Kapitel 31

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„Lizzy!"

„Lizzy, bist du hier?", fragte die Stimme, die mir allzu bekannt war.
Mein Kopf schoss zu der Garagentür, aus der die Person gerade rausgekommen war. Zugleich warf ich in meiner hektischen Bewegung die Taschentücher vom Tisch. Aus meiner Nase lief immer noch Blut, das von meiner Lippe herab auf den Boden tropfte. Erschrocken sah ich ihn an. Jayden stand im Flur und erwiderte den erschrockenen Gesichtsausdruck. Als er erkannte, dass ich blutete, hastete er auf mich zu. Er sah mich besorgt an und hob seine Hände. Nicht darauf bedacht, was er tun sollte, senkte er sie wieder ein Stück und legte sie schließlich auf meine Schultern.

„Lizzy, was ist passiert?", fragte er mich, besorgt auf mich herab blickend. Seine Stimme war ruhig und bestimmend zugleich. Ich sah ihn aus großen Augen an und wusste nicht recht was ich sagen sollte. Die ganze Woche hat er nicht mit mir gesprochen und jetzt sorgt er sich um meine Gesundheit? Irgendwie verstehe ich ihn nicht.

„Nichts... Ich bin nur... Jemand hat mir auf der Tanzfläche seinen Ellenbogen ins Gesicht geschlagen...", versuchte ich mich zu erklären. Meine Stimme war sehr leise und ruhig. Ich sah Jayden nicht ins Gesicht, sondern um den gefliesten Boden in unserer Küche. Nur als er nicht antwortete, sondern in die Ferne starrte und es so aussah, als würde er in Gedanken versunken sein. Seine Augenbrauen sanken tiefer in sein Gesicht.

„Wer war das?", fragte er ruhig.
Verwirrt sah ich ihn an.
„Ich weiß es nicht. Ist auch nicht so wichtig. Es war ja nur aus Versehen auf der Tanzfläche.", antwortete ich und hielt nun meine andere Hand unter meine Nase. Ich zuckte mit meinen Schultern und ließ meinen Blick durch den Raum fliegen. Ein Rascheln ließ mich zurück auf Jayden blicken, der in seinen Hosentaschen nach etwas kramte.
Nach kürzerer Zeit schien er gefunden zu haben, was er gesucht hat. Denn er holte ein Taschentuch aus der Verpackung, die er gerade aus seiner Hosentasche heraus geholt hat, und hielt es mir hin.

Ich sah hilflos auf meine Hände, die nun beide mit Blut betropft waren. Jayden entfloh ein flüchtiges, schiefes Lächeln und sagte daraufhin:" Oh... warte kurz. Ich..."

Dann verstummte er und tupfte vorsichtig mit dem Taschentuch an meiner Nase entlang. Sein Blick lag konzentriert auf der Blutung. Ich stattdessen sah in sein Gesicht und bemerkte ein kleines Muttermal neben seinem linken Auge.
Das ist mir noch nie aufgefallen. Und die Somersprossen auf seiner Nase. Die habe ich auch noch nie bewusst wahrgenommen. Aber es passte beides perfekt in sein Gesicht.

Jayden tupfte behutsam oberhalb meiner Lippe entlang, darauf bedacht mir nicht noch mehr wehzutun. Seine Augen huschten immer wieder dem Tuch hinterher und starrten konzentriert in mein Gesicht. Meine Augen hingegen, beobachteten ihn bei jeder Bewegung.

"So, das hätten wir!", sagte er, wie in trance. Als er fertig war und das Taschentuch aus meinem Gesicht nahm, sah er endlich in meine Augen und lächelte aufmunternd.




"Lizzy! Lizzy, wach auf!", eine gedämpfte Stimme drang in mein Ohr und rüttelt an mir. Langsam kam ich zu mir und öffnete meine Augen. Ich blinzelte und sah verschwommen. Über mir kniete jemand und schrie mich an. So hörte es sich zumindest an. Jemand rief immer wieder meinen Namen und rüttelt an mir. Es fühlte sich an wie ein Erdbeben. Ein Erdbeben, das meinen Kopf zertrümmert hat.

Ich blinzeltr wieder und wieder und meine Sicht kam wieder. Ich stützte meine Arme neben mir auf den Boden. Auf den geflusten Boden, der mir bekannt vorkam. Ich stützte mich hoch und saß auf dem Bodeen, der nicht unsere Garage war. Es war Still. Nur diese eine Stimme drang in Mein Ohr. Ich konnte nicht genau verstehen, was sie sagte, doch ich spürte eine starke Hand an meinem Rücken, die mich aufrecht sitzen ließ. Ich sah mich um und erkannte, wo uch war.

Ich saß in unserer Küche und neben mir kniete eine Person, die ich kannte. Sie redete auf mich ein, doch ich reagierte nicht. Mein Verstand arbeitete langsam und musste verarbeiten und aufnehmen, was sie sagte. Mein Gehör wurde schärfer und ich verstand nun, was zu mir gesagt wurde.

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