Kapitel 26 - Nach Hause

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Louis hatte irgendwie Angst gleich irgendwo gegen zu klatschen. Er klemmte unter Harrys Arm und der rannte verdammt schnell mit ihm durch die Gegend. So schnell waren Liam und Niall nicht, wenn sie ihn dabei hatten. Noch dazu war Louis, so unter dem Arm hängend nicht gerade aerodynamisch.
Der Wind peitschte ihm ins Gesicht und Louis war verdammt froh, dass er als Vampir nicht krank werden konnte. Ansonsten hätte er morgen zumindest Mal eine dicke Erkältung und Ohrenschmerzen. Der Druck bei solch einem Tempo auf die Ohren war wirklich enorm.

Erschrocken stellte Louis fest, dass sie wieder zu Hause waren, als Harry endlich stoppte. Eine halbe Stunde hatte er gebraucht. Mit dem Auto war man den halben Tag unterwegs. Wie viel effizienter es doch war, sich so fortzubewegen... Eigentlich. Denn normalerweise, konnte so ein hohes Tempo nicht ewig aufrecht gehalten werden. Zudem erschöpften Vampire dadurch schneller. Offensichtlich alle außer Harry und vielleicht noch Zayn. Louis, gut, er war eh besonders, aber beherrschte das schnelle Laufen höchstens 5 Minuten und dann musste er wenigstens drei Stunden Pause machen. So flott wie die anderen, war er aber trotzdem bei Weitem nicht.
Was hatte Louis sich da nur heran gezüchtet?
Wie schnell war Harry bitte, trotz seinem Louis-Gepäck?
Harry unterdessen öffnete die Tür mit einem Schlüssel, der er wohl.. Louis selbst geklaut hatte. Louis' empörten Blick ignorierte er gekonnt, schnappte sich Louis wieder, pflanzte ihn sich auf die Hüfte, sobald die Tür offen war und trug ihn, ohne ein Wort zu sagen nach oben in sein Zimmer.
"Was soll das?", fragte Louis zitternd, als Harry ihn einfach in sein Nest steckte.
"Die wollten dich mit Farbe vollschmieren. Ich hab dir geholfen.", erklärte Harry nebenbei brummelig und zog Louis einfach die Schuhe, und seine Jeans aus. Kurz blickte er irritiert. Vermutlich vermisste er die Socken. Aber Louis hasste Socken. Also trug er sie nur im Winter in den Stiefeln oder zu Hause zum Kuscheln.
"Hä?", machte Louis nicht sonderlich intelligent.
"Kleinfingerschwur. Schon vergessen, Dummerchen?", fragte Harry und zog Louis auch ungefragt das Shirt aus, dann stupste er ihn einfach um, sodass er in seinem Nest lag. Harry legte sich daneben und seufzte zufrieden.
"Ich hab doch geschworen, dir zu helfen. Weißt du noch? Das war fast, das erste was wir geredet haben. Ich sollte schwören. Den Kleinfingerschwur. Du wolltest das. Noch bevor ich wusste, wie du heißt.", Murmelte Harry und drückte Louis' Kopf aufs Kissen.
"Das weißt du noch?", fragte Louis völlig aus der Bahn geworfen und fühlte sich wie eine Puppe, als Harry ihn einfach so drapierte, wie es ihm passte.
"Jap. Und jetzt ist kein anderer da. Jetzt kann ich endlich machen was ich will. Ohne, dass ständig wer dazwischen funkt. Jetzt musst du bei mir bitten und betteln, wenn du was willst.", Grinste Harry breit und schob Louis so hin, dass dieser an seinem Hals lag.
Dieser war allerdings völlig überfordert mit der Situation.
"Ähm... Ich bin 22. Ich darf schon selbst entscheiden...", murmelte Louis unsicher. Was genau war denn mit Harry los. Wieso war er nicht gemein?
"Nein. Darfst du nicht. Wir machen das ganz simpel, Baby: ich werde mich um dich kümmern zukünftig. Immer. Ich verbiete dir nicht den Kontakt zu irgendwem, aber du gehörst zu mir. Du lässt dich von niemand anderes füttern. Ich bin der, der dich tröstet und sich um deine Bedürfnisse kümmert. Nie wieder, hörst du? Nie wieder wirst du mit irgendwem außer mir das Bett teilen. Verstanden?!", herrschte Harry einen vollkommen perplexen Louis an.
"Aber-", wollte er gerade widersprechen.
"Nein, kein aber. Du hast mich gebissen und mir vorher das Versprechen abgenommen dir zu helfen... Anfangs war ich unglaublich sauer, dass ich nun ein Vampir bin. Hab über den Sinn des Ganzen nachgedacht. Was tun, wenn man nun ewig lebt? Und dann sah ich dich und wusste: durch dich und wegen dir existiere ich so. Damit ich mich um dich kümmern kann. Und das werde ich. Ohne wenn und aber. Klar?", fragte Harry eindringlich.
"Wieso warst du so gemein zu mir? Wenn du dich an alles als Mensch erinnern kannst?", fragte Louis noch immer fassungslos.
"Ich war gemein?! Ich?! Oh nein, Zwerg, vergiss es. Du hast meine Geschenke nicht angenommen, nur geschimpft und bist ewig zu anderen gelaufen. Hast dich denen an den Hals geworfen, hast die angebettelt, hast bei denen Schutz und Trost gesucht. Nicht ein einziges Mal bei mir. Erst erschaffst du mich so, dass ich perfekt für dich bin und dann ziehst du andere mir vor. Aber damit ist jetzt Schluss.", Schimpfte Harry.
"Ich habe gelesen... Wenn du geschlafen hast ... Ich selbst brauche vier stunden Schlaf.. ich hatte eine Menge Zeit... Ich habe gelesen über uns... Über Vampire.. und weißt du was? Ich weiß was ich machen muss, damit du brav wirst." Erklärte Harry sanft lächelnd und strich Louis über den Rücken.
"Wenn du so bist, wie als Mensch musst du nichts machen. Dann bin ich gern brav.", Murmelte Louis. Sobald Harry angefangen hatte ihn zu streicheln, fühlte er, wie er automatisch ruhiger wurde.
"Naah, vergiss es. Ich bin kein Mensch mehr. So wie im Zelt kann es nie wieder sein. Aber keine Sorge. Ich kuschel trotzdem gern.", Kicherte Harry.
"Aber... Ich vermisse meinen Curly.", Murmelte Louis peinlich berührt.
"Wenn du lieb bist, gebe ich dir alles was du willst. Bist du aber böse, werde ich vedammt wütend. Klar?", fragte Harry streng.
Louis nickte und schmiegte sich plötzlich von ganz allein ganz eng an Harry. Was war denn nun los? Seine Nase fand wie von allein den Weg zu Harrys Hals und automatisch fing er an intensiv zu schnuppern.
"Na? Spürst du es? Den Drang zu beißen? Fühlst du dein intensives Bedürfnis nach Nähe? Nach jemanden, der sich um dich kümmert? Endlich jemanden zu haben ganz für dich allein? Jemand der dich mit allem versorgt? Der dich aber auch maßregelt. Der dich beschützt und allen in den Arsch tritt, die dir je wehgetan haben? Spürst du es, Lou?", lullte Harry ihn ganz langsam ein, während Louis sind nicht davon abhalten konnte weiter zu schnuppern und mit seiner Nase an Harrys Hals entlang zu streichen.
"Du hattest den Drang bei mir von Anfang an, oder? Wolltest von Anfang an so gern bei mir sein... Jetzt kannst du es, Lou. Jetzt kannst du all das von mir haben, was du je wolltest. Du kannst alles von mir haben..."
"Wenn?", krächzte Louis.
"Wenn du verstehst, dass du dann meins bist und bei mir bleiben musst. Für immer.", Sprach Harry fest und fügte an: "Ich teile nicht. Jedenfalls nicht dich. Niemals. Ich hasste es zu sehen, wie sie dir Strohhalme in den Mund schoben, dich immer an ihrem Hals riechen ließen und dir das, was du eigentlich brauchst, dann aber doch verweigerten. Dich nicht mir gaben.", Knurrte Harry.
"Du verstehst das nicht... Der Hals ist beim Vampir verdammt empfindlich... Ein Biss von einem Vampir zum anderen, solange er nicht durch die goldenen Regeln verboten ist, ist... Es ist... Man wird voneinander abhängig dadurch. Beide Seiten. Liam und Niall haben sich. Da... Ich bin nur ihr Zusatz...", erklärte Louis benebelt, während er noch immer gegen das Bedürfnis, in Harrys Hals zu beißen, ankämpfte.
"Wir sind schon voneinander abhängig. Mein Hals öffnet sich schon, wenn ich mich nur kratze. Er ist extra so, damit ich dich mit deinen Minizähnchen nähren kann. Ich existiere nur für dich. Verzehre mich nach dir, wie du dich nach mir. Das ist der Grund, warum du dazu in der Lage warst, mich zu schaffen. Weil ich dich komplett mache. Ich bin deine Stärke, deine Kraft, deine Schnelligkeit und deine Brutalität eines Vampires.", Flüsterte Harry und verfestigte ganz langsam den Griff um Louis.
"Und was bin ich für dich?", fragte Louis nun sehr zittrig.
"Mein Anker. Mein Kompass. Du hälst mich hier in dieser Welt. Mein Fixpunkt. Gibst mir eine Aufgabe. Bist mein Sanftmut, meine empfindliche Seite. Vielleicht bist du sogar mein Herz. Zur Hälfte bestimmt.", sprach Harry leise und nachdenklich bevor er mit fester Stimme sprach:
"Und jetzt beiß mich, du Idiot."

Huieiei. Was haltet ihr davon? Seit ihr mit der Entwicklung zufrieden? Versteht ihr Harry ein bisschen?
Ich habe Grad so Angst es total zu vermasseln... 😥
Wie geht's wohl weiter?
Naja, in ein par Tagen könnt ihr es erfahren, wenn ihr mögt 😉.
Kommentare und Sternchen werden wie immer mit Kusshand gern genommen.
Viele Grüße ^_^

BlutdurstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt