Naja, so schlimm kann es ja nicht werden, oder?
Das Klingeln beendete die erste Doppelstunde. Ich hielt kurz meine Luft an, als das Geräusch ertönte, und mein Herz setzte einen Schlag aus. Ich atmete tief durch und packte meine Sachen zusammen. Danach stand ich auf und nahm mir meine Tasche, um danach den Raum zu verlassen und Aiden zu suchen.
Während ich die Flure entlang ging, legte ich mir in meinem Kopf zurecht, was ich sagen sollte. Ich war total darauf fokussiert und blendete alles andere aus.Sollte ich ihm einfach nur den Pullover geben? Oder sollte ich noch was dazu sagen? Sollte ich noch etwas zu dem "Fast-Kuss" sagen? Oder sollte ich das lieber nicht ansprechen?
Ich hatte nur leider nicht länger die Zeit dazu, darüber nachzudenken, denn ich wurde schlagartig aus meinen Gedanken gerissen. Jemand zog mich in einen Klassenraum. Ich schrie kurz auf, da diese Bewegeung sehr plötzlich kam.
Nunja, da stand ich also vor der Person, die ich gesucht habe.Ich stand unschuldig in dem Raum und wartete darauf, dass Aiden etwas sagte, da er mich hier hinein gezogen hatte, aber er sah mich genauso an, wie ich ihn. Wir standen also uns gegenüber und schwiegen uns an. Keiner sagte etwas.
Ich sammelte all meinen Mut zusammen, um etwas zu sagen. Das, was ich mir vorher schön zurecht gelegt habe, sagte ich nun:"Ich wollte dir noch deinen Pullover zurückgeben."
Ich löste den Rucksack von meinem Rücken und stellte ihn vor mich auf den Tisch. Dann kramte ich darin und holte den Pullover heraus. Schön gefaltet gab ich ihm seinen Pullover und schloss meine Tasche wieder. Aiden lehnte gegen einen der vielen Tische hier im Raum. Er nahm den Pullover entgegen und erwiederte ein "Danke". Plötzlich roch er daran, was mich etwas erschrocken aufblicken ließ.
Das hat er jetzt nicht ernsthaft gemacht, oder?"Du hast den Pullover gewaschen?", fragte er etwas amüsiert.
Was soll das denn für eine Frage sein? Natürlich habe ich den gewaschen oder denkt der ich ziehe seinen Pullover an, der nebenbeibemerkt völlig durchnässt war, dann lasse ich ihn trocknen und behalte ihn über das Wochenende und gebe ihm seinen Pullover ungewaschen zurück?"Ähm... ja.", war meine einzige Antwort darauf. Aiden grinste wieder einmal. Er zog dabei nur einen Mundwinkel hoch und sah auf den Pullover.
Mann, das sah echt nicht schlecht aus.
Er legte den Pullover zur Seite auf einen Tisch in seiner Nähe und stieß sich dann davon weg."Eigentlich wollte ich etwas anderes von dir!", sagte er mit ernsterem Gesichtsausdruck, während er auf mich zukam. Ich schluckte.
Was wollte er?"Am Mittwoch", setzte er an und atmete schwer aus. Er machte eine kleine Pause und schien nach den richtigen Worten zu suchen. Mir stockte der Atem, als ich an Mittwoch dachte. Ich schloss meine Augen und atmete tief ein.
Was kommt jetzt?"Ich konnte mich..", er brach wieder ab und überlegte. So unsicher hatte ich ihn noch nie gesehen.
"Ich habe die Kontrolle verloren und ...", fing er langsam an und es schien ihm irgendwie unangenehm darüber zu sprechen. Er fuhr sich aufgewühlt durch seine Haare und ließ seine Hände dann fallen. Er sah mich verzweifelt an.
Ich ging auf ihn zu und nahm seine Hand in meine.
"Ist schon gut. Ich selber habe den Streit ja angefangen.", sagte ich ihm und hoffte, dass es ihn irgendwie beruhigen könnte. Ein Ausdruk der Verwirrung huschte über sein Gesicht, als wüsste er nicht was ich meinte. Dann schien es für einen kurzen Moment zu funktionieren, ihn zu beruhigen, doch dann riss er seine Hand aus meiner und sagte aufgewühlt:"Du musst mir glauben, wenn ich sage, dass das Carters Aufgabe war. Er muss sie mir zugesteckt haben oder vorher schon in meinen Pullover gesteckt haben. Ich wollte das nicht. Auch wenn es ganz danach aussah..."Ich lächelte ihn nur an und sagte mit ruhiger Stimme:"Schon vergessen!"
Nun wurde sein Gesichtszug sanfter und ich meinte, ein Lächeln auf seinem Gesicht ausmachen zu können. Er lächelte. Nun standen wir voreinander und lächelten uns gegenseitig an. Nach einem kurzen Moment drehte ich mich langsam von ihm weg und setzte an, zu gehen.
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Three little Papers
RomanceLizzy Baker ist das schüchterne Mauerblümchen des Castle Beaumont Internats und die Zwillingsschwester von einem der beliebtesten Jungs der Schule. Lizzy will mit ihren guten Noten nur unbemerkt die Schule beenden und auf gar keinen Fall in den Vord...