POV: Patrick
Ich seufzte. Ich saß an meinen Schreibtisch und machte meine Hausaufgaben. Das heißt, ich versuchte es. Bei Mathe hatte ich immer das Gefühl, ein Idiot zu sein, welcher die einfachsten Rechnungen nicht versteht. Ich hätte einen Kumpel nach den Hausaufgaben fragen können, wenn ich einen Kumpel hätte. Habe ich aber nicht. Ich widmete mich wieder den Zahlen in meinen Heft, las die Aufgabenstellung und warf das Buch frustriert zu Boden. Ich machte mein Handy an, schaute auf das Display. Keine neuen Benachrichtigungen. Wer hätte es gedacht.
Ich stand vom Schreibtisch auf und setzte mich auf mein Bett. Ich überlegte, was ich tun könnte. Mein Vater würde erst spät nach Hause kommen. Ich entschied mich dazu, spazieren zu gehen. Ich tat das immer, wenn es mir nicht so gut ging. Ich ging oft spazieren. Also stand ich auf, ging aus meinem Zimmer durch das Wohnzimmer zum Flur, nahm meinen Schlüssel und ging aus dem Haus.
In der Nähe gab es einen kleinen, schönen See, um welchen ich gerne herum spazierte, und so tat ich es auch dieses Mal. Der Sommer neigte sich langsam dem Ende und machte Platz für den Herbst. Der Asphalt war nass vom Regen und feuchte Blätter bedeckten ihn an manchen Stellen. Es war nicht kalt oder windig, eine leichte Brise spielte mit den wenigen Blättern, die noch an den Bäumen waren. Vögel zwischterten, Blätter raschelten, ein Specht klopfte auf Holz. Sonst war es still. Ich war allein, aber nicht einsam. Ich setze mich auf eine Parkbank. Meine Hände waren in den Taschen, ich schaute zu Boden. Ich war müde. Am liebsten hätte ich geschlafen.
Auf der anderen Seite des Sees war ein Pärchen. Sie gingen Hand in Hand spazieren. Ein stechender Schmerz machte sich in meiner Brust breit, ich zuckte zusammen. Was war das?, fragte ich mich, obwohl ich es eigentlich wusste. Ich wollte auch Hand in Hand mit jemandem um diesen See spazieren. Auf einmal fühlte ich mich doch einsam. Ich bin allein, ganz allein. Mein Leben lang schon. Und das wird sich nicht ändern, also komm damit klar. Es war ein schlimmer Gedanke. Ich schüttelte meinen Kopf. Ich wollte diese Gedanken los werden. Ich weiß nicht, wo dieses Lied her kam, aber es war in meinem Kopf; "Ein guter Freund ist das beste was es gibt auf der Welt.". Eine Träne kullerte mir über die Wange. Ich wischte sie weg. Ich hätte diesen Gedanken, die Angst davor, allein zu sein, verdrängen sollen, aber ich konnte nicht mehr. Ich hatte mich zu oft zurück gehalten, jetzt war Schluss. Ich brach zusammen. Ich heulte mir die Seele aus dem Leib. Ich verspürte einen starken Brechreiz. Ich hatte soetwas öfter, wenn ich weinte, aber noch nie so intensiv. Ich drehte mich um, sodass ich mit dem Rücken zum See auf der Bank saß, und übergab mich. Es stank erbärmlich.
Ich wischte mir mit dem Ärmel meiner orangen Jacke über den Mund. Dann stand ich auf und ging nach Hause. Ich ging langsam, schaute zu Boden, kickte Steine vor mir her.
Als ich Zuhause ankam, war mein Vater noch nicht da. Ich ging in mein Zimmer und quälte mich durch meine Mathe Hausaufgaben.Es war schon spät, als mein Vater nach Hause kam. Ich lag in meinem Bett, mein Kissen war nass, ich hatte wieder geheult. Ich hörte, wie die Haustür auf ging, wie mein Vater seine schwere Aktentasche in den Flur stellte, und wie er traurig und müde seufzte. So ging das jeden Abend. Mein Vater war Anwalt und machte viele Überstunden. Meine Mutter war sehr kurz nach meiner Geburt an Krebs gestorben. Mein Vater hatte eine schwere Zeit durchgemacht, aber er kümmerte sich immer gut um mich. Auch wenn er nicht viel Zeit für mich hatte, ich liebte ihn und er mich. Ich konnte mich auf ihn verlassen.
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I love u ~palexify~
Fanfiction⚠️alt und cringe ⚠️ - Beendet - Angefangen: August 2021 (14.08.) Beendet: Dezember 2021 (26.12.) Eine #palexify Fanfiction über... (wer hätte es gedacht...) Paluten & Mexify 🎃❤️🦖✨ Triggerwarnungen: Suizid(gedanken), Gewalt, Schimpfwörter, sexuelle...