Kapitel 11 - Tanken

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"Also aufpassen: das Wetter soll die nächsten Tage nicht besser werden. Was habt ihr so geplant?", fragte Liam, nachdem er wieder ins Zelt getreten war. Louis lag noch immer am Boden, aber Harry streichelte seine Hand.
Zayn guckte nur verstört und Niall aß schon wieder dem Essen das Essen weg.
"Nichts. Es sollte gutes Wetter werden.", Gab Zayn schnippisch von sich.
"Okay. Dann habe ich noch einen Deal für Euch.", erklärte Liam und prokelte sich mit der Zunge, der Himmel weiß was, zwischen den Zähnen weg.
"Und was?", fragte Harry misstrauisch und etwas ängstlich.
"Statt hier in eurem kleinen Zelt zu versauern kommt ihr mit zu uns."
"Hahahahahaha! Der meint das ernst.", Platzte es aus Zayn heraus.
"Ja, meine ich. Wir würden nicht jeden Abend schon eine Stunde mit Fahrerei verschwenden. Unser Würmchen könnte direkt anfangen zu üben. Und ihr könntet bei uns den restlichen Urlaub verbringen. Wir haben einen Indoorpool, Sauna, Dampfbad, ein Kino, Sonnenterrasse, Schwimmteich, ne kleine Spielhalle und all so was.", erklärte Liam.
"Komm schon Zayn.", bat Harry, blickte dabei jedoch nur Louis an, was Liam dazu brachte, wieder ein Knurren unterdrücken zu müssen.
"Du willst bei Leuten, die uns töten wollen Urlaub machen?", fragte Zayn, als wäre Harry jetzt vollkommen übergeschnappt.
"Haben wir überhaupt eine Wahl?", fragte der aber nur ernst an Liam gerichtet, während Niall laut knusperte.
"Nein.", gab Liam sofort zurück.
"Wenn wir eh mitgehen, habe ich lieber das Gefühl, es wäre freiwillig gewesen.", erklärte Harry leicht niedergeschlagen uns Zayn nickte ergeben.

"Na dann Mal los.", sprach Liam, als das Zelt und alles andere im Auto von Zayn verstaut war.
Liam sah nochmal kurz auf den nun leeren Platz, schnappte sich Louis' Fußgelenk und zog ihn hinter sich her.
"Oh, malst du wieder Muster?", fragte Niall begeistert und betrachtete die beachtliche Schleifspur die Liam mit Louis hinterließ.
"Was soll ich denn malen?", fragte Liam lieb lächelnd.
"Ähm... Soll ich ihn tragen?", fragte Harry unwohl.
"Himmel, Mensch. Er ist tot. Es stört ihn nicht.", gab Liam genervt zurück. Harry sollte sich gefälligst nicht so an Louis heften.
"Aber was bringt es dir dann?", fragte Harry nun wieder selbst genervt.
"Es ist ein kleiner Ausgleich für das was ich ertrage, wenn er wach ist.", grinste Liam und lenkte Louis mit Schwung gegen einen Laternenpfahl. Mit einem "Klong", Knallte dieser dagegen und wurde dann mit Schmackes weiter gezogen.
"Oh, da steht: Liam liebt Niall!", freute sich Niall mit Herzchen Augen und betrachtete den Weg.
"Wie romantisch.", grummelte Harry und betrachtete mitleidig Louis' Körper, der da so schändlich missbraucht wurde.
"Ähm... Wo sind eigentlich eure... Ähm... Essensreste hin?", fragte Harry plötzlich in die Knutscherei des Vampirpaares hinein.
"Hab ich weggeräumt.", grummelte Liam. Menschen waren echt nervig... Aber schmeckten.
"Wohin?", Harry hartnäckig.
"Bei uns in den Kofferraum. Den Ehering findet die Frau morgen auf dem Kissen. Dazu sind sein Portmonee und das Auto weg."
"Also wird sie glauben, er hätte sie verlassen.", Schlussfolgerte Zayn.
"Jap.", kams nur von Liam.
"Und wo ist er wirklich?", fragte Harry.
"Im Kofferraum seines Autos. Ist ein schönes Autos. Ist ein schönes Auto. Wir nehmen es.", entschied Liam.
"Wie viele von den Dingern brauchst du denn noch? Wir haben 23 Stück zu Hause.", lachte Niall.
"Aber noch nicht so eins.", grummelte Liam.
Tatsächlich nutzen sie auf dem Parkplatz drei Autos.
"Wir fahren zur nächsten Tankstelle. Wir wollen uns Morgen nur aufs Üben konzentrieren und brauchen daher heute noch was zu essen.", erklärte Liam und stieg ohne ein weiteres Wort zu sagen in einen schwarzen älteren Mercedes.

Bei der Tankstelle angekommen wurden Harry und Zayn reingeschickt um als Ablenkung einfach ein wenig durch den kleinen Shop zu laufen.
"Der da... Der da wird gleich sterben...", murmelte Harry bedrückt.
"Wie machen sie das wohl?", fragte Zayn ängstlich.
"Keine Ahnung. Wir werden es wohl gleich sehen.", murmelte Harry unwohl und drehte eine Tüte Chips einmal in seiner Hand, nie wieder würde er die Essen können, ohne daran zu denken, wie er sich gerade fühlte.
Seine Spannung stieg immer weiter. Der Mensch dort drüben, würde gleich sterben. Hatte er Kinder? Hatte er ein glückliches Leben? Arbeitete er vielleicht nur als Aushilfe hier?
Das Quietschen der Tür schreckte Harry aus seinen Gedanken und seine Nackenhaare stellten sich auf.
Die beiden Vampire auf der Jagd kamen herein. Und sie wirkten so... Normal. Klar, irgendwie wirkten sie schon bedrohlich aber nicht so, als wollten sie gleich jemanden aussaugen.
"Guten Abend.", grüßte Liam und sein auserkorenes Opfer erwiederte den Gruß höflich.
"Einmal die drei bitte.", sprach er dann ruhig und rückte sein Portmonee.
"Immerhin zahlt er sein Benzin.", murmelte Zayn.
"Wir haben nicht getankt.", raunte Harry zurück und versuchte den Kloß im seinem Hals herunter zu schlucken. Vergeblich.
"Oh, bei der drei hat niemand getankt. Welches ist denn ihr Auto?", fragte der Mann freundlich und lehnte sich vor um zu den Zapfsäulen herausblicken zu können.
Es geschah im Bruchteil weniger Sekunden. Niall stand so plötzlich direkt hinter dem Mann und biss ihn in den Hals, dass der Mann vermutlich nicht Mal gemerkt hatte, was passieren würde. Denn schon im nächsten Moment biss Liam auf der anderen Seite des Halses zu.
Harry und Zayn standen ängstlich und blass hinter dem Regal und konnten doch den Blick nicht abwenden. Der Mann, wie er nicht schreien konnte, weil nur gurgelnde Geräusche seiner zerbissenen Kehle entkamen. Wie seine Hände anfangs noch nach seinen Peinigern greifen wollten, nun aber scheinbar sinnlose sehr langsame Schwimmbewegungen in der Luft machten. Wie sein Gesicht blasser würde und er nur noch von den Vampiren aufrecht gehalten wurde.
Dazu die gefühlt ohrenbetäubend lauten Schluckgeräusche des Paares, die während der ganzen Zeit sogar Händchen hielten und Mal abgesehen vom Schlucken ziemlich ruhig einfach da standen.
Liam war der erste, der von dem Opfer abließ und einen Beutel aus der Hosentasche zog. Diesen hielt er an den zerfetzten Hals.
Das Blut für Louis, schoss es Harry sofort durch den Kopf. Weil er das da nicht selbst konnte. Und ich lasse ihn bei mir üben, genau so etwas tun zu können, dachte Harry und die Angst kroch immer weiter in ihm hoch. Dabei das Wissen, dass sie nicht mehr fliehen konnten, selbst wenn sie wollten.
Das seltsamste aber war, dass er nicht fliehen wollen würde. Nicht wenn Louis eben zu ihnen gehörte.

Sooo ein neues Kapitel.
Ich verweise hier nochmal fix auf meine andere Story "an deiner Hand". Schaut gern Mal rein 🤗.
Wie gefällt euch das Kapitel?
Was haltet ihr von den Personen?
Über ein Sternchen oder Kommentare würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße ^_^

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