Kapitel 30

1.8K 66 1
                                    

Scheiße! Nun hatte ich wirklich die volle Aufmerksamkeit!

"Ähm... Ich wollte was zutrinken holen. Für Cassie und mich.", log ich, um aus dieser äußerst unangenehmen Situation zu kommen. Ich stand absolut angespannt vor dem Sofa und wippte von dem einen Bein auf das andere. Niemand dürfte wissen, dass es eigentlich eine Lüge war, um hier weg zukommen. Aiden und Jayden sahen mich erschrocken an, weil sie vermutlich nicht damit gerechnet haben, dass ich so abrupt aufstehen würde.
"Cassie, was willst du denn trinken?", fragte ich sie schnell. Vielleicht sogar zu schnell.

Aber niemand schien es zu bemerken.
"Ich nehme eine Cola.", sagte sie und wandte sich wieder dem Gespräch zu.

Da habe ich nochmal Glück gehabt.

Ich entfernte mich schnell von den Sofas und ging auf die Bar zu, unter der sich ein kleiner Kühlschrank verbarg. Ich holte eine Cola heraus und zwei Gläser aus einem Hängeschrank, der sich an der Wand hinter mit befand. Von hier hatte man einen guten Überblick über alles. Ich goss die Cola in die Gläser und stand noch ein bisschen dort rum und sah aus der Ferne den Jungs und Cassie beim Reden zu. Dabei hob ich mein Glas und setzte zum Trinken an.
Plötzlich zuckte der Blick von Jayden zu mir und ich verschluckte mich. Ich fing an leise zu husten und verschüttete aus Versehen meine Cola. Ich suchte nach einem Küchentuch, damit ich die Cola wegwischen könnte. Zum Glück hatte ich nicht auf meine Kleidung geschmiert.

Ich sah zurück zu Jayden, dessen Mundwunkel nach oben zuckten. Er lächelte, versuchte es aber irgendwie zu unterdrücken, da er eher "nach unten lächelte". Seit Tagen Lächelte er mal wieder. Wegen mir. Nun musste ich auch schmunzeln und wischte den Rest der Cola weg.

Jetzt müsste ich zurück zu den anderen. Toll! Darauf habe ich mich schon echt gefreut!

Ich ging mit meinen zwei Gläsern langsam zurück und stellte sie auf den kleinen Tisch in der Mitte. Ich wollte mich gerade hinsetzen, als es klingelte.
Mein Stichwort und Freikarte hier weg zukommen.

"Ich geh schon!", rief ich vielleicht ein bisschen zu enthusiastisch. Danach machte ich mich direkt auf zur Tür, damit auch ja niemand anderes dorthin gehen könnte. Ich ging zur Garagentür und öffnete sie. Dann ging ich hindurch auf den Flur. Als die Tür ins Schloss fiel hüllte sie mich in Stille. Ich ging schnell zur Tür und öffnete sie. Davor standen irgendwelche Leute aus unserer Schule, die ich nicht kannte. Mein Bruder muss sie eingeladen haben. Ich sagte ihnen, sie sollten in die Garage gehen und sich dort breit machen.
Es gingen zuerst ein paar Menschen, vielleicht so 5 oder 6 durch die Tür. Doch dann wurden es immer mehr, bis es dann so um die 20 Personen waren, die gerade durch unsere Eingangstür stolzierten geradewegs in die Garage. Zum Ende hin entdeckte ich Maddy und natürlich ihre fake Freundinnen. Wer hat die denn eingeladen? Und warum waren sie hier? Mich kannten sie doch eh nicht und Ace. Ja, Ace. Ich weiß auch nicht was das sollte.

Aber eins war sicher: Das wird ein super toller Geburtstag! Man bemerke die Ironie.

Als die Gäste von Ace alle in der Garage verschwunden waren, war es wieder Still auf dem Flur. Ich genoss es. Diese Stille und Einsamkeit. Niemand brachte mich in unangenehme Situationen und alles war toll.
Würden sie es überhaupt bemerken, wenn ich nicht mehr auftachte?

Jetzt wäre doch der perfekte Zeitpunkt, das auszuprobieren!

Ich ging langsam auf die Treppe zu, hielt meinen Blick aber auf die Garagentür gerichtet. Angespannt, als würde jeden Moment die Tür aufspringen und ich würde ertappt werden, machte ich einen Schritt nach dem anderen. Als ich meinen Fuß auf die erste Stufe setzte, ging plötzlich die Tür auf und Cassie kam heraus.
Ich schreckte sofort zurück und tat so, als würde ich gerade erst fertig geworden sein mit irgendwas wichtigem.
Cassie sah sich erst um und erblickte mich dann an dem Treppengeländer lehnend. Ich versuchte unschuldig zu gucken, aber lächelte etwas gequält. Sie sah mich an und man konnte regelrecht den Blick den sie mir schenkte ablesen. Er sagte sowas wie "Nicht dein ernst?". Sie schüttelte leicht lachend ihren Kopf.

Three little Papers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt