NOLAN„Warum machst du so ein Gesicht?" geben die Kopfhörer wieder. Ich sehe, wie du auf das Bett steigst und dich zu diesem Insekt dazugesellst, der allein durch seine Existenz zerquetscht werden müsste. Der Kuschelkurs von euch widert mich an. Ein würgereizender Anblick.
„Es ist Tamilah. Ich habe sie lange nicht mehr so erlebt. So ... aufgelöst."Wie kannst du es zulassen, dass Insekten über deine Kopfhaut behausen, obwohl du das angeblich so sehr hasst?
„Man sieht, dass sie dir viel bedeutet."
„Ja, sie ist immerhin meine einzig wahre Freundin, hier in London." Na toll, jetzt werden die auch noch leiser. Energisch zwinge ich die Stöpsel weiter in meine Ohren einzudringen. Die Lautstärke deren Stimmen gleichen beinah einem Stummfilm. „Wie habt ihr euch kennengelernt?" raunt der sprossige Käfer.Deine Hand wischt ihm kurz über die Wange, bevor du anfängst ihm zu erzählen, dass du dich an deinem ersten Jobtag in London verlaufen hattest. Tamilah fand dich in der Underground auf und brachte dich gerade noch pünktlich zum Ziel. Danach seid ihr in Sanders ein Kaffee trinken gegangen, bis ihr festgelegt habt, öfter Zeit miteinander zu verbringen, als erlaubt sein sollte.
Die Story scheint langweilig gewesen zu sein, da ihm die Augen zugefallen sind. Kurz darauf döst du ein, obwohl ich dich länger wach erlebt hätte. Ich hätte die Zeit gebraucht, um dich zu bewundern. Weißt du eigentlich, wie schön du bist? Eine Situation fand ich vorhin eher weniger genießbar.
Ich habe nämlich alles mit angesehen. Ich habe gesehen, wie er deinen Hals abgeleckt hat.
Ich habe gesehen, wie scharf du auf ihn warst, sodass ihr kurz davor standet, es zu tun.Die unstillbare Lust, das Feuer, von dem ich dachte, dass nur ich in der Lage wäre, es zu entfachen. Ich war dabei. Meine Lippen stellen sich als trocken heraus, als hätte ich die ganze Zeit über, die Luft angehalten. Ich weiß weder was ich sagen, noch denken soll.
Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass ich das jemals sagen werde, aber, man es fühlt sich fast illegal an, das zu sagen.. -Danke Tamilah.
Auch, wenn es sehr lustig war, wie Luna dich behandelt hat. Endlich merkt sie, dass du ein verlogenes Stück Scheiße bist. In Eifersucht getränkt suchst du nach irgendeinem Opfer, dass du problemlos die Seele wegsägen kannst. Doch, wie ich Luna kenne, wird sie eher dich zurücknehmen als mich. Keine Ahnung, wie ich das verhindern soll. Es muss etwas passieren, das sowohl Tamilah als auch Kyle aus meinen Weg räumt. Für immer. Ich ertrage die beiden nicht länger. Weder zusammen in einen Raum, noch in Lunas Nähe. Sie sollten einfach..
verschwinden.
Seit Stunden liegt mein Dessert auf meinem hölzernen Schreibtisch. Wie hätte ich es auch anrühren sollen? Die ganze Zeit hatte ich die Hände damit zu tun zu wissen, wo Luna sich aufhält und besonders was sie treibt. Oder eher - mit wem. Ich neige schnell zur Wut, aber als sie sah, wie die beiden kurz davor waren..
Ich hab mich leer gefüllt. Nicht, dass ich dieses Gefühl schon vorher kennengelernt hatte. Wie betäubt. Beraubt. Diagnostiziert mit Krebs und den restlichen Monaten ausgeliefert. Mit einer Überdosis Morphium ohne Rettung in nächster Nähe. So fühlte ich mich. Ich bin nicht ungewöhnlich ruhig, sondern ungewöhnlich sprachlos. Hinzu kommt die schlaflose Nacht, in Angst, dass deren Welle voller Lüste ihre Fahrt wieder aufnimmt. Es ist fünf und der Fakt, dass sie bis drei noch wach blieb, lässt mich einschätzen, dass sie trotz Routine erst gegen 10 Uhr in der Verfassung ist, das Bett zu verlassen.

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My Own Stalker
Teen FictionWochenlang kommt er zu spät nach Hause. Wochenlang scheint er nicht mehr dasselbe zu sein. Möchtegern Model Luna und der reiche Geschäftsmann Nolan verbinden schon 3 Jahre. Sie sind das perfekte Paar. Und das seit der High School. Aber als sie erf...