MFT 2/ Abschlussklasse

"That you're looking for a boyfriend?"

Kendalls Sicht:

Sich zu Tode langweilen, hielt ich früher für einen großen Schwachsinn. Mittlerweile verstehe ich, wie es sich anfühlt. Meine Aktivitäten beschränkten sich auf das Mindeste. Die meiste Zeit verbrachte ich vor dem Fernseher, dazwischen auf Social Media und sonst schlafend in meinem Bett. Ich bereute, dass ich dachte es wäre eine gute Idee Derek eine Lektion zu erteilen. Im Nachhinein war es die dümmste Entscheidung in meinem bisherigen Leben.

Am Gang konnte ich ein Telefonat von Mum mitbekommen. Selbst sah ich sie nicht, sondern vermutete es bloß. Außerdem war meine Mutter nicht die Person die Selbstgespräche führte. Während dem Gespräch begann ich zu husten, da sich mein Mund ziemlich trocken anfühlte. Mein Brustkorb schmerzte und zeigte mir, dass meine Schmerzmittel den Großteil ihrer Wirkung verloren hatten. Mum schien meine Schmerzen gefühlt zu haben, da sie in der nächsten Minute in meiner Tür stand. "Ist alles in Ordnung Schatz?", fragte sie besorgt, schloss die Tür und näherte sich meinem Bett. "Ich habe Schmerzen Mum", antwortete ich auf ihre Frage während sie auf den Schrank neben mir griff.

Sie hob den blauen Tablettendispenser von meinem Nachtkasten, schob die Plastikabdeckung zur Seite und übergab mir eine weiße runde Tablette. "Ich hole dir noch eine Flasche Wasser". Kurz darauf kam sie mit besagter Flüssigkeit wieder zurück und ich schluckte die Tablette mitsamt dem Wasser hinunter. "In 15 Minuten muss ich zur Arbeit und hoffe ich muss mir um dich keine Sorgen machen", erwähnte Mum und strich meine blonden Strähnen von meiner Stirn. "Allzu viel anstellen kann ich nicht", sagte ich, lächelte kurz und blickte in Mums Gesicht. "Das ist wahr", stimmte Mum mir zu und verließ anschließend mein Zimmer. In der Zwischenzeit als Mum sich umzog, stellte ich sicher, dass sich alles in meiner Reichweite ohne viel Bewegung befand.

Nach weiteren Minuten die ich mit sinnlosen Fernsehsendungen vergeudete, betrat Mum mein Zimmer, um sich von mir zu verabschieden. Sie würde erst wieder gegen 21 Uhr nach Hause kommen. Mit einem schnellen Kuss auf meiner Wange, eilte sie nach unten ins Wohnzimmer und verließ danach das Haus.

Logans Sicht:

Kurz nachdem ich an der Haustür vor mir geklingelt hatte, wurde mir diese unter einer Minute geöffnet. "Hey. Komm rein", begrüßte mich Katie als ich reinkam und hinter mir die Tür schloss. "Deine Mum meinte Kendall braucht Gesellschaft?", fragte ich während sich Katie auf die Couch im Wohnzimmer setzte und den pausierten Film startete. "Ja. Mit seiner Verletzung kann er nichts machen und liegt die meiste Zeit in seinem Bett und starrt den Fernseher an. Mum will, dass er schnell wieder fit wird und sagte ihm, er soll sich nicht viel bewegen", erklärte Katie und trank einen Schluck von ihrer Weihnachtstasse.

"Verstehe. Ich hoffe ich kann ihn ein wenig von der aktuellen Situation ablenken", erwähnte ich auf dem Weg zur Holztreppe. "Wenn es einer kann, dann du", hörte ich Katie und lächelte sie daraufhin an. Oben angekommen, öffnete ich langsam Kendalls Tür und spähte anschließend hinein. Sein Blick war auf den Fernseher gerichtet und schien sehr gelangweilt, was ich gut verstehen konnte. "Hey", sagte ich und mein Freund richtete augenblicklich seine Aufmerksamkeit auf mich. "Logan! Was machst du denn hier?", fragte er mit leuchtenden Augen und einem Lächeln. "Deine Mum hat mich angerufen, dass du Gesellschaft brauchst und ich mich um dich ein wenig kümmern soll, solange sie arbeiten ist", erzählte ich die Kurzfassung und setzte mich auf die Bettkante.

"Klingt viel besser als mir die Zeit mit langweiligen Sendungen zu vertreiben". Anschließend nahm er die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Daraufhin fühlte ich Hände, die mich an den Schultern wie auch an den Seiten streichelten. Mit mildem Lächeln drehte ich mich zu Kendall und rutschte zu ihm ins Bett. Gefühlvoll küsste ich und umarmte ihn vorsichtig. Die nächsten Stunden verbrachten wir aneinander gekuschelt im Bett und sprachen über die unterschiedlichsten Dinge. Kendalls Kopf lag auf meiner Brust während er einen Arm um mich gelegt hatte.