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POV: Max

Heute war Freitag. Mein letzter Schultag auf dieser Schule. Es würde nicht mein erster Schulwechsel werden. Ich hatte hier keine Freunde. Dennoch war ich traurig, gehen zu müssen. Ich hatte das Gefühl, alle würden mich anschauen, als ich durch die Gänge lief. Als wüssten sie, dass das mein letzter Tag hier ist. "Hey, Maxi. Na? Wie sieht's aus? Verlässt du die Schule?", fragte ein Junge spöttisch. "Halt doch die Klappe!", rief ich genervt. "Oh, ein böser Junge bist du. Ein ganz böser Junge!", rief der Kerl. Ich merkte, wie mir das Blut in den Kopf schoss, wie ich wütend wurde. "Ich hasse euch alle!", brüllte ich. "Ich bin froh, wenn ich hier weg bin!", zischte ich. Der Junge stolperte einen Schritt zurück. "Was ist hier los?", fragte Frau Wagner, unsere Deutsch- Lehrerin. Ich ignorierte sie. Sie schloss den Klassenraum auf und die Kinder strömten hinein. Ich wollte mich ihnen anschließen, aber Frau Wagner packte mich an der Schulter. "Du bleibst hier.", sagte sie streng. "Max.", sagte sie und seufzte. Sie klingt schon wie meine Mutter. "Was ist nur los mit dir? Du bist so ein cleverer, netter Typ. Lass dich von diesem Rüpel von den wichtigen Dingen ablenken.". Ich nickte.
Ich fand dieses Gespräch unnötig und unangenehm. Aber wahrscheinlich wollte sie so eine Art Abschied einrichten. Sie seufzte. Ich verdrehte die Augen. Was soll das hier werden? "Frau Wagner.", begann ich. "Kann ich bitte in die Klasse?", fragte ich. "Wie? Ach äh... Ja klar. Komm mit.", antwortete sie. Sie schien in Gedanken versunken. Ich ging mit Frau Wagner in die Klasse. Die Schüler schauten mich an, als wäre ich ein bunter Hund oder sowas. Frau Wagner versuchte, den Unterricht zu machen, aber der Junge, der mich provoziert hatte, schaute mich die ganze Zeit an und grinste fies. Ich wäre am liebsten auf ihn los gegangen und hätte ihn zu Boden geworfen, aber ich hielt mich zurück. Ich versuchte, mich auf den Unterricht zu konzentrieren, aber es ging einfach nicht. Ich konnte nicht. Ich malte kleine Dinos in mein Heft und wartete darauf, dass die Stunde zuende ging.
Als es endlich soweit war, ging ich auf den Schulhof und setzte mich auf eine Bank.
Es dauert nicht mehr lang., dachte ich mir. Das war der Gedanke, an dem ich mich festhielt. Die nächste Stunde war Mathe. Ich hatte meine Hausaufgaben nicht gemacht.
Als Frau Wagner mich nach den Aufgaben fragte, blickte ich zu Boden. Sie seufzte und ging zum nächsten Tisch. Sie sagte nichts zu mir. Der Kerl, der bis dato blöd gegrinst hatte, zog eine Grimasse. Jetzt war ich es, der ihn an grinste. Ich wusste nicht mal, wie dieser Idiot heißt, aber dennoch hatte ich so einen Hass auf ihn. Ich hasse jeden hier.

Endlich war die Stunde vorbei, endlich war der Schultag vorbei. Ich würde niemanden hier jemals wieder sehen. Jedenfalls hoffte ich das. Als ich mit den Händen in den Taschen den Schulhof verließ, zeigte der Junge mir den Mittelfinger. Ich knurrte und ballte die Hände zu Fäusten, aber dann ging ich. Gestern hatte meine Mutter mich von der Schule abgeholt, weil ich mich geprügelt hatte und beim Direktor darauf warten musste, dass meine Mutter mich eben abholt. Aber heute hatte ich mir mit diesem Typen nur ein Wortgefecht geliefert, und deshalb durften er und ich nach Hause gehen. Als ich Zuhause ankam, war meine Mutter schon Zuhause. Sie konnte immer, wenn sie wollte, von Zuhause aus arbeiten, da sie bei einer Zeitung arbeitete und die Artikel konnte sie Zuhause am Laptop schreiben. "Na, Maxi? Wie war dein letzter Schultag?", fragte sie. Ich murmelte vor mir hin.
Meine Mutter drehte ihren Laptop so, dass ich das Display sehen konnte. "Schau mal, hier.", forderte sie mich auf. Es war die Homepage der neuen Schule, auf die ich gehen sollte. Ich nickte. Meine Mutter seufzte. Ich verschwand in meinen Zimmer.

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