Scheiße! Das hatte ich total vergessen!
Jayden!
Ich sprintete die Treppenstufen hinauf in Richtung des Musiksaals, in dem das Klavier stand, und nahm immer zwei Stufen auf einmal. Außer Atem kam ich dort an und sah Jayden.
Zum Glück! Ich dachte er wäre schon lange weggegangen!Er übte allein das Stück, das ich ihm gezeigt habe. Es klang schön. Sehr gefühlvoll und sanft.
"Jayden, ich...", setzte ich außer Atem an. Ich flüsterte schon fast. Ein Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht und meine Laune hebte sich, bei dem Anblick der sich mir bot.
Jayden sah vom Klavier auf und direkt in mein Gesicht. Sein Gesichtsausdruck war ... enttäuscht.
"Ich dachte wir hätten abgemacht, dass wir zusammen üben?", fragte er, während er aufstand. In seiner Stimme schwang Enttäuschung mit. Er warf seine Tasche über seine rechte Schulter und ging auf mich zu.
"Wo warst du?", fragte er mich neutral.
Ich stieß ein Lachen aus, das sofort erstickte. "Meine Aufgabe. Sie hat länger gedauert.", sagte ich lächelnd, doch es verschwand mit jeder Sekunde mehr.
Jayden sah irgendwie wütend aus. Was war los mit ihm?
"Das habe ich gesehen!", sagte er kühl, aber seine Stimme ließ darauf deuten, dass er aufgebracht war. Mein Lächeln verstarb. Jayden musterte eindringlich den Pullover, den ich trug. Es schien ihm nicht zu passen, dass ich einen Pullover von Aiden an hatte.
Mein Blick wich von Jayden zu den Fenstern. Von hier hatte man den besten Blick auf die Wiese...Er drückte mir meine Jacke entgegen, die etwas nass war. Dann ging er an mir vorbei, ohne mich noch einmal anzusehen.
Ich sah verwirrt auf die Jacke in meinen Händen und dann drehte ich mich zu Jayden, der gerade den Flur entlang lief und mich genau wie Aiden einfach allein hier stehen ließ.Verwirrt stand ich dort. In der Tür zum Musiksaal, mit meiner Jacke in der Hand und sah Jayden hinterher.
Was ging hier vor sich? Jetzt war ich völlig durch den Wind.-
Nach der Dusche war mir gleich viel wärmer. Ich zog mir meine Jogginghose, meinen Pullover und Kuschelsocken an und setzte mich dann in mein Bett. Dort las ich mein Buch.
Immer wieder las ich den gleichen Satz, doch er schien irgendwie nicht in meinen Kopf zu gehen. Dort flogen viel zu viele Gedanken herum.
Warum war Jayden wütend? Warum hatte er meine Jacke und was wollte er da draußen?
Er hat gesagt, er hätte gesehen, dass meine Aufgabe länger gedauert hat. Das kann nur heißen, er hat gesehen wie Aiden und ich uns gestritten haben. Aber meine Jacke?
Er muss draußen gewesen sein, kurz nachdem es angefangen hatte zu regnen. Sonst wäre meine Jacke nicht nass gewesen.
Und warum war er jetzt wütend?Ich erinnerte mich an den Moment zurück als Aiden und ich uns gestritten hatten.
Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Aiden hatte mich an den Baum gedrückt und stand sehr nah an mir. Wenn man das von einer bestimmten Perspektive gesehen hätte, könnte man meinen, wir hätten uns geküsst, obwohl wir das nicht getan haben.
Jayden muss in dem Moment die Jacke geholt haben und uns dann gesehen haben.Das erklärt trotzdem nicht, warum er sauer war. Es sei denn...
... er mag mich.
Aber das kann nicht sein. Wir sind nur Freunde. Oder?
Ich weiß es nicht! Er ist für mich eigentlich nur ein Freund. Was heißt eigentlich! Er ist nur ein Freund und dazu der Freund meines Bruders!
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Three little Papers
RomanceLizzy Baker ist das schüchterne Mauerblümchen des Castle Beaumont Internats und die Zwillingsschwester von einem der beliebtesten Jungs der Schule. Lizzy will mit ihren guten Noten nur unbemerkt die Schule beenden und auf gar keinen Fall in den Vord...