Kapitel 32

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Seit der Versöhnung mit Jayden sind jetzt 5 Tage vergangen. Am Samstag morgen ist er zu uns gekommen und hat erst mit uns gefrühstückt. Danach hat er uns geholfen die Garage aufzuräumen. Cassie und Ace waren für die Bar zuständig. Wenn man sie von außen beobachtet hat, bemerkte man, dass beide in der Gegenwart des anderen sehr glücklich waren. Sie lachten ständig und beschmissen sich aus Spaß mit irgendwelchen leeren Plastikbechern. Das sah echt niedlich aus. Auch wie Ace Cassie durch die Garage jagte und sie kreischend vor ihm weg lief.

Ich schmunzelte in mich hinein und fegte weiter den Boden.

"Läuft bei denen was?", fragte Jayden von der Seite, während er ebenfalls den Boden fegte.
Ich sah lächelnd auf die beiden Verrückten vor mir, die sich gerade vor Lachen auf dem Boden windeten.
"Mir wurde nichts erzählt, aber es sieht sehr stark danach aus.", lachte ich.

Am Sonntag war Jayden nochmal wegen einer Klavierstunde bei mir. Ich muss sagen, er kann schon richtig gut spielen. Er hat letztens angefangen, selber ein Lied einzuüben. Das funktionierte erstaunlich gut.
Wir arbeiteten ein bisschen daran, aber an sich hat er das ganz allein einstudiert.

Am Montag und Dienstag ist nicht viel passiert. Alles lief normal ab. Das einzige, was mich etwas schockiert hat, war, als ich am Dienstag in den Speisesaal gegangen bin. Ich wollte an Cassies und meinen kleinen Tisch gehen, aber dann sah ich aus dem Augenwinkel, dass jemand eine Hand hoch hielt und winkte. Ich drehte mich um und mir wären fast meine Augäpfel aus meinem Schädel gefallen.

Cassie saß an dem Tisch direkt neben Ace und winkte mich lächelnd zu sich rüber. Ich dachte ich sehe nicht richtig.
Langsam und etwas verwirrt ging ich auf den Tisch zu und nahm mir einen Stuhl, der noch frei im Raum herum stand. Ich stellte ihn direkt neben Cassie und setzte mich darauf. Etwas unwohl fühlend lauschte ich den Gesprächen der anderen.
Am Nachmittag saß ich mit Cassie draußen unter der Trauerweide, bei der ich mich letzten Monat vor den anderen versteckt habe.

"Warum saßen wir heute Mittag bei meinem Bruder am Tisch?", fragte ich Cassie neugierig, aber irgendwie auch ein wenig angsterfüllt, da ich befürchtete, dort demnächst öfter sitzen zu müssen und ich die Blicke von Maddie gesehen habe. Ich dachte wirklich, wenn ich gleich aus dem Speisesaal rausgegangen wäre, dass sie mit einem Messer hinter der Tür stehen würde und nur darauf wartete, mich abstechen zu dürfen.

"Weil dein Bruder gesehen hat, dass ich allein an unserem Tisch saß, weil du mal wieder zu spät gekommen bist, und er mich dann gefragt hat, ob ich nicht Lust hätte, bei ihnen zu sitzen.", sagte sie mit einem verzaubernden Lächeln auf den Lippen.

Entgeistert sagte ich:"Und dann sagst du ja?"

Verwirrt sah Cassie mich an. Von dem Lächeln nichts mehr zu sehen.
"Na logisch! Wann hat man schonmal die Chance, an dem Tisch zu sitzen?", sagte sie enthusiastisch und so, als wäre das die logischte Erklärung dafür.
Ich legte meinen Kopf auf meine Knie, die ich angewinkelt vor mich gestellt hatte und die ich mit meinen Armen umklammerte.

"Ich, undzwar jeden Tag!", jammerte ich.

"Was?! Warum sagst du das jetzt erst!", rief sie laut und ihr Kopf schoss zu mir herum.
Ich hob lediglich langsam meinen Kopf und sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Daraufhin verstummte sie mit einem leisen "Oh". Ich konnte mir mein Lachen nicht mehr verkneifen und lachte laut los.

"Weißt du, Aiden hat heute die ganze Zeit nach dir gefragt. Aber natürlich ganz unauffällig.", sagte sie mit einer ruhigen Stimme,"Er wollte wissen, ob du auch noch vorbei kommst und dich zu uns an den Tisch setzt." 
Cassie lag auf dem Rücken im Gras und rollte sich auf den Bauch. Sie winkelte ihre Beine an und wackelte mit ihnen in der Luft herum. Während sie sprach riss sie immer wieder kleine Fetzen Gras aus dem Boden.

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