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POV: Patrick

Es war früh, als mein Wecker klingelte. Gestern hatte ich gar nicht mitbekommen, dass mein Vater Zuhause war, und jetzt war er schon wieder weg. Ich vermisste ihn nicht direkt, aber ich fänd es schön, mal mehr Zeit mit ihm zu verbringen, mit ihm zu reden, zu spielen, irgendwas. Aber er musste ja immer arbeiten. Letztes Jahr hatte er meinen Geburtstag vergessen.
Wie naiv ich doch war, als ich mit einem breiten Grinsen und leuchteten Augen ins Wohnzimmer gerannt bin, um dann... Nichts zu finden. Kein Geschenk, keine Kerzen, kein Kuchen, kein Brief. Nichts. Gar nichts. Dieses für mich schreckliche Bild hatte sich in mein Gehirn gebrannt. Es ist meine schlimmste Erinnerung. Es fasst Alles, was ich fühle, gut zusammen. Auch wenn man "gut" eigentlich nicht verwenden sollte. Schrecklich gut vielleicht. Ich hatte es meinen Vater nie vorgeworfen, ich gebe mir selbst die Schuld. Wahrscheinlich bin ich ein schrecklicher Sohn, und mein Vater hasst mich. Die Arbeit ist nur ein Vorwand, mich nicht sehen zu müssen. Es ist meine Schuld. Ich habe es verdient. Er ist im Recht. Eine Träne bahnte sich den Weg über mein Gesicht. Gedanken verloren wischte ich sie weg. Ich schaltete erst jetzt meinen Wecker aus, er hatte die ganze Zeit geklingelt und ich hatte es nicht gehört. Ich zog mich um und ging runter in die Küche, um mir Frühstück zu machen. Die Küche sah aus wie Sau; Geschirr stapelte sich im Spülbecken, die Arbeitsplatte war dreckig, die Schranktüren standen teilweise offen. Ich seufzte schwer. Mir wurde schlecht, aber nicht so stark wie an dem Tag im Park.
Ich hielt ihn zurück und räumte ein bisschen auf, das Geschirr allerdings blieb stehen. Missmutig öffnete ich den Brotkasten, und ich bekam den nächsten Rückschlag zu spüren; wir hatten kein Brot mehr. "Soll ich auch noch einkaufen gehen?!", rief ich frustriert. Meine Stimme hörte sich krächzig und heißer an, ich hatte gestern viel geschluchzt. Am liebsten hätte ich mich wieder ins Bett gelegt, aber das konnte ich nicht tun. Die Schule war die einzige Ablenkung, die mich am Leben hielt. Wahrscheinlich würde ich heulend im Bett hocken und tonnenweise Schokolade in mich rein stopfen. Darauf konnte ich verzichten. Außerdem bin ich schon allein genug. Ich finde die Wochenenden deshalb schrecklich. Und in den Ferien werde ich zu meinen langweiligen Großeltern geschickt, bei den ich dann versauern darf. Klingt toll, oder?

Ich suchte etwas anders Essbares und entschied mich letztendlich für Cracker und alten Orangensaft.
Ich war fertig mit dem "Frühstück" und ging ins Bad. Ich spritze mir eiskaltes Wasser ins Gesicht. Anders wurde ich die verweinten Augen nicht los, und auch diese Maßnahme brachte nur wenig. Am liebsten hätte ich irgendwas zertrümmert, aber ich ließ es sein. Es würde mir nichts bringen. Nur Scherben oder Sonstiges, was ich dann beseitigen müsste. Keine Lust.
I

ch ging aus dem Bad ins Wohnzimmer. Ich schaute auf die Uhr, ich hatte noch massig Zeit. Nur was sollte ich in der Zeit machen?
Ich schaute auf mein Handy; eine neue Benachrichtigung. Sie war von Max.
"Gute Nacht und bis Morgen. Freu mich schon (;". Er hatte mir also doch noch geantwortet, nur hatte ich da schon geschlafen.
"Ich freu mich auch. Bis gleich! 。◕‿◕。", antwortete ich. Mir wurde warm ums Herz.

//Hoffe, es hat dir gefallen!
Keine Ahnung, warum ich das hier schreibe.
Wahrscheinlich nur als Zeichen, dass ich lebe oder so... KA... idk...
Ich glaube, du hast verstanden 😂

Bye! Wir sehen uns (hoffentlich) im nächsten Kapitel! 🤍//

 I love u ~palexify~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt