Blutdurst

Kapitel 34 - Ratssitzung

"Harry? Was zum Teufel hast du gemacht?!", zischte Liam und angesichts der aktuellen Situation störte es ihn nichtmal, das Louis und Harry gemeinsam spermaverschmiert im Bett lagen. Louis schlief seelig und Harry hatte wohl nur ein bisschen gedöst.
"Was genau meinst du?", fragte Harry und küsste entspannt Louis' Schulterblatt.
"Ein verdammt saurer Nile Rodgers steht unten im Wohnzimmer."
"Kenne ich nicht...", murmelte Harry nur verschlafen.
"Jetzt hör auf da herum zu schmusen! Nile Rogers ist Ratsmitglied", zischte Liam.
"Oh, das ging aber schnell. Sag ihm, dass ich extra eine Karte beigelegt habe, wie es läuft.", Sprach Harry überrascht.
"Harry! Das ist der Rat! Die machen nicht, was du in eine Karte schreibst!", knurrte Liam
"Gib ihm das.", grummelte Harry nur und zeigte auf eine kleine Holzbox am Boden.
Liam war kurz vorm Ausrasten, tat aber wie geheißen. Was waren darin? Mumeln?! Sollte der Rat doch kommen und Harry- wobei: nein! Louis!
"Komm gefälligst runter!", blaffte Liam.
"In einer Stunde. Muss uns noch waschen.", sprach Harry desinteressiert, während Liam die Tür von außen wieder zuknallte.

"Oh, Mr Styles, wie gnädig von Ihnen, sich auch Mal her zu begeben.", sprach ein Mann Harry direkt an, als er das Wohnzimmer betrat.
"Nun, wie haben die Ewigkeit. Wer wird da schon auf knapp zwei Stunden Wert legen?", Gab Harry charmant zurück.
"Sie haben Mut, das muss ich ihnen lassen. Dennoch sollten sie meine Geduld nicht überstrapazieren.", Antwortete augenscheinlich Mr Rodgers.
"Das kann ich nur zurück geben.", lächelte Harry noch immer sehr höflich und fügte an: "Da Sie und ihre Glaubensbrüder mein Paket offenbar erhalten haben, denn sonst wären sie nicht hier und sie den Beweis der Echtheit in Händen halten... Was wollen Sie mit mir besprechen? Sie haben sicherlich mein Kärtchen gelesen. Eigentlich dachte ich nicht, dass es noch Nachfragen gibt. Aber da Sie nun schonmal hier sind: Bitteschön."
Bereits während Harry gesprochen und sich entspannt gesetzt hatte, waren sämtliche Anwesenden, außer die Hauptakteuren in der Situation förmlich erstarrrt.
"Oh ja, sie sind ein witziges Kerlchen. Na, Mal sehen wie lange noch. Ich gehe Recht der Annahme, dass ihr... Erschaffer... Schläft?", fragte der Mann nun.
"Und gehe ich Recht in der Annahme, dass sie das Wissen? Immerhin schrieb ich ja ins Kärtchen, dass wir erst ab 9pm für sie zur Verfügung stehen. Doch nun sitzen sie hier um 1pm. Das lässt den Schluss zu, Sie hätten das beabsichtigt. Ich will aber Mal nicht so sein. Das Ganze hat nichts mit Louis zu tun und er wird die ganze Zeit bei mir sein und keine Frage von Ihnen und ihrem Rat beantworten. Wie ich schrieb."
"Wie groß zum Teufel war die komische Karte denn?", fragte Niall ganz leise im Hintergrund, fand aber außer amüsierter Blicke keine Beachtung.
"Das entscheiden nicht Sie, Mr Styles. Ich bin hier um zu sehen, ob wir Sie überhaupt in die Nähe des Rates lassen können, oder wir sie direkt vernichten sollten."
"Uuuuh, sie haben Angst.", Sprach Harry und jegliches Lächeln oder Amüsement war aus seinem Gesicht verschwunden. Stattdessen hängte er mit harter fester Stimme an: "Dann erläutere ich Ihnen nochmal was sie offenbar überlesen haben: Mein Geschenk war eine kleine Geste der Aufmerksamkeit, mit der ich Ihnen, sagen wir Mal, zeigen wollte, wie ich Dinge regle. Dinge, die noch keine 900 Jahre her sind. Sondern längstenfalls 17. Ihnen gebe ich die Möglichkeit, ihre Fehler wieder gut zu machen und weil ich es Ihren eingestaubten Hirnen nicht zutraue, selbst zu denken, habe ich ihnen sogar eine genaue Anleitung gegeben, was zu tun ist. Sie könnten diese Liste einfach abarbeiten und niemand hätte ein Problem."
"Sie haben keine Ahnung, mit wem Sie hier eigentlich reden?", knurrte Rodgers.
"Da haben Sie Recht. Ich habe keine Ahnung wer Sie sind und was sie nicht schon alles tolles oder gefährliches oder sonst was gemacht haben. Ich weiß nur, dass sie und ihr Rat in einem Fall eklatante Fehler gemacht haben und ganz ehrlich: Mehr muss ich nicht wissen. Denn dieser "Fall" bedeutet mir verdammt viel.", hielt Harry genauso ernergisch dagegen.
"Sie sind wirklich etwas Besonderes...", murmelte Rodgers fasziniert und sprach dann dienstbeflissen: "Ich werde dem Rest des Rates meine Eindrücke schildern. Machen Sie sich darauf gefasst in drei Tagen zur Anhörung zu kommen."
"Ähm nö. Sie sind schon sehr alt. Aber ich bin noch jung. Voller Tatendrang. Wir kommen heute Abend. Dafür ist das Ganze, wie ich schrieb, an einem Abend erledigt und sie können morgen wieder tun, was auch immer sie sonst so tun.", entschied Harry und erhob sich.
"Also, bis später.", Sprach er noch absolut furchtlos in das Gesicht eines vollkommen fassungslosen Mannes, der egal wie schnell er sonst war, einfach nicht reagieren konnte.