"Boo, bist du soweit?", fragte Harry zum fünften Mal an diesem Abend ungeduldig.
"Nein, also doch. Aber ich vertrödel die Zeit, weil ich nicht will.", jammerte Louis herum.
"Baby, ich lasse dich nicht allein. Das habe ich dir doch versprochen. Weißt du noch?", fragte Harry lächelnd. Immerhin hatte Louis nicht gelogen.
"Du weißt nicht, wie diese Treffen sind...", nuschelte Louis und drückte seinen Kopf unter Harrys Kinn.
"Nein, weiß ich nicht. Weil du die letzten zwei Jahre dafür gesorgt hast, dass wir nicht hingehen können.", lachte Harry und schwelgte in Erinnerungen.
Vor zweieinhalb Jahren war er zu dem geworden, was er nun war. Genau so lange lebten er selbst, Louis, Liam und Niall zusammen in dem Grusel-Herrenhaus. Nur dass man es selbst nicht als gruselig empfand, wenn man selbst die tödliche Gefahr war.
Gefühlt genau so lange kümmerte er sich nun schon um seinen Boo. Er hatte ihm den Spitznamen gegeben, als dieser eine Zeit lang ziemlich erfolglos versucht hatte, ihn zu erschrecken. Irgendwann hatten sie im Bett gelegen und Louis hatte einfach nur "Boo" gesagt und Harry war gefühlt aus dem Liegen heraus drei Meter hoch gesprungen.Mit dem Tod von Louis' Peinigern hatte für ihn eine anstrengende Phase des Aufarbeitens begonnen. Harry war an seiner Seite, wann immer er stockend von Dingen erzählte. Inzwischen war Louis soweit, dass in seinem Zimmer ein heller Parkettboden lag und seine Kleidung wirklich in der Truhe. Schränke ängstigten ihn nach wie vor. Aber das war okay. Harry hatte irgendwann im Zimmer auf dem Flur gegenüber ein Ankleidezimmer eingerichtet.
Die eigentlichen Pflichtveranstaltungen für Vampire waren im Fall von Harry und Louis aber offensichtlich doch nicht so ganz verpflichtend.
Im ersten Jahr hatte Louis, statt sich anzuziehen, sich einfach ausgezogen und Harry verführt. Im letzten Jahr war plötzlich ein Mensch in ihr Haus getorkelt. Gerade als Liam und Niall schon weg waren. Harry war oben gewesen und Louis auf sich allein gestellt. Er war so beschäftigt, dass er gar nicht daran gedacht hatte zu fiepen. Der Mensch hatte leider einen Leichenberg gesehen und bekam Panik. So griff er eben Louis an, der einfach weglief. Der Mensch hinterher. Stolze zwanzig Minuten. Danach waren beide alle gewesen.
Schlussendlich war Harry herunter gekommen und hatte den Menschen getötet, nur war Louis so durch den Wind gewesen, dass sie danach zu Hause blieben.
Andere wären abgeholt worden. Aber auf ihre Anwesenheit konnte man offensichtlich auch gut verzichten. Das war der Hauptgrund, warum Harry dorthin wollte.Zehn Minuten später traten sie in ein riesiges Schloss in dem unglaublich viele Vampire herum liefen.
"Wir hätten stattdessen vögeln können.", murmelte Louis nervös und spielte am Bündchen seines Pullovers.
"Love, das werden wir nachher noch. Ich bin die ganze Zeit bei dir. Schau doch. Sie alle haben Angst vor uns.", lächelte Harry, nahm Louis' Hand, küsste sie und verschränkte ihre Finger miteinander. Zusätzlich vergrub er kurz seine Nase in Louis' Wuschelhaaren.
"Vor dir.", nuschelte Louis.
"Nein, sie haben Angst etwas Falsches zu dir zu sagen, weil ich sie dann kille. Also haben sie vor uns Angst.", grinste Harry.
"Ahh, Mr Styles und Mr Tomlinson. Wie nett, dass sie uns Beehren.", Sprach plötzlich der Ratsvorsitzende von der Seite.
"Jap. Finde ich auch.", grinste Harry.
"Wie ich hörte sorgen Sie dafür, dass wir nicht von einer Horde ihresgleichen überrannt werden?", fragte Branson.
"Sollte das eine sehr kryptische Frage nach geplanten Nachwuchs sein: wir planen keinen. Louis wird niemanden mehr anknabbern. Ich bin da Recht eifersüchtig. Seine Zähnchen gehören nur in meinen Hals.", lächelte Harry verliebt zu Louis, der sich wieder halb hinter ihm versteckte.
"Sie können sich nicht vorstellen, wie froh ich bin das zu hören.", Grinste nun Mr Branson.
"Nun denn: Ich muss Ihnen gratulieren, Mr Tomlinson. Sie haben zwei außergewöhnliche Vampire geschaffen, die beide innerhalb kürzester Zeit den Rang eines Geborenen erreicht haben.", Sprach Mr Branson nun, allerdings mit einem Seitenblick zu Harry.
Louis blickte den Mann nur verstört an.
"Wie jetzt?", Fragte seiner statt Harry.
"Nun, Ihnen sagt das vermutlich nichts, aber die Familie Hadid ist eine sehr angesehene unter den Vampiren. Ihre Tochter Gigi ist äußerst eigensinnig. Sie ließ sich nicht davon anbringen, eine Beziehung mit Malik zu starten. Vor wenigen Monaten empfingen sie eine Tochter: Khai. Wer ein Kind mit einer Geborenen zeugt ist auf den gleichen Stand zu heben. Und Sie, Styles, nähren ihren eigenen Erschaffer. Das macht sie ebenfalls zu einem Geborenen.", Sprach der ältere Mann.
"Für Zayn freut mich das, wenn er seinen Platz gefunden hat. Ich habe meinen. Um ehrlich zu sein, ist mir ziemlich Schnuppe was der Rat dazu meint und denkt. Ich gehöre zu Louis und er zu mir. Fertig.", Sprach Harry entschlossen.
"Sie brauchen nicht für ihn zu Sprechen, Mr Styles. Kommen Sie Tomlinson. Gehen wir ein kleines Stück. Keine Sorge Mr Styles. Ich fand Simon Cowell. Ich werde ihren Augenstern nicht einmal die Hand schütteln.", sprach Mr. Branson nun leicht lächelnd.
"Haben Sie Angst vor mir?", grinste Harry martialisch.
"Sagen wir, ich respektiere ihre Einzigartigkeit.", grinste der ältere Mann.
"Geh ruhig. Ich bin die ganze Zeit in Rufweite. Er tut dir nichts.", lächelte Harry zu Louis, strich noch einmal mit seiner Nase durch das geliebte Wuschelhaar und gab ihm einen aufmunternden Klaps.
Louis ging tatsächlich.
"Nun, Louis, es ist faszinierend, was Sie trotz der Umstände geschafft haben.", sprach Simon und führte Louis hinaus in den Garten.
"Was hab ich denn schon geschafft?", fragte Louis schnaubend. Er hatte sich fest vorgenommen, sich nicht einschüchtern zu lassen.
"Nun, zunächst haben Sie den Hadids ein Enkelkind beschert. Das allein bedeutet schon eine Menge. Zayn ist ein absolut respektiertes Mitglied der Gesellschaft. Er bekleidet den Posten, den vorher Cowell im Rat inne hatte. Ich gebe zu, die Bürokratie hat sich um gefühlte 200 Prozent gesteigert, aber es ist glaube ich an der Zeit. Er stößt neue Denkrichtungen an und verändert Dinge. Ohne dich wäre er nicht da. Falls es dir etwas bedeutet: eines seiner Hauptaugenmerke liegt auf der gerechten Behandlung von besonderen Vampiren. So etwas wie in deinem Fall kann nie wieder passieren. Zu viele Anträge.", Bei dem letzten Satz lächelte Richard sanft, dennoch beeinträchtigte es nicht die Ernsthaftigkeit seiner Aussage.
"Das... Freut mich wirklich...", murmelte Louis.
"Ich habe mich, nach Cowells Absterben in seinen Habseligkeiten umgesehen. Er hat Buch geführt, über alles. Besonders die Untersuchungen an Ihnen. Es ist faszinierend, dass sie physisch betrachtet, der Schwächste bei dieser Veranstaltung sind. Dennoch wird es sich nie wieder jemand trauen, auch nur ein Wörtchen gegen Sie zu sagen.", sprach der Ratsvorsitzende weiter.
"Weil sie Angst vor Harry haben. Nicht weil sie mich anders sehen.", murmelte Louis und blickte zu Harry, der sich nie weiter als fünf Meter von ihnen entfernt aufhielt.
"Eben nicht. Sie haben ihn gewandelt. Er erhielt die Kräfte, die jeder fürchtet durch Sie. Eine perfekte Symbiose. Es gibt viele Gründe dich zu bewundern. Man muss Dinge nicht selbst tun, wenn es jemanden gibt, der sie besser kann. Du hast jemanden geschaffen, der alles für dich tun würden. Den perfekten Partner."
"Nein. Das war er schon, als er noch ein Mensch war. Harry war schon immer perfekt.", lächelte Louis sanft.
"Herzlichen Glückwunsch Louis, du hast es geschafft.", Lächelte Branson, blieb stehen und drehte sich zu Louis herum, sofort stand Harry wieder direkt neben diesem.
"Du hast es geschafft als Vampir das Herz eines Menschen zu erobern. Nicht nur sein Gehirn und nicht seine Phantasien und Gedanken. Sondern das, was uns im wesentlichen von ihnen unterscheidet: das Herz. Deswegen konnte Harry so stark werden. Es lag nicht an den im Gegensatz zu Zayn zusätzlichen Kratzkontakten. Ein einziger Kratzer hätte gereicht. Die Wandlung hätte nur später eingesetzt und hätte noch länger gedauert.
Harry ist so stark, weil er durch sein Herz durch deine Augen sehen konnte und wohl wusste, dass er stark werden musste. Anders lässt es sich nicht erklären. Simons Aufzeichnungen ließen einen Super-Vampir vermuten. So, wie Zayn ist. Nicht wie Harry.", Murmelte Mr Branson und sah Harry mit schräg gelegten Kopf an, bevor er langsam fortfuhr: "Louis wird bis in alle Ewigkeit deine Hilfe brauchen und du bist bis in alle Ewigkeit darauf angewiesen, ihm helfen zu dürfen. Das macht euch zu einem perfekten Ganzen. Der Rat hegt keinen Gräuel gegen euch, so lange ihr jeden Geborenen in Frieden lasst, der Louis nichts getan hat. Damit dulde ich acht Morde."
"Acht? Einer zu viel. Sechs mit Jim dabei und Simon. Macht sieben.", sprach plötzlich Niall, der gar nicht erst versuchte zu vertuschte, dass er lauschte.
"Richard.", Stellte sich Mr Branson nun offiziell Harry vor und ignorierte des Gesagte einfach grinsend. Dieser nahm die angebotene Hand an ebenfalls grinsend an.
"Harry.", Sprach er und schien auch keine Notwendigkeit auf das Gesagte von Niall einzugehen.
"Hey.", flüsterte es plötzlich leise hinter ihnen und schneller als irgendwer hätte reagieren können, klammerte sich Louis an Zayn.
"Hey, Baby-Loo.", grinste Zayn und drückte seinen Erschaffer ganz fest an sich.
"Hi.", grüßte Harry und umarmte beide. Auch Liam und Niall gesellten sich zu einer Gruppenumarmung dazu.
Zu fünft hielten sie sich fest. Es war egal, was noch passieren würde, sie hatten sich gegenseitig, die Erinnerung an die gemeinsame Zeit und das Wissen, dass es kein böses Blut zwischen ihnen gab.-
Louis stand genervt im Wald und fächerte mit seiner Hand die elendigen Mücken vor seinem Gesicht weg. Arme Gestalten. Mussten sich ihr Opfer selbst suchen.
Trotzdem war er genervt. Schon seit bestimmt zehn Minuten wartete er hier auf die anderen.
Plötzlich vernahm er es. Ein Rascheln. Schnell machte er einen Ausfallschritt zur Seite und plötzlich lag Niall, dort wo er eben noch gestanden hatte, perplex am Boden.
"Ni, deine Reflexe sind schlimmer, als die deiner Oma und die ist 11763 Jahre alt. Wie alt bist du?", fragte Louis breit grinsend.
"Wie hast du das gemacht?!", fragte Niall schockiert. Es war das erste Mal, dass Louis das geschafft hatte.
"Übung macht eben den Meister.", grinste Harry über Louis Schulter, drehte ihn dann herum und küsste ihn. "Hey Baby. Hast so lieb gewartet.", Grinste Harry.
"Haha! Ihr seid abgehauen und habt mich stehen lassen. Ich wollte mich nur noch verlaufen und bin einfach stehen geblieben.", schnaubte Louis und half Niall hoch.
"Aber es hat sich gelohnt. Dein Ego wird nun größer sein als der Mount Everest. Das können wir nutzen.", Sprach Liam lieb lächelnd.
"Oh nein, was hast du jetzt wieder vor?", fragte Louis sofort panisch.
"Dir nochmal putzen beibringen. Harry ist bereit dich während der Jagd zu Hause zu lassen und die Putzfrau hat euch schlafend auf dem Sofa erwischt. Ich weiß nicht, was ihr gemacht habt und wie ihr eingeschlafen seid, aber sie ist direkt in irgendein Kloster nach Übersee geflohen. Also.. wirst du dich nützlich machen.", grinste Liam.
"Hahaha, der stellt sich dumm an, wie das letzte Mal!", lachte Niall.
"Nein, wird er nicht. Sonst versohlt Harry ihm den Arsch nur noch, ohne ficki-ficki.", grinste Liam.
"Na toll. Tolle Aussichten.", grummelte Louis beleidigt.
"Komm schon, Love. Ich habe ein Maid-Kostüm besorgt. Das wird heiß.", raunte Harry und nahm Louis' Hand.
"Okay, auf geht's.", Sprach Louis plötzlich ohne Protest.Sie wussten nicht, was in Zukunft noch passieren würde, aber sie wussten, dass sie sich gegenseitig hatten. Und Niall grinste. An den lustigen Vampir Louis und den lustigen Menschen Harry, die einen lustigen Deal eingingen, würde er definitiv auch in hunderten Jahren noch denken.
"Na dann, ab nach Hause.", Lächelte Harry und hob Louis auf seine Arme.
"Bin schon da.", Lächelte Louis zurück und klammerte sich mit Armen und Beinen an Harrys Torso fest.
Und so trug Harry ihn auf Händen. Wissend, dass auch er zu Hause war, egal, wo er und Louis auch hingehen würden.Uah, das war's. Was haltet ihr vom Ende? Ist es ein Ende?
Ich hoffe euch hat diese Fanfiction gefallen. Vor Veröffentlichung des Epilogs hatten wir 1,55 K Reads und 328 Empfehlungen. Vielen Dank. Damit ist meine zweite Story bislang meine Erfolgreichsten.
Falls euch mein Schreibstil gefällt: Vielelicht liest man sich in einer meiner anderen Storys.
In zwei Tagen beginnt auch schon eine Neue. Eine, die eigentlich noch gar nicht dran war, aber sich einfach vor gedrängelt hat. Ich hoffe sehr, wir lesen uns übermorgen wieder bei Style(s) ist everything.Viele Grüße ^_^
Leppilampi
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Blutdurst
FanfictionLouis ist ein Vampir und genau da fangen die Probleme auch schon an. Er ist so klein, dass er kaum an den Hals von potentiellen Opfern kommt, seine Zähne zu kurz um richtig beißen zu können. Nur gut, dass er seine Freunde Liam und Niall hat, die ihm...