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POV: Max

~Trigger- Warnung~

"Das tut mir wirklich leid.", sagte ich trocken. Patrick schniefte. Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte. Bin halt ne Niete im Trösten. Hab ja auch noch nie jemanden getröstet, also... Naja. Ich gab mein Bestes.
Patricks Vater hatte mich gar nicht wahrgenommen. "Ich glaub, es ist besser, wenn du jetzt gehst.", schluchzte Patrick nach einer Weile. "Okay.", antwortete ich und ging.

Als ich Zuhause war, wartete meine Mutter schon auf mich.
"Schon wieder Zuhause?", fragte sie mich verwundert. "Offensichtlich.", murmelte ich.
"Was ist denn passiert?", fragte sie. Ich zuckte mit den Schultern. Meine Mum seufzte. Sie denkt, Patrick hätte keinen Bock auf mich. Am Telefon war sie ja auch schon misstrauisch, wer Patrick ist. "Seine Oma ist gestorben.". "Aha.", sagte meine Mutter und nickte. "Du kannst mir ruhig glauben!". Meine Stimme wurde lauter. "Nicht in diesem Ton, Freundchen!", wies meine Mutter mich zurecht. "Sorry.", murmelte ich, es war sogar Ernst gemeint. "Auf dein Zimmer und Hausaufgaben machen, aber zackig!", rief meine Mutter. "Ja, okay.", antwortete ich und ging die Treppe hoch.
Ich schlug mein Heft auf, sah mir die mir  fremden, englischen Wörter an, und gab direkt wieder auf. Hat eh keinen Sinn...
Ich seufzte. Einige Zeit lang saß ich rum und dachte an nichts, dann quälte ich mich doch durch die Hausaufgaben. Am Ende riet ich nur noch, aber das war mir Scheiß egal.

Ich legte mich auf mein Bett und starte an die Decke. Am liebsten würde ich zu Patrick gehen und ihn fest an mich drücken... Was?!
Ihn trösten natürlich, was sonst... *räusper*
Ich schloss die Augen. Ich lag da, und entspannte mich.

"Max...", seuselte Patrick in mein Ohr.
"Max...", wiederholte er sanft.
"Maximilian!", er wurde lauter. Seine Stimme wurde weiblicher.
"Maximilian!", rief eine Frau. Meine Mum.
Kerzengerade setzte ich mich auf.
"Ja, ich komme gleich.", rief ich laut.

"Was ist denn?", fragte ich, als ich wenige Sekunden später in der Küche stand. "Es gibt Abendessen.", seufzte meine Mum genervt. "Was? Jetzt schon?", fragte ich verdutzt. Hatte ich so lang in meinem Bett gelegen und... Geschlafen?
Ich setzte mich und aß das Essen auf.
Asia- Nudeln mit Süß- Sauer- Soße.
"Schmeckt super.", schmatze ich, um mich wegen vorhin zu Retten.
"Danke.", seufzte meine Mutter. Dann räusperte sie sich. "Das wegen Patricks Großmutter tut mir leid.", sagte sie. Ich nickte. "Vielleicht könnt ihr die Verabredung verschieben.", schlug meine Mutter vor. Wieder nickte ich. Is doch klar, oder nicht?

Ich konnte nicht schlafen, ich vermisste Patrick. Ich muss ihn sehen. Heute Nacht.
Ich wartete, bis meine Mutter einschlief, dann zog ich mich um, nahm meinen Schlüssel und ging aus dem Haus.
Zum Glück hatte ich mir den Weg gemerkt.
Aber wie soll ich rein kommen?, dachte ich mir, als ich fast schon da war. Klingeln kam mir in dem Moment nicht in den Sinn.
Ich ging zur Haustür. Ein gelber Lichtstrahl war auf der obersten Treppenstufe vor der Haustür. Die Tür ist offen! Langsam öffnete ich die Tür. Patricks Vater lag schnarchend auf der Couch. Ich schlich an ihm vorbei und ging zu Patricks Zimmer. Seine Tür war zu. Vorsichtig drückte ich die Klinge runter.

Patricks lag in seinem Bett, sein Arm war blutüberströmt. Er hatte die Auge geschlossen, er zuckte auf und ab, atmete ungleichmäßig. Sein Gesicht war tropfnass.
In der anderen Hand, welche nicht aufgeschnitten war, hielt er ein blutiges Messer. Seine Finger zitterten, sie waren blau. Er ließ das Messer kraftlos fallen. "Patrick!", rief ich entsetzt. Ich rannte in die Küche, holte ein Tuch. Ich wickelte es um seinen Arm. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich war wie gelähmt, als Patrick sich immernoch nicht rührte. Ich beugte mich über ihn. "Patrick", wimmerte ich. "Bitte...".

 I love u ~palexify~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt