Kapitel 20

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Mein Blick viel zum Strand und ich sah die Person, die mich anstarrte...

Aiden Campbell. Aiden Campbell starrte mich mit einem kalten Gesichtsausdruck an.
Was war sein Problem?
Langsam schwamm ich wieder zurück zum Strand und ging zurück zu Cassie, die mich angrinste bis zum geht nicht mehr. Zum Glück sah mich niemand mehr an außer meine Freundin. Ich zog mein nasses Kleid aus, da Carter mich samt Klammotten ins Wasser geworfen hatte.

Na toll! Das kann ich dann später nicht mehr anziehen. Zum Glück habe ich mir vorhin noch eine kurze Hose eingepackt. Nur leider habe ich nicht an ein Tshirt gedacht. Naja egal.
Ich setzte mich auf mein Handtuch und wurde direkt von Cassie attackiert.

"Was war das denn?", flüsterte sie aufgeregt.

"Keine Ahnung!", antwortete ich.

Sie sah sich um und merkte, dass die Jungs nur knapp einen Meter von uns entfernt lagen. Dann zog sie ihr Kleid aus und deutete mir an, ihr ins Wasser zu folgen.

"Aber ich war doch gerade erst!", jammerte ich, ließ mich aber trotzdem von ihr mitziehen. Wir gingen ins Wasser und schwammen ein Stück weiter raus.

"Warum bist du jetzt mit mir ins Wasser gegangen?", fragte ich sie neugierig.

"Na, um mit dir in Ruhe reden zu können!", erwiederte sie,"Also, was war das da im Wasser!?" Sie quiekte sehr hoch und platschte mit ihren Armen ins Wasser.

Ich erinnerte mich an den Moment zurück und musste lächeln. "Das, das war nichts.", sagte ich bloß und schüttelte meinen Kopf. "Denkst du ich bin blöd? Ich hab doch gesehen, dass ihr euch fast geküsst habt!", schoss es aus ihr heraus und ich versuchte sie dazu zu bekommen, leiser zu sprechen.

"Ist ja gut!", sagte ich,"Aber sei leiser!"

Ich sah kurz in die Richtung der Jungs. Ich bemerkte, dass Carter auf der Seite im Sand lag und ein Bein aufgestellt hatte. Dann fing er an zu lachen und hielt sich seinen Bauch. Das sah schon irgendwie süß aus.

"Denkst du wirklich, er wollte mich küssen?", fragte ich nun ernster und wandte meinen Blick zu Cassie.
"Ich denke schon. Sonst hätte er dich ja gar nicht erst eingeladen oder dich in den See geworfen, geschweige denn wäre er dir so nahe gekommen!", argumentierte sie. Daraufhin bekam ich ein flatterndes Gefühl in meinem Bauch. Ich wurde noch nie von jemandem geküsst.

"Aber was war das mit Aiden? Er hat Carter ja voll abgeworfen!", fragte Cassie nun und wechselte das Thema.
Ich sah sie nur an und überlegte. Er war wirklich komisch. Man wirft doch nicht einfach so jemanden so hard ab. Auch wenn sie Freunde sind. Außerdem hat er total den Moment zerstört. Freut er sich denn nicht für seinen Freund?
Mir fiel augenblicklich der Moment mit Aiden in der Bücherei ein. Was ist, wenn er eifersüchtig ist? Aber das kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht musste Aiden ja nur so eine blöde Aufgabe von dem Spiel machen und hat sich die Aufgabe, in der Bücherei auszuhelfen nur ausgedacht.

"Keine Ahnung? Er wirkte irgendwie angespannt. Und was war das, was er gesagt hat? Du hast doch noch bis Weihnachten Zeit. Was meinte er damit?", fragte ich meine Freundin. Sie zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es auch nicht. Vielleicht will er ja mit dir zu dem Weihnachtsball gehen?", spekulierte sie aufgeregt mit weit aufgerissenen Augen und einem übergroßen Grinsen im Gesicht. Mein Blick schweifte zurück zu den Jungs, die am Strand lagen. Naja, eigentlich auch nicht mehr. Sie standen nämlich gerade alle auf und gingen auf uns zu.

"Na Mädels, worüber quatscht ihr? Etwa über uns?", fragte Carter mit einem Grinsen auf dem Gesicht,"Habt ihr Lust ein Spiel zu spielen?"

Cassie und ich sahen uns fragend an. Was will er?
Eigentlich war ich froh, dass wir nicht auf seine vorherige Frage antworten mussten, da wir ja wirklich über sie gesprochen haben.
"Wieso nicht?", antwortete Cassie für uns. Ich sah sie mit einem Blick an, der so viel sagte wie "Dein Ernst? Wieso hast du das gemacht?".

Im nächsten Moment tauchte Carter unter und schwamm durch meine Beine. Dann tauchte er wieder auf und ich saß nun auf seinen Schulter. Ich schrie kurz auf und musste dann lachen.  Carter warf seine Haare nach hinten und lachte nun auch.

"Jetzt brauchen wir nur noch jemanden, der mit uns dreien spielt!", sagte Carter und sah sich suchend um,"Ashton komm mal her!"

Auf Carters bitte, kam Ashton und nahm Cassie tatsächlich auf seine Schultern. Danach versuchten Cassie und ich uns gegenseitig von den Schultern der Jungs runter zu schubsen. Es machte riesigen Spaß. Ab und zu mal bin ich mit Carter umgefallen, aber Cassie und Ashton mindestens genauso oft. Aiden, Brandon und Alec warfen sich währenddessen gegenseitig den Football zu. Manchmal bekam ich einen kalten Blick von Aiden zugeworfen, aber ich ließ mich deswegen nicht von dem Spaß abhalten und schon gar nicht von dem schönen Nachmittag.

-

Nach ein paar Stunden gingen wir aus dem Wasser und setzten uns auf unsere Handtücher. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass wir gleich mal zurück ins Internat sollten. Es war schon kurz vor 10 und die Sonne ging schon langsam unter. Ich packte meine Sachen zusammen und nahm mein Kleid in die Hand. Na toll! Trotz der Affenhitze, ist mein Kleid nicht getrocknet. Das hieß, dass ich meine kurze schwarze shorts anziehen müsste und das ohne Oberteil. Eine andere Wahl hatte ich nicht!

Nachdem alle gepackt hatten, gingen wir los und machten uns auf den Weg zum Internat. Ich fühlte mich etwas unwohl, nur mit einer kurzen schwarzen Stoffhose und meinem Bikini rum zu laufen. Cassie und die anderen Jungs liefen vor und lachten laut über etwas, das meine Freundin gesagt hat. Da sieht man wie unterschiedlich wir sind. Ich bin eher leise und schüchtern und sie lacht mit irgendwelchen Fremden und reißt Sprüche wie sonst was.
Ich lief mit Carter ganz allein hinter ihnen her. Wir schlenderten über den Weg und unterhielten uns ein wenig über den Tag und die Schule.

Ich strich mit meiner freien rechten Hand über meinen linken Arm. An meinem gestreckten linken Arm hing meine schwere Tasche. Ich bekam eine Gänsehaut. Es war doch etwas frisch ohne richtiges Oberteil. In Gedanken verloren ging ich weiter.

"Willst du meine Jacke haben?", fragte Carter und sah mich dabei an. Ich schreckte aus meinen Gedanken und sah ebenfalls zu ihm."Nein, dann ist dir doch kalt!", antwortete ich nach kurzem Zögern und sah zum Boden.
Dann sah ich aus dem Augenwinkel, wie Carter seine schwarz-weiße College Jacke auszog und sie mir um meine Schultern legte. Es war gleich viel wärmer und ein wohliger Schauer durchfuhr mich.

"Danke, Carter!", sagte ich leise.

Man konnte aus der Ferne schon das Gebäude des Internats erkennen. Also waren es nur noch wenige Hundert Meter bis wir uns trennen müssten. Ich habe gerade erfahren, dass Carter gleich noch weg musste. Er hat darauf bestanden, mich zu meinem Zimmer zu begleiten, aber ich versicherte ihm, dass er das nicht muss und schon vorher gehen könnte.

Also standen wir nun vor der Eingangstür des Geides mit den Zimmern der Schüler.

Carter stellte sich direkt vor mich und sah runter zu mir. Ich schaute mich kurz um und sah dann hoch zu ihm. Ich musste meinen Kopf in den Nacken legen, um ihm in seine Augen sehen zu können.
"Das war wirklich nett heute.", sagte ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Meinen Fuß stellte ich mit der Schuhspitze auf den Boden und drehte ihn. Mit meinem rechten Arm hielt ich meinen linken Arm. Die Jacke von Carter hatte ich immernoch an. Sie war mir viel zu groß, aber sehr gemütlich.
"Fand ich auch!", sagte er ruhig und lächelte,"Aber wir müssen noch was nachholen." Er sah mir direkt in meine Augen. Er lächelte ehrlich und nahm meine beiden Hände in seine. Dann kam er mir langsam näher und mein Herz begann schneller zu schlagen. Ich hatte das Gefühl, es würde jeden Moment aus meinem Brustkorb springen. Meine Hände fingen an zu kribbeln und meine Knie wurden weich. Carter kam mir immer näher doch seinen Blick wandt er nicht von mir ab. Er war geradewegs auf meinen Mund gerichtet. Als nur noch ein paar Zentimeter zwischen uns waren, spürte ich seinen Atem auf meinen Lippen und ... war mir plötzlich nicht mehr so sicher. Er will mich küssen. Aber will ich das auch? Ich weiß es nicht. Ich kenne ihn gerade mal seit ein paar Wochen. Und außerdem meinte Ace, ich solle mich von ihm fern halten.
Ich senkte meinen Kopf und sah zu Boden. Carter verharrte in seiner Bewegnung für einen kurzen Moment. Dann wich er einen Schritt zurück und löste sich von mir.
"Es tut mir leid.", flüsterte ich leise und ließ meinen Blick auf dem Boden.
Carter sagte dazu nichts und drehte sich einfach um und ging. Irgendwie tat er mir leid, aber ich konnte es nicht. Ich konnte ihn nicht küssen. Irgendwas hielt mich davon ab. Ich hob meinen Kopf und sah ihm Schuldig hinter her.

"Es tut mir leid", flüsterte ich.

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