Kapitel 7

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Nach meiner Freistunde hatte ich Kunst.
Also stand ich auf und machte mich auf den Weg zum Kunstraum.
Nach ungefähr 5 Minuten bin ich am Raum angekommen und setzte mich wie immer auf den Platz in der hintersten Ecke am Fenster.
Genau wie in meinem Englisch Kurs, setzte sich niemand neben mich, was ich nicht schlimm fand. Umso mehr Platz hatte ich für mich.

Doch da habe ich mich wohl zu früh gefreut. Als würde mich mein Leben verarschen wollen, kam gerade Aiden durch die Tür spaziert und hielt ausschau nach einem freien Platz.
Er überflog den Raum, bis er den Platz neben mir entdeckt hatte und sich auf den Weg machte.
Ich verfolgte das ganze Spektakel, bis er an dem freien Platz ankam und sich, ohne etwas zu sagen, setzte. Er ließ sich gegen die Stuhllehne sinken und sah mit zusammengezogenen Augenbrauen durch den Raum. Er schien mich nicht zu bemerken. Irgendwie sah er genervt aus.
Ich fragte mich, woran das lag.

Ich tat ebenfalls so, als hätte ich ihn nicht bemerkt. Trotzdem beobachtete ich ihn aus dem Augenwinkel. Ihm schien etwas eingefallen zu sein, denn er schreckte hoch und griff in seine Hosentasche. Er fischte sein Handy heraus und sah den Rest der Pause darauf.

Als die Lehrerin rein kam, machte Aiden sich nicht einmal die Mühe sein Handy wegzupacken, geschweige denn davon auf zu sehen.
Aber unsere Kunstlehrerin störte das reichlich wenig.
Sie erklärte uns, dass wir etwas malen oder zeichnen konnten, was wir wollten, oder uns anderweitig beschäftigen konnten. Aber bis zum Weihnachtsball wollte sie ein Portrait, das sie bewerten könnte und wofür sie uns eine Note für das Zeugnis geben kann, von einer beliebigen Person haben, die uns inspiriert. Die besten Portraits werden dann auf dem Weihnachtsball ausgestellt.

Ich entschied mich dazu mein Buch weiter zu lesen, dass ich in meiner Freistunde angefangen habe zu lesen, nachdem ich mich beim Klavierspielen und Singen unwohl gefühlt hatte.
Als ich das Geräusch, dass sich verdächtig nach einem quietschenden Schuh angehört hatte, gehört habe, habe ich sofort aufgehört und kurz gewartet. Ich habe damit gerechnet, dass die Person in den Raum kommen würde, um zu sehen, wer dort singt, aber es ist nichts passiert.
Anschließend bin ich in mein Zimmer geflüchtet und habe ein neues Buch angefangen zu lesen.

Ich drückte die Kopfhörer, die ich mit meinem Handy verbunden habe, in meine Ohren und hörte Musik.
Dann öffnete ich mein Buch und tauchte in die Welt der Fantasie ein.

Das Klingeln riss mich geradewegs aus meiner Fantasiewelt und zog mich zurück in die Realität.
Ich hätte gern mein Buch weiter gelesen. Es waren nur noch ein paar wenige Seiten zu lesen und gerade an der spannendsten Stelle wurde ich unterbrochen.
Aber glücklicherweise habe ich jetzt Schulschluss und konnte später noch weiter lesen. Jetzt müsste ich erst etwas essen und Cassie über den Vorfall heute Morgen in der ersten Stunde erzählen. Mein Magen knurrte laut und stimmte mir zu. Ich packte mein Buch und meine Kopfhörer in meine Tasche und bahnte mir den Weg nach draußen.
Das war jedoch schwerer, als gedacht, denn es scheiterte schon an dem ersten Tisch an dem ich vorbei musste.

Die Reihe der Tische, in der ich saß, stand sehr nah an der Wand und dass Aiden mit seinem Stuhl mittig im Gang saß, machte es auch nicht besser.
Ich tippte Aiden auf die Schulter bis er sich zu mir umdrehte und einen Blick auf dem Gesicht trug, der sagte "Was zur Hölle willst du?".
Ich sah ihn unschuldig an und fragte:"Kannst du kurz Platz machen? Bitte? Ich müsste da einmal durch."

Er grinste mich herausfordernd an und fand es anscheinend witzig, mich nicht durchzulassen. Er sagte nichts, sondern grinste nur blöd und starrte mich an, während er lässig auf seinen Stuhl saß und schon fast darauf lag.

Was hat er denn jetzt? Erleidet er einen Schlaganfall, oder was? Verwirrt darüber, was ich jetzt tun sollte sah ich ihn an und sagte nichts.
Aiden grinste immer noch und wollte gerade seinen Mund öffnen, um etwas zu sagen.

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