MFT 2/ Abschlussklasse

Kendalls Geburtstag

Zwei Monate später

Kurze Zusammenfassung wie die letzten beiden Monate verlaufen sind. Es war kein Treffen mit Freunden, Familienmitgliedern, Kollegen oder weiteren erlaubt. Für den Einkauf durfte man nach draußen gehen aber nur das nötigste einkaufen und danach sofort wieder nach Hause. Des Öfteren sah man Polizisten die, die einzelnen Straßen abliefen und, wenn sie jemanden erwischen der draußen herumlief, denjenigen sofort nach Hause schickten. Kendall sah ich die ganzen zwei Monate über kein einziges Mal außer über das Display des Smartphones oder des Laptops. Ich vermisste Kendall wirklich sehr und ich war sehr enttäuscht darüber ihn zwei lange Monate nicht in die Arme zu schließen oder ihn zu küssen. Für ihn wird es sicher nicht anders gewesen sein. Das Distance Learning funktionierte nach einigen Anlaufschwierigkeiten relativ gut und die Schüler konnten mit dem System einigermaßen umgehen und erledigten auch alle Aufgaben, die ich ihnen gegeben hatte. Wie es mit der aktuellen Lage derzeit aussieht, kann ich nur so viel dazu sagen, dass die Infektionszahlen nicht drastisch angestiegen waren und wir rechtzeitig reagiert haben. Von ganz Minnesota waren es insgesamt 50.000 Einwohner, die von dem Virus betroffen waren. Diese Zahl klingt ziemlich groß, doch für eine Einwohnerzahl von 5,64 Millionen, ist das noch lange nichts.

Nun zu der aktuellen Lage. Die Schulen haben wieder geöffnet und es findet normaler Unterricht statt. Allerdings gilt Maskenpflicht auf dem ganzen Schulgelände. Heute war nun der 1. November und ich betrat gerade mit einer Maske das Schulgebäude. Dieser Anblick alle Schüler, Lehrerkollegen wie auch das Reinigungspersonal mit Masken zu sehen, ist anfangs sehr ungewohnt, doch ich denke, dass man sich nach einer Weile daran gewöhnt. Schwer vorstellbar, jedoch möglich.

"Können wir bitte diese furchtbaren Masken abnehmen?", fragte Alex genervt als ich die Klasse 5CK betrat. "Leider nicht Alex. Es herrscht Maskenpflicht, die für uns alle gilt", erklärte ich kurz. "Maske!", riefen einige Schüler, als ich kurz die Maske abnahm. "Wenn ich oder ihr etwas trinkt, dann könnt ihr sie kurz runternehmen", erklärte ich kurz und nahm einen kleinen Schluck von meiner Wasserflasche. "Es sieht wohl ganz danach aus, dass auch Sie keine Lust hatten sich zu rasieren oder?", fragte Toby und sah mich an. "Nein, ich hatte wirklich keine Lust dafür", antwortete ich und nahm meine Maske wieder nach oben. "Wie sieht es eigentlich derzeit mit dem Sportunterricht aus?", fragte Sam. "Mr. Stark überlegt sich da noch etwas, sodass wir nicht mit den Masken Sport machen müssen", antwortete ich ihm und lehnte mich an den Lehrerpult. "Wie sieht es mit meiner Matheprüfung aus?", fragte Luka mit einem gespannten Gesichtsausdruck. "Ich werde mich am Montag mit Mr. Stark zusammensetzen und alles besprechen Luka", antwortete ich. Nachdem diese Fragen nun geklärt waren, begannen wir nun mit dem Matheunterricht. Wir besprachen die Themen die ich den Schülern während dem Distance Learning aufgegeben hatte und rechneten auch ein paar Beispiele.

Als auch diese Stunden erledigt hatte, war mein nächster Weg in die 4KD. Auch diese Klasse war nicht begeistert von der Maskenpflicht, doch schienen es still zu ertragen. "Morgen", begrüßte ich die Schüler als ich die Klasse mit meinem Rucksack betrat. "Morgen Mr. Mitchell", begrüßten mich nun auch meine Schüler. "Heute werden wir die Aufgaben besprechen, die ihr im Distance Learning von mir bekommen habt. Ich weiß es war viel, dennoch werden wir alle offenen Fragen die nächsten Tage beziehungsweise Wochen klären und ihr werdet alles verstehen", erklärte ich kurz und begann mit meinem Unterricht. Nachdem auch diese Stunde in der 4KD überstanden war, wollte ich mich gerade auf dem Weg ins Lehrerzimmer machen, als mich Kendall mit einem gewissen Blick ansah und zu mir nach vorne kam. Die Klasse war leer, da die Schüler nun in den Zeichensaal gehen sollten. "Was gibt's Kendall?", fragte ich leise als er bei mir angekommen war. "Logan, ich hätte eine Bitte an dich", fing er an. "Klar, worum geht es?", fragte ich gespannt und sah ihn an. "Kannst du morgen Abend bitte zu mir kommen und bei mir bleiben. Bitte!", bat er und sah mich mit Hundeaugen an. "Zu welchem Anlass denn?", fragte ich gespannt und sah ihn an. "Mum hat Nachtschicht und Katie übernachtet bei einer Freundin. Außerdem habe ich morgen Geburtstag", erklärte er. "Oh", sagte ich bloß. "Hast du das etwa vergessen?", fragte er mich gespannt. "Kendall, du hast es mir nicht einmal gesagt wann du Geburtstag hast", erwähnte ich und er überlegte. "Kann sein. Kommst du nun?", fragte er ungeduldig. "Ich werde es mir überlegen Kendall. Ok?", fragte ich und sah ihn an. "Alles klar. Enttäusche mich nicht Logan", sagte er und verließ danach mit seinem Rucksack die Klasse, um sich auf den Weg zum Zeichensaal zu machen.