Kapitel 17

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"Ich ähm ... dieses blöde Spiel. So eine Aufgabe!", stammelte ich vor mich hin. Ich wusste gar nicht, warum mir das peinlich war, aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund war es mir das.

Er sah mich skeptisch und verwirrt gleichzeitig an.

"Ach weißt du, ist auch egal-", versuchte ich das Thema zu ändern.
"Was war das für eine Aufgabe?", unterbrach er mich. Seine Stimme änderte sich in einen monotonen aber irgendwie bedrohlichen Ton.

Ich war etwas verwirrt über seine plötzliche Stimmungsänderung. Was sollte das?
Wahrscheinlich ist er nur wie mein Bruder besorgt um mich. Ich meine, er ist ja fast wie ein Bruder für mich. Ich kenne ihn auch schon mein ganzes Leben lang.

Skeptisch sah ich ihn an. "Ich sollte in der Bibliothek aushelfen.", sagte ich langsam und vorsichtig, darauf bedacht nichts Falsches zu sagen.
Sobald ich meine Worte ausgesprochen habe, schien Jayden etwas einzufallen. Seine Augenbrauen schossen für einen kurzen Moment in die Höhe. Dann zog er sie schlagartig wieder runter als würde er über eine schwere Matheaufgabe nachdenken.

Ich musterte ihn verwirrt. Was ist heute nur los mit ihm? Zuerst war er total total wütend, dann war er besorgt und jetzt ist er total verschlossen.

Er überlegte bestimmt schon 5 Minuten lang über das, was ich gesagt habe, und dabei hat nicht ein sterbens wörtchen seinen Mund verlassen.

"Habe ich etwas falsches gesagt?", fragte ich ihn vorsichtig.
Er schreckte aus seiner Gedankenwelt heraus und sah mich für den Bruchteil einer Sekunde an. Danach richtete er seinen Blick wieder auf die Straße. Wegen seiner plötzliche Reaktion zuckte ich leicht zusammen.

"Nein, ich... habe nur gerade über was nachgedacht!", sagte er langsam und es schien als würde er wieder zurück in seine Überlegung schweifen.
Ich nickte stumm und lehnte mich in meinen Sitz.

Wir würden noch ungefähr eine halbe Stunde fahren. Dadurch, dass niemand etwas sagte und nur leise das Radio lief, wurden meine Augen immer schwerer und es war fast unmöglich, sie noch länger aufzuhalten. Nach dieser anstrengenden Woche und diesem außergewöhnlich abenteuerreichen Tag, fielen mir meine Augen zu und ich schlief sofort ein.

-

"Hey, Lizzy! Wach auf!", ertönte eine sanfte Stimme. Ich öffnete meine müden Augen langsam und sah in zwei Dunkelblaue. Jayden lehnte halb über mir und schüttelte sanft meine Schulter. Als ich endlich wach war lehnte er sich zurück auf den Fahrersitz und meinte fröhlich:"Wir sind da." Er lächelte mich an.

Ich sah mich um und muss wohl ausgesehen haben, als hätte er mich entführt, denn Jayden fing an zu lachen. Der Grund: Ich war noch so verschlafen, dass ich nicht mehr wusste, wo ich war, weshalb ich mich erstmal orientieren musste und mich hektisch umsah.

Ich merkte, wie meine Wangen etwas warm wurden und lächelte verlegen. Dann öffnete ich die Tür und stieg aus. Ich lehnte mich noch einmal runter, um meine Tasche aus dem Fußraum zu holen.
"Danke fürs Fahren!", bedankte ich mich, woraufhin er abdankte und meinte:"Das ist doch selbstverständlich!"

Ich wollte gerade die Tür schließen, als mir einfiel, dass ich ihn noch was fragen wollte.
"Ach und du meintest ja, dass du Klavier spielen möchtest. Vielleicht kann ich dir ja dabei behilflich sein. Aber nur, wenn du möchtest!", bot ich ihm an. Dann nahm ich endlich meine Tasche aus seinem Auto und war dabei die Tür zuzumachen.
"Ich werde drüber nachdenken!", rief er mir hinterher. Dann hörte ich seinen Wagen wegrollen und war froh endlich Zuhause zu sein.

Endlich Wochenende!

Ich öffnete die Haustür und mir kam direkt Nala entgegen. Sie sprang mich an und freute sich so sehr, mich zu sehen, dass ich meine Tasche auf den Boden warf und mich hinhockte, um mit ihr spielen zu können.
Nachdem ich mit ihr gespielt hatte, merkte ich erst, dass mir zwei sehr bekannte Stimmen aus dem Wohnzimmer entgegen kamen. Sie lachten und schienen viel Spaß zu haben. Verwirrt ging ich ins Wohnzimmer und blieb im Türrahmen stehen.

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