Kapitel 42-Wir lieben uns einfach

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Das Schlimmste an Liebeskummer ist, dass dir keiner helfen kann, außer der Mensch, der es niemals tun wird.


Zayn hat mich und Nils ohne Widerrede gehen lassen, nachdem wir beide uns bestimmt noch 10 Minuten lang einfach in den Armen lagen. Keiner von uns musste etwas sagen während der Zeit. Wir wussten einfach, was der andere denkt oder um was er sich Gedanken macht. Wir beide haben den jeweils anderen um Verzeihung gebeten, weil wir uns beide nicht gut benommen haben.


Und wie es mir jetzt geht? Die ganze schwere Last ist von mir abgefallen und lässt mich jetzt so gut wie schon lange nicht mehr fühlen.


„Sergej?"


„Ja?", aus den Gedanken gerissen gucke ich Nils fragend von der Seite an.


„An was denkst du?"


Lächelnd wende ich meinen Blick wieder von ihm ab und gucke nach vorne zu der Straße. „An Zayn."


Ich spüre deutlich seinen geschockten Blick. „An Zayn?! Aber ich dachte... Du hast doch gesagt..."


Kichernd schüttele ich den Kopf. „Ich denke daran, dass wir wohl einfach nicht füreinander bestimmt gewesen sind. Das ist mir da eben klar geworden und auch, dass ich für jeden Moment mit Zayn dankbar bin. Aber es hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen und da hat mein Stiefbruder nicht mehr den Platz an meiner Seite." Verträumt lasse ich ein letztes Mal die besonderen Momente vor meinem inneren Auge abspielen. Und pünktlich zum Ende meines Traumes, fährt Nils seinen Wagen auf der Einfahrt halten.


Er schaltet den Motor aus, steigt aber noch nicht aus, sondern guckt mich lächelnd an. „Bereit?"


Grinsend nicke ich, lege meine Finger auf den Öffner. „Ja, bereit."


Kaum gehen wir die ersten Schritte, wird die Tür auch schon ruckartig aufgerissen und ein aufgewühlter Alej tritt raus. Ich kann gar nicht so schnell reagieren, da hat er auch schon seine Arme um mich geschlungen und wirbelt mich durch die Luft. „Ich wollte das nicht. Bitte verzeih mir! Ich liebe dich einfach so sehr und ich konnte es einfach nicht ertragen, wie dieser Mistkerl dich angeguckt hat und was er mit dir vorhat. Das musst du mir glauben. Ich habe gar nicht mitgekriegt, was ich getan habe. Du sollst mir doch vertrauen und keine Angst haben! Ich weiß doch, wie empfindlich du bist, wenn es um Streitereien geht und ich habe dich trotzdem angeschrien! Das kann ich mir niemals verzeihen. Bitte Schatz. Es tut mir so unglaublich leid!"


Ich lasse alles über mich ergehen und höre ihm aufmerksam zu. Seine entschuldigenden Worte beweisen mir mal wieder, wie sehr ich ihn liebe und vergöttere. Ja, genau. Ich liebe ihn. Mehr als alles andere.


Noch immer schweben meine Beine in der Luft, aber das ändere ich, indem ich meine Beine um seine Taille schwinge. Gleichzeitig vergrabe ich mein Gesicht in seiner warmen Halsbeuge und atme seinen wunderbaren Geruch ein. „Ich liebe dich." Nur ganz leise und daher nur für ihn flüstere ich es ihm ins Ohr und setze ein kleinen Kuss auf sein Ohrläppchen und seine weiche Haut dazu.

Lügen (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt