Blutdurst

Kapitel 30 - Louis' Zimmer

Harry hatte es irgendwann geschafft selbst einzuschlafen. Eng bei Louis im Nest.
Nun war er wach und voller Tatendrang. Er hatte sich selbst mit Louis' Handy angerufen und trug sein eigenes Handy nun mit sich. So würde er es sofort hören, wenn Louis aufwachen würde. Faktisch erst in frühestens sechs Stunden und wahrscheinlich wäre bis dahin das Akku leer, aber egal. Er wollte sofort bei Louis sein, ihm zeigen, dass er nie wieder allein sein würde.
Sein Kleiner würde glücklich sein und Harry würde alles so gut für ihn machen, dass Lou nichts anderes mehr wollen würde als ihn selbst.
Nun stand Harry in der Eingangshalle. Er wusste, was er tun wollte. Aber ihm fehlten einige Infos. Er bräuchte-
"Hi.", Kam es plötzlich von der Eingangstür und ein rothaariger Typ stand dort mit Zayn.
"Äh, hi? Wer bist denn du?", fragte Harry. Er war so tief in Gedanken gewesen, dass er die Neuankömmlinge gar nicht bemerkt hatte.
"Ed.", sprach das Rotschöpfchen, während Zayn Harry zur Begrüßung umarmte.
"Ed Gain??? Der Mörder, Leichen- und Grabschänder?", Quietschte Harry. Im nächsten Moment erinnerte er sich daran, dass Louis oben schlief und knurrte besser Mal.
"Ähm... Nein Sheeran.", Grinste der Typ und fügte an: "Niall, Lou und Liam sind Kumpels von mir. Sie schickten Zayn erst zu mir. Für alle außer dir ist es verdammt anstrengend so weit in so hohem Tempo zu laufen."
"Oh...", murmelte Harry nur und blickte fragend zu Zayn.
"Er ist wirklich ein Kumpel. Bisschen schräg, aber das war ja irgendwie nicht anders zu erwarten.", grinste Zayn.

"Was gibt's jetzt Neues bei Liam und Niall?", fragte Harry zehn Minuten später.
Sie hatten sich zusammen in den grünen Salon gesetzt.
"Naja, Simon wird sie noch etwas mit seiner Anwesenheit beehren. Ein Kumpel hat gesehen, dass vor dem Haus von Louis' Mum auch Leute von ihm stehen. Simon hofft wohl, dass Louis zurück kommt, weil alle die ihn bisher gefüttert haben, beobachtet werden. Er glaubt, dass Louis, wie auch immer er das getan haben soll, allein so schnell gelaufen ist oder so etwas in der Art.", erklärte Ed.
"Das stinkt alles zum Himmel...", murmelte Zayn.
"Was genau meinst du?", fragte Harry sofort.
"Ich kenne die Personen alle nicht... Aber... Simon hat es von Anfang an auf Louis abgesehen? Lässt ihn aber ein Jahr lang in Ruhe und jetzt plötzlich ist das so wichtig, dass er ein weiteres Verfahren anstrebt? Wozu? Und er hat Louis damals untersucht.. wie kann er da glauben, er wäre selbst so schnell gelaufen? Ich meine, bitte? Lou? Da steckt mehr dahinter..."
"Möglich... Komisch ist auch, dass sofort Jim und seine Lakaien mit ihm auf dem Platz standen, denn ich-",
"Jim?! Der Jim?!", Unterbrach Harry Ed knurrend.
"Ja, genau der. Ich wusste nicht, dass die und Simon eng genug miteinander sind, um Abends zusammen rumzuhängen...", Antwortete Ed.
"OK, wie gehen wir vor?", fragte Zayn voll Tatendrang.
"Ich will euch da nicht alle mit reinziehen...", murmelte Harry und blickte zu seinem Handy, dass noch immer kein Geräusch von sich gab.
"Oh, keine Sorge. Wir sind alle Erwachsen. Es gibt da so ein kleines Trüppchen: James, Nick, Roman, Ariana, Barack, Bebe, Ashe, Kacey, Louis' Schwester Lotti, Liam und Niall natürlich, unser lieber Zayn hier und meine Wenigkeit... Wir stehen alle hinter euch.", grinste Ed breit.
"Ähm... Den Großteil kenne ich nicht Mal.", murmelte Harry irritiert.
"Ja, aber James, Liam und Niall haben zusammen Projekt Larry ausgerufen. Und wir alle machen begeistert mit. Alles, während Simon im Raum stand. Wir haben eine WhatsApp-Gruppe.", freute sich Ed und Zayn nickte grinsend.
"Ähm. Das wird uns sicher retten.", murmelte Harry skeptisch.
"Frag nach dem Namen der Gruppe.", grinste Zayn.
Harry sparte sich die Frage und blickte nur auffordernd zu Ed.
"Dark Larrys", freute der sich.
"Obvious", Murmelte Harry nur.

Zayn und Ed sprangen fast bis an die Decke als Harrys Handy Stunden später einfach gähnte.
Harry überlegte erst die Stummschaltung seinerseits abzuschalten und einfach mit Louis zu telefonieren, aber ihn hielt nichts mehr unten.
Also stand er in der nächsten Sekunde in Louis' Zimmer. Sollten sich Ed und Zayn ruhig noch einen Moment fragen, was das wohl war.
Schnell krabbelte er ins Nest, wo Louis auf dem Rücken lag und ihm mit großen Kulleraugen entgegen sah.
"Na, Baby? Ausgeschlafen?", fragte Harry leise.
Louis nickte nur und robbte zu Harry rüber, nur um sich wieder auf ihn zu legen.
"Von wegen.", grinste Harry und fügte noch an:"Zayn und ein rothaariger Ed sind unten."
"Oh, OK. Ich bin wach.", brummelte Louis und erhob seinen Kopf.
Harry grinste. Louis sah aus wie ein Igel, den man vorzeitig aus dem Winterschlaf geweckt hatte.
Seine Haare standen wild von Kopf ab, seine Augen wie immer rot, aber auch noch etwas glasig. Dazu sah er irgendwie.. zerknautscht aus.
Louis zog sich fix um und machte sich im Bad fertig. Anschließend gingen sie im normalen Tempo hinunter.
"Hey.", grüßte Louis und umarmte die beiden, die dort auf dem Sofa saßen.
Sofort war von hinten ein Knurren zu hören.
"Lass das du Hirni. Wir nehmen ihn dir schon nicht weg.", lachte Zayn und Ed stimmte mit ein. Kaum zu glauben. Bis eben noch war Harry völlig entspannt gewesen und jetzt sowas.
"Komm her.", brummte Harry Louis zu und unterstütze es durch den entsprechenden Laut, mit dem auch Liam und Niall nach Louis riefen. Artig ging Louis wieder zu ihm.
Ein "Es ist genug Louis für alle da.", Konnte er sich dabei aber nicht verkneifen.
"Haha. Von wegen. Von dir ist ja nicht so viel da.", grummelte Harry und platzierte Louis auf seinem Schoß.
"Was willst du damit sagen?", zischte Louis plötzlich.
"Oh oh.", Kam es nur unheilvoll von Ed.
"Dass du... Sehr platzsparend bist? Du bist klein.", grinste Harry breit. Aber nur sehr kurz.
Louis mochte nicht so schnell oder so stark wie ein normaler Vampir sein. Er konnte eben andere Dinge.
Mit seiner kleinen Faust haute er in einem wahnwitzigen Tempo auf Harrys Kopf herum.
"Ich bin nicht klein! Ich bin 1,85 groß. Du Holzkopf.", blaffte er dazu.
"Hahaha! Ich bin 1,83 Baby. Mach dir nichts draus. Wenn wer anderes dich ärgert, kannst du auf meine Schultern klettern. Dann bist du größer.", lachte Harry, dem das als Vampir natürlich überhaupt nicht weh tat.
"Pah, und was mache ich, wenn du mich ärgerst?!.. Auf die Schultern... sehe ich aus wie ein Papagei?", fragte Louis noch immer sehr wütend und zwickte Harry plötzlich gleichzeitig in beide Brustwarzen.
"Au! Lou!", schrie Harry. Das hatte er nun doch gemerkt.
"Was ist los? Schießt dir die Milch ein, weil ich so klein bin?!", keifte Louis, als Harry mit den Händen seine Brust verdeckte.
"Ja... Aber ne Etage weiter unten und nicht weil du klein, sondern weil du geil bist.", grinste Harry, woraufhin Louis dann doch sprachlos war und Ed und Zayn in Gelächter ausbrachen.

"Wohin führt die Tür?", fragte Harry.
Sie hatten Zayn und Ed jagen geschickt. Sie wollten einen Menschen für Harry und damit ja nun auch für Louis mitbringen.
Nun saß Harry mit Louis in dessen Zimmer und betrachtete die unscheinbare Tür.
Rechts war das Bad. Fehlte noch die Linke.
"Ähm... Wie können hin gehen. Das ist... Mein Privatbereich..", murmelte Louis mit roten Bäckchen.
"Liam und Niall gehen dort nicht rein?", fragte Harry überrascht.
"Ähm. Nö. Eigentlich sind wir ja immer unten.", Antwortete Louis und öffnete die geheime Tür dahinter lag ein kleiner Flur mit drei weiteren Türen.
"Ähm, dass hier ist mein Paket-Zimmer.", grinste Louis irgendwie stolz und zeigte, was sich hinter der ersten Tür verbarg.
"Ähm. Den Namen hast du sehr gut ausgesucht.", murmelte Harry staunend.
Louis hatte einen ganzen Raum, der mit Kartons und Luftpolsterfolie gefüllt war. Nichts sonst.
"Ja oder. Ich habe schon über 400 Kartons. Manchmal spiele ich neues Paket. Nehme eins, packe was rein und freue mich beim Auspacken.", Lächelte Louis glücklich.
Äh, okay. Der Name Psycho-Louis war vielleicht doch Recht zutreffend? Aber er war süß.
"Um so viele Kartons zu bekommen, muss man ganz schön viel bestellen. Und dann müssen die Kartons ja genau in die Lücken passen. Manchmal musste ich Sachen bestellen, die ich nicht brauche für den richtigen Karton. Die sind hier.", Sprach Louis und zeigte seine Sammlung für ihn unnützer Dinge im nächsten Raum.
Wieder machte Harry große Augen. Ein kleinerer Raum vollgestellt mit allen möglichen Dingen. Darunter waren Blumenvasen, Küchenmaschinen, ein Tannenbaumständer und unglaublich viel mehr. Louis hatte die Sachen nicht etwa in Regalen untergebracht, sondern zu wahnwitzigen Türmchen aufgestapelt. Es gab kleinere die nur rund 50 Zentimeter hoch waren, aber auch welche, die fast die zwei Meter Marke erreichten.
"Ähm... Es ist ganz schön schwierig alles zu stapeln. Weil nicht alles eine gerade Fläche hat und dann muss man das genau ausbalancieren", murmelte Louis schüchtern. Harry konnte erkennen, dass Louis die Sachen wirklich nur nach ihren "baufähigen Eigenschaften", zusammengebaut hatte. Der eine Turm neben der Tür Bestand aus einer Ruhrschüssel, sieben Teetassen, einer Digitalkamera, einer elektrischen Zahnbürste, 4 Untertellern, einer Tischlampe und oben auf thronte eine Klobürste.
Harry blickte zum Erbauer dieser Absurditäten. Louis stand neben ihm, hielt unsicher mit seiner rechten Hand Harrys linken Mittel- und Zeigefinger umklammert und blickte ebenfalls in den Raum.
"Man sieht, dass das sehr aufwändig gewesen sein muss.", lächelte Harry. Klar, Louis' Hobby war irgendwie komisch. Aber irgendwie passte es zu ihm, wie sein Zimmer.
"Das hier ist mein Lieblingszimmer. Es... Ich hab es allein gemacht...", murmelte Louis und öffnete die letzte Tür.
Harry staunte und wünschte sich augenblicklich nochmal 8 Jahre alt zu sein.
Der größte Raum war ein absolutes Spielzimmer. Ein Fernseher mit irgendwelchen Consolen und einem kleinen Sofa stand in einer Wandnische. Der Rest des Zimmers bestand aus einem riesigen Bällebad, einer aufgemalten Straße auf dem Boden, mit zwei Bobbycars, Playmobile, Lego, Holzeisenbahn, einer Kletterwand, einem Kaufladen und einer Rutsche. An der Decke hingen Kuscheltierwolken und eine Sonne.
"Wow, Louis das.."
"Ich weiß. Ich bin Erwachsen... Aber der Rat hat mir mit 5 Jahren mein Spielzeug weggenommen. Meine Mama konnte nicht alles ständig nach kaufen. Nur ein Kuscheltier durfte ich behalten. Ich spiele hier nicht oft, aber-"
"Nein, Louis. Es ist wunderschön und du kannst hier so viel spielen, wie du magst. Ich kümmere mich um dich. Du brauchst dir keine Sorgen mehr um irgendwas machen. Wir können auch Mal zusammen spielen.", murmelte Harry und strich mit seiner Nase durch Louis' Haare.
"Glaub mir: Niemand hat es mehr verdient zu spielen und sorglos zu sein als du."

1745 Wörter... Puh. Das Kapitel zog sich etwas. Merkt man das beim Lesen?
Was haltet ihr von Louis' Privatbereich? Was für eine herrlich komische Frage😅
Sternchen und Kommentare kommen hier übrigens sehr gut an.
Viele Grüße ^_^