Hat sich Kendall geirrt?

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Als Logan wütend unser Telefonat beendete, dachte ich über seine letzten Worte, die er sagte nach. Ich will nicht, dass er wegen dieser komischen Krankheit stirbt. Ich habe mich über diesen Virus furchtbar aufgeregt und habe meine ganze Wut an Logan ausgelassen. Mich nervte dieser Virus so sehr, dass ich nicht anders konnte als mich darüber aufzuregen. Jetzt im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen sich allein darüber zu ärgern als seine Wut an einem anderen Menschen in meinem Fall jetzt Logan, meinem Freund auszulassen. Nun hatte ich es geschafft, dass nun er die nächste Zeit nicht mit mir reden möchte und ich musste mir nun überlegen, wie ich die folgenden 14 Tage in Quarantäne durchstehen sollte. Als ich danach wieder auf meinen Fernseher blickte, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Gerade liefen die stündlichen Nachrichten und es wurde über diesen neuartigen Virus berichtet. Der Bericht handelte von einem älteren Mann Mitte 70, der erst vor wenigen Stunden auf diesen Virus positiv getestet worden und nun verstorben war. "Die Ärzte untersuchen diesen Vorfall und werden uns informieren ob dieser Tod nun mit diesem Virus zusammenhängt oder ob es eine andere Ursache für den plötzlichen Tod gibt" sagte die Nachrichtensprecherin und ich sah mit gemischten Gefühlen weiterhin der Nachrichtensendung zu.

Könnte Logan möglicherweise doch recht haben, dass uns dieser Virus früher oder später ins Grab bringen wird? Ich hoffe Logan hat dieses Mal Unrecht, denn wenn dieser Virus für uns tödlich endet, dann werde ich wie auch Logan nicht mehr lange zu leben haben. Eine furchtbare Vorstellung, wenn ihr mich fragt.

"Kendall?", hörte ich meine Mum und ließ sie in mein Zimmer. Überrascht musterte ich sie, da sie einen Mundschutz und Handschuhe an den Händen trug. "Hast du vor jemanden in den nächsten Minuten zu operieren oder was hast du vor?", fragte ich verwirrt und sah Mum an. "Der Mundschutz sowie die Handschuhe sind dafür da, dass ich mich nicht mit dem Virus infiziere, denn du derzeit in dir hast", erklärte sie und ich nickte. "Was ich dir noch sagen wollte, wäre, dass du die nächste Zeit nur dein Zimmer wie auch das Badezimmer benutzt. Das geht solange bis du wieder gesund bist und für Katie und mich keine Gefahr mehr besteht diesen Virus zu bekommen. Essen bekommst du immer von mir und du wirst ausnahmsweise für diese Zeit hier in deinem Zimmer essen müssen. Ist alles klar?", fragte mich Mum als ich sie etwas geschockt ansah. "Ja in Ordnung", stimmte ich zu und wendete danach meinen Blick wieder von ihr ab. "In zwei Stunden bekommst du dein Abendessen, wenn du sonst etwas brauchst, dann sage mir Bescheid und ich werde dir die nötigen Sachen, die du brauchst holen", erwähnte Mum noch bevor sie mein Zimmer wieder verließ.

Das ist ja schlimmer als im Gefängnis, dachte ich mir und seufzte. Was soll ich die nächsten zwei Wochen hier eingesperrt in meinem Zimmer machen? Mit Logan konnte ich mich nicht mehr unterhalten, da ich ihn verärgert und angeschnauzt habe, mit Camille oder Carlos kann ich mich auch nicht treffen, da es eine große Gefahr ist, dass ich die beiden auch noch anstecken könnte und mit Katie oder Mum konnte ich auch nichts machen, da es auf das gleiche hinausläuft. Das werden langweilige und anstrengende zwei Wochen, dachte ich mir und sah mich in meinem Zimmer um.

Logans Sicht:

Diese Dinge lasse ich mir nicht an den Kopf werfen. Schon gar nicht von Kendall. Er hatte genauso wie ich wie auch alle anderen keine Ahnung wie sich dieser Virus ausbreitet und wie gefährlich er sein kann. Die nächste Zeit will ich mit ihm nicht reden. Kann auch sein, dass ich total überreagiert habe und das sich in den nächsten Tagen ändert aber dazu kann ich zum aktuellen Standpunkt noch nichts sagen. Mein gesundheitlicher Zustand hat sich gegenüber zum Vormittag stark verschlechtert. Zu meinem nervigen Husten kam nun der Schüttelfrost und Fieber. Ich hoffe diese Symptome klingen schnell ab und werden mich nicht zum Tod führen, hoffte ich und spürte danach mein Handy neben mir auf der Couch vibrieren. Ein eingehender Anruf von meiner kleinen Schwester. "Hey Presley", nahm ich ab und hustete kurz.

I= Ich (Logan) P= Presley

P: "Hey. Ich habe die ganze Sache mit dem Testen an der Schule gehört und wollte dich fragen, wie es dir derzeit geht".

I: "Ich wurde heute positiv auf diesen unbekannten Virus getestet und liege nun mit Fieber, Schüttelfrost und einem nervigen Husten auf der Couch".

P: "Das klingt alles andere als gut".

I: "Hast du dich auch schon testen lassen?"

P: "Nein. Ich hatte heute frei und werde morgen die Hotline anrufen und mich daraufhin testen lassen".

I: "Gut. Fühlst du dich anders als sonst? Also hast du Symptome wie Husten oder Fieber?"

P: "Nein. Ich fühle mich so wie immer. Keine Veränderung zu gestern. Wie gehts Kendall?"

I: "Der hat nur diesen lästigen Husten sonst nichts".

P: "Du klingst so genervt. Ist alles ok bei euch beiden?"

I: "Ich habe vorhin mit ihm telefoniert und er hat sich nur über diesen Virus aufgeregt und mir an den Kopf geworfen, dass ich genauso blöd wie die anderen Leute bin, die Angst wegen diesem Virus haben. Als ich mir das eine Weile angehört hatte, habe ich wütend aufgelegt und will mit ihm auch die nächste Zeit nicht reden".

P: "Das klingt nicht gut. Aber denkst du nicht, dass du vielleicht überreagiert haben könntest? Ich meine klar, du lässt dir nichts an den Kopf werfen, was nicht wahr ist und vertrittst deine Meinung konsequent aber ich habe das Gefühl, dass du auch ein wenig übertrieben hast".

I: "Kann sein. Ich weiß es nicht Presley".

P: "An deiner Stelle würde ich Kendall morgen anrufen und alles wieder klären, denn Streiten bringt auch in dieser Zeit nicht wirklich viel außer, dass ihr zuhause nicht mehr wisst, was ihr mit eurer Zeit anfangen sollt".

I: "Guter Vorschlag aber denkst du, dass das wieder alles in Ordnung bringen wird?"

P: "Logan, du hast dich mit Kendall schon einige Male gestritten was du mir erzählt hast und diese kleine Streiterei die du gerade mit ihm hast, ist nichts dagegen".

I: "Du hast recht. Ich werde das morgen wieder regeln".

P: "Das ist eine gute Entscheidung. Anderes Thema. Weißt du schon wie der Unterricht weiter verlaufen wird?"

I: "Ich habe keine Ahnung. Mr. Stark hat sich noch nicht per Mail oder Anruf bei mir gemeldet aber was ich nach der Testung erfahren habe, wird alles auf Distance Learning umgestellt".

P: "Das bedeutet Schüler und Lehrer erledigen alles von zuhause aus oder?"

I: "Das nehme ich mal an, denn in die Schule können wir derzeit nicht gehen, da diese ab heute abgeschlossen wurde. Ich bin gespannt wie Mr. Stark das alles regeln wird".

P: "Allerdings. Mein Praktikum ist auch mit dem heutigen Tag beendet, somit muss ich mich wieder um meine Uni kümmern".

I: "Die Zeit verging echt schnell. Wie gefiel dir dein Praktikum an der Schule?"

P: "Ganz gut. Ich habe die Zeit genossen mit deinen Kollegen wie auch mit den Schülern, die ich unterrichten durfte".

I: "Das freut mich. Vielleicht hast du noch ein Praktikum vor dir und bekommst mich dann wieder im Lehrerzimmer besuchen".

P: "Vielleicht Logan. Stören würde es mich nicht. Dann wünsche ich dir noch einen schönen restlichen Abend und falls du etwas brauchen solltest, kannst du mich jederzeit anrufen und ich versuche dir zu helfen".

I: "Danke Presley. Das ist echt lieb von dir. Dann noch einen schönen Abend und wir hören uns sicher die Tage. Bye".

MFT 2/ AbschlussklasseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt