Nein. Nicht schon wieder. Warum muss er immer schlechte Laune haben?! „Ich liege im Bett?“ Als ob das nicht offensichtlich ist. Und was will er schon wieder von mir?

 „Ach. Hast nichts Besseres zu tun, als faul im Bett rumzulegen und blöd auf die Glotze zu starren, oder was?“

 Jetzt ist es genug. Entschlossen stehe ich auf und gehe auf ihn zu. Gerade will ich mit meinem Vortrag anfangen, als er mir zuvorkommt.

 „Was hast du denn da an?!“

 Verwirrt gucke ich an mir runter und frage mich, was er meint. „Ich habe eine Jogginghose an? Darf ich das etwa nicht in unserem Haus?“

 In seinen Augen ist nichts weiter als pure Wut zu erkennen. „Wer war hier verdammt!!“ Schreiend zieht er mich zu sich und drückt mich an die nächstbeste Wand. „Mach dein Maul auf die Schlampe.

 Wie kommt er denn da drauf? Wenn er irgendwas mitkriegt, bin ich Tod. Sowas von Tod! „Es war niemand hier. Ich war duschen und hab mich ins Bett gelegt. Und nur weil ich kein Shirt anhabe, heißt das doch nicht, dass jemand hier war!“ Mist.

 „Ach ja? Und wie kommen die Kratzer auf deine Hüften?!“, lacht er spöttisch auf und guckt an meinem Körper runter.

 Und tatsächlich. Da sind wirklich lange, rote Kratzer. Heiliger Kuhmist! Im Innereren bricht Panik in mir aus. Doch Äußerlich versuche ich mir nichts anmerken zu lassen. Wie soll ich das denn jetzt erklären?! „Ich bin halt gegen die Tischkante geknallt. Na und?“ Das wird er mir doch niemals abkaufen!

 „Wie bescheuert bist du eigentlich? Denkst du, ich weiß nicht wie es aussieht, wenn man grade gefickt hat? Hältst du mich für blöd, Kleiner?“ Sein Verhalten ist weiterhin unverändert und langsam macht er mir wirklich Angst. Aber auch gleichzeitig wütend. Er hat kein Recht mich so zu behandeln.

 „Denk doch was du willst Zayn. Ich habe keine Lust mehr auf deine ständige Aggressivität! Entweder du kriegst dich ein oder du kannst zusehen, wie du alleine klarkommst!“ Und das meine ich auch so. Sein Verhalten macht mich echt ziemlich fertig und wenn ich das noch länger mitbekommen muss, macht mich das kaputt.

 „Ach? Mein Verhalten macht dich fertig? So so. Und glaubst du nicht, dass mich DEIN Verhalten nicht auch fertig macht?! Wie würdest du dich fühlen, wenn ich durch die Gegend ficke? Würde dir das egal sein?“ Die Wut verschwindet ganz plötzlich und etwas Verletzliches macht sich in seinem Ausdruck breit.

Lügen (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt