Der Oberinspektor

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Logans Sicht:

Schläge. Nichts als Schläge. Ich fühlte mich wie ein menschlicher Sandsack der vor Wut verprügelt wurde. In einem Keller zu sein indem ich mich mit jemanden befand der mir nicht mehr Freude, sondern Angst bereitete. In seinen Augen sah ich pure Wut und dachte nicht, dass er sie jemals mit Gewalt an mir auslassen würde. Zuerst schrie er mich an, dann in einem ruhigen Moment verpasste er mir eine starke Schelle die höllisch brannte. Wieder warf er mir Dinge an den Kopf die passiert waren. Natürlich war er berechtigt sauer zu sein, doch mit Worten hätte er die Situation auch klären können. Erneut wurde ich geschlagen und konnte mich aus einen mir unerklärlichen Grund nicht wehren. Vor mir sah ich nicht mehr Kendall, sondern meinen Vater. Ich bekam ein Klebeband auf meinen Mund geklebt, sodass ich nicht laut schreien konnte. Die Situation war aussichtslos und gegenüber ihm war ich machtlos. Ein Schlag auf meine Nase, die daraufhin anfing zu bluten. Nach kurzer Zeit fühlte ich bloß Schmerz. Unzählige Schläge in meinen Magen, auf meinen Armen und in meinen Schritt. Alles tat so furchtbar weh und mir liefen die Tränen in Strömen von den Wangen. Schließlich als ich dachte, dass es vorbei wäre, hob er meine Arme und presste mich an die Wand. Gebrochen sah ich ihn an und war schockiert über die nächste Handlung. Seine Hände packten meinen Hals und fingen an mich zu würgen. Durch das Klebeband konnte ich keine Luft holen und durch die Nase reichte der Sauerstoff nicht. Nach kurzer Zeit spürte ich, wie mir schwindelig wurde und ich schließlich auf den kalten Betonboden fiel.

Schlagartig schlug ich meine Augen auf und fand mich in einem Bett wieder. Ich war erschöpft und fühlte mich furchtbar. Mein Kopf war schwer und ich konnte neben mir Kendall erkennen, der mit dem Rücken zu mir saß. Wieder kamen die Erinnerungen hoch und ich sah ihn geschockt an. "Warum hast du das getan?", fragte ich und er drehte sich langsam zu mir. Kendall sah mich bloß an und sagte nichts. "Antworte mir", verlangte ich und sah ihn wütend an. "Ich wollte das nicht Logan", erwähnte er und sah auf den Boden. "Was wolltest du nicht? Mich verprügeln oder mich würgen bis ich bewusstlos wurde?", fragte ich aufgebracht und er sah mich mit Tränen in seinen Augen an. "Logan, ich hätte dich niemals verletzen dürfen", schluchzte er als er näher an das Bett kam und mich berühren wollte. "Fass mich bloß nicht an", verlangte ich und er sah mich geschockt an. "Dir ist hoffentlich klar, dass du mich sowohl körperlich als auch psychisch verletzt hast. Körperlich durch deine Schläge und psychisch, da mein Vater genau das gleiche getan hat. Oft hat er mich heftig geschlagen und fast hätte er es mit einem Baseballschläger getan, hätte die Polizei nicht eingegriffen", erwähnte ich und Kendall sah mich schockiert an. "Glaube mir Logan. Es tut mir unendlich leid, was ich dir angetan habe. Ich wusste nicht, dass ich zu so etwas fähig bin", erklärte er unter Tränen und sah mich erschüttert an. "Dachtest du, dass ich fröhlich mit Evelyn Sex hatte? Ich wollte das alles nicht, doch ich hoffte sie würde mich dadurch nicht auffliegen lassen. Der Sex war schrecklich und ich wollte einfach nur, dass es aufhört", erklärte ich ihm ruhig. "Es tut mir so leid. Ich liebe dich so sehr, doch als du das mit Mrs. Carter erzählt hast, habe ich rotgesehen. Ich wusste nicht was ich getan hatte", antwortete er. "Kendall, ich hatte nicht freiwillig mit ihr Sex. Sie hat mich mit der Tatsache meiner Kündigung erpresst", erklärte ich und fühlte danach starke Schmerzen in meiner Magengegend. Mein Hemd legte ich zur Seite und sah das große Hämatom auf meinem Bauch. Ohne, dass ich etwas sagte, sah ich zu Kendall der mich bloß mit Tränen in den Augen ansah. Meine Arme waren übersät von blauen Flecken und an den Handgelenken hatte ich eine größere Gewalteinwirkung. Kendall musste mich stark festgehalten haben, vermutete ich und zog danach kurz meine Boxershorts nach unten. Kurz schloss ich meine Augen als ich das Ausmaß meiner Verletzung sah und zog danach meine Boxer wieder nach oben.

"Dir ist hoffentlich bewusst, dass, wenn du einem Mann mit starken Schlägen auf die Hoden schlägst er unfruchtbar wird oder?", fragte ich ihn. "Ja. Ich wusste nicht, dass ich dich so stark erwischt habe", erwähnte er und kam mir näher. "Kendall ich schwöre dir, wenn du es wagen solltest mich noch ein einziges Mal zu schlagen oder mich derartig zu verletzen ich dich verlassen werde. Da werde ich keine Entschuldigung mehr annehmen egal was du tun würdest", sagte ich ernst und Kendall nickte. "Ich werde dich nie wieder schlagen Logan. Ich liebe dich doch", antwortete er. "Das hoffe ich sehr", erwähnte ich und sah ihn wütend an. "Ich verspreche es dir. Darf ich dich küssen?", fragte er als ihm gerade eine Träne die Wange hinunterlief. "Bist du dir sicher, dass du nicht mehr wütend bist und du es ehrlich meinst?", fragte ich gespannt als ich ihn musterte. "Ich bin nicht mehr wütend". "In Ordnung. Dann darfst du", stimmte ich zu und Kendall lehnte sich über mich. Sanft legte er seine Lippen auf meine und küsste mich. Meine Augen schloss ich und genoss den Kuss. So kannte ich Kendall und nicht anders.

Mr. Smiths Sicht:

Als ich gerade die Klasse 4KD mit den Büchern unter meinem Arm verließ, bemerkte ich auf den Weg zum Lehrerzimmer zwei Männern gekleidet in Anzügen. Ich hatte sie noch nie gesehen und war verwirrt warum sie hier waren. Mit schnellen Schritten führte mich mein Weg zum Lehrerzimmer gefolgt von den beiden Männern, die allerdings am Büro des Rektors klopften. Verwirrt betrat ich das Lehrerzimmer und sah meine Kollegen fragend an. "Weiß jemand warum da draußen zwei Männern gekleidet in Anzügen zu Mr. Stark wollen?", fragte ich gespannt und sah in die Runde. "Kamen sie dir bekannt vor?", fragte mich Paul und ich schüttelte den Kopf. "Das wird die Schulleitung sein. Sie sind eine Position über Mr. Stark", erwähnte Lucy und ich sah sie gespannt an. "Sag bloß du hast die Schulleitung über den Vorfall von Logan in Kenntnis gesetzt?", fragte Claire sie interessiert. "Allerdings. Durch die Schulleitung bekommen wir Logan wieder zurück. Die wussten nichts davon, dass Mr. Stark Logan aufgrund seiner Sexualität gekündigt hat und damit sind sie natürlich überhaupt nicht einverstanden", erklärte sie.

Mr. Starks Sicht:

"Ich begrüße Sie. Was kann ich für die beiden Herren tun?", fragte ich zwei Männer gekleidet in Anzügen die vor meinem Büro standen. "Wir würden uns sehr gerne mit Ihnen unterhalten", antwortete einer der beiden Männer. "Natürlich", stimmte ich zu und ließ die beiden Herren in mein Büro eintreten. Ich bat den beiden Sitzgelegenheiten an und setzte mich danach gegenüber von den beiden. "Wie kann ich Ihnen helfen?", fragte ich freundlich und sah die beiden gespannt an. "Ich wollte mich kurz Ihnen vorstellen. Mein Name ist Henry Davis und ich bin Oberinspektor der Schulen hier im Bezirk und das ist mein Stellvertreter Luis Jones. Ihn müssten Sie bereits kennen", merkte Mr. Davis an und ich nickte. "Natürlich", stimmte ich zu und nickte. "Wir mussten leider hören, dass Sie einen werten Kollegen gekündigt haben. Können Sie uns den Grund dazu erklären?", fragte Mr. Jones gespannt. "Ich habe niemanden entlassen. Dieser Kollege hat selbst gekündigt", versuchte ich mich aus der Situation zu retten. "Mr. Stark ich hoffe ich muss Ihnen nicht erklären, dass Sie uns nicht anlügen sollten. Das kann sich negativ auf Ihre Position auswirken und dadurch könnten Sie den Direktorposten verlieren", merkte Mr. Davis an und ich schluckte daraufhin. "Um Ihnen auf die Sprünge zu helfen, verrate ich Ihnen um welchen Kollegen es geht. Logan Mitchell", erwähnte Mr. Jones und ich nickte. "Verständlich. Ja ich habe ihn gekündigt, doch er hätte dem Ruf der Schule geschadet. Ich musste es tun", antwortete ich. "Inwiefern? Mr. Mitchell ist ein sehr guter Mathe und Sportlehrer. Außerdem hat er begonnen ebenfalls als Vertrauenslehrer an der Schule zu arbeiten", erklärte Mr. Jones. "Richtig, dennoch ist etwas ans Licht gekommen, was diese Dinge in den Schatten stellt", fing ich an.

"Erklären Sie uns nun den Grund?", fragte Mr. Davis ernst nach. "Mr. Mitchell ist homosexuell und das kann ich nicht akzeptieren", antwortete ich und sah die beiden Männer vor mir an. "Er ist homosexuell?", fragte Mr. Jones verwirrt nach. "Ja. Ohne ihn hat die Schule weiterhin einen guten Ruf und ich muss mir keine Sorgen darum machen". "Sie sagen Sie haben Mr. Mitchell aufgrund seiner Sexualität entlassen? Was halten Sie nun von ihm?", fragte Mr. Jones und sah mich mit großen Augen an. "Er ist nicht zurechnungsfähig. Stellen Sie sich vor er könnte Jungs belästigen und sonst etwas mit Ihnen anstellen. Darum hat er garantiert angefangen als Vertrauenslehrer zu arbeiten, um die Schüler zu manipulieren", erklärte ich die Lage. "Mr. Stark gibt es dafür Beweise die diese Handlungen bestätigen?", fragte Mr. Davis interessiert nach. "Derzeit noch nicht", gab ich zu und sah auf meinen Tisch. "Mr. Stark. Sie rechtfertigen seine Kündigung damit, dass er unzurechnungsfähig sei aufgrund seiner Sexualität? So einen Schwachsinn habe ich noch nie in meinem Leben gehört", sagte nun Mr. Davis mit erhöhter Lautstärke. "Sehen Sie denn nicht die Gefahr?", fragte ich die beiden Männer. "Mr. Mitchell sehen Sie nun als Gefahr? Sie haben gegen das Gesetz verstoßen Mr. Stark. Sie können keinen Ihrer Lehrer aufgrund seiner Sexualität kündigen!", rief nun Mr. Jones und die beiden sahen mich wütend an. "Ich dachte Sie sind ein Mann mit guten Führungsqualitäten und wissen die grundlegenden Gesetze in einer Bildungsanstalt. Anscheinend habe ich mich da getäuscht. Ich sollte jemand anderen für die Position als Direktor an dieser Schule anwerben", erwähnte Mr. Davis und ich sah ihn geschockt an. "Mr. Davis ich bitte Sie. Ich bin ein guter Direktor und ich werde es Ihnen beweisen egal wie", erklärte ich und sah die beiden hoffnungsvoll an. "Sie stellen unverzüglich wieder Mr. Mitchell als Lehrer ein. Wenn dies bis nächste Woche nicht geschieht, sehe ich mich gezwungen Sie als Direktor dieser Schule zu entlassen. Haben Sie mich verstanden!", fragte Mr. Davis wütend als er mich mit ernstem Blick ansah. "Natürlich", stimmte ich zu. "Ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag", verabschiedete sich Mr. Davis und verließ gefolgt von Mr. Jones mein Büro.

MFT 2/ AbschlussklasseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt