Kein Mitgefühl

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Zwei Tage später

Ich war gerade mit Shadow im Park joggen, als ich mich dazu entschied kurz eine Pause einzulegen. "Wo bleibst du denn so lange?", fragte ich Kyle als er keuchend zu mir rannte. "Du vergisst eine wichtige Sache beim Joggen", fing er an und trank einen Schluck von seiner Wasserflasche. "Achja? Und welche wäre das?", fragte ich gespannt. "Du bist Sportlehrer und ich bloß ein unsportlicher junger Mann", antwortete er und ich zog eine Augenbraue nach oben. "Früher bist du doch so gern joggen gegangen und nun machst du schlapp? Früher hast du dir noch Mühe gegeben, um bei den Frauen gut anzukommen und nun lässt du alles schleifen", stellte ich fest und sah ihn an. "Was würde mir denn trainieren und rasieren bringen? Ich bekomme doch sowieso keine Frauen ab", erwähnte er und sah auf den Boden. "Das ist doch Quatsch. Warum solltest du keine abbekommen?", fragte ich gespannt und irritiert. "Wenn ich so aussehen würde wie du. Rasiert, gepflegt, trainiert dann fliegen doch sicher die geldgeilen Schlampen auf dich oder?", fragte er und sah mich an. "Klar. Jeden Tag, wenn ich aus dem Wohnblock hinausgehe, muss ich aufpassen, dass mich nicht eine packt und mich in ihrem Wohnwagen ficken will", antwortete ich sarkastisch. "Das ist jetzt ein ziemlich extremes Beispiel gewesen aber was ich eigentlich damit sagen will ist, dass man mit dem Aussehen eines Sportlehrers die Nutten der Stadt abbekommt", erklärte Kyle. "Merkst du denn nicht, dass du gerade Schwachsinn erzählst? Mir ist noch nie passiert, dass mich eine Nutte angeredet hat, ob ich mit ihr Sex haben will oder, dass sie nur auf einen Typen wie mich steht", erzählte ich.

"Junge Lehrer wie du haben, die besseren Zukunftschancen, die heißesten Girls der Stadt, genügend Kohle, um sich eine größere und bessere Wohnung als die von Mr. Belington zu leisten und sich ein neues Auto zu gönnen", zählte er auf. "Ich bin glücklich wie mein Leben verläuft. Ich brauche keine größere Wohnung oder ein neues Auto und schon gar nicht eine Beziehung mit einer Frau", antwortete ich und Kyle machte große Augen. "Das mit dem Auto und der Wohnung kann ich noch nachvollziehen aber, dass ein junger Mann wie du freiwillig auf eine heiße Frau und den geilen Sex verzichtet?", fragte er und ich sah ihn entschlossen an. "Allerdings. Ich bin froh keine Zicke an meiner Backe zu haben", antwortete ich mit einem Lächeln. Auf Kyles Gesicht konnte man richtig gut die Verwirrung sehen und, dass er nicht wusste, wovon ich sprach. "Ich bin glücklich, dass ich schwul bin und nicht hetero", fügte ich hinzu und nun sah er mich mit weit geöffnetem Mund an. "Du bist schwul? Seit wann das denn?", fragte er geschockt. "Schon seit einigen Jahren. Mit Frauen will ich sexuell nichts mehr zu tun haben", sagte ich entschlossen und stand danach wieder von der Parkbank auf. "Und wie ist der Sex mit einem anderen Mann?", fragte mich Kyle als er mir hinterherlief. "Genauso wie mit einer Frau, nur noch besser", antwortete ich und grinste. "Warum hast du mir das noch nicht erzählt?", fragte er etwas sauer. "Da ich weiß, dass du schon immer etwas gegen Schwule hattest und ich dachte mir, es wäre besser, wenn du das nicht von mir wissen würdest", antwortete ich. "Aber bei dir ist das doch etwas ganz anderes. Du bist mein bester Freund Logan", erwähnte Kyle. "Inwiefern ist unsere Freundschaft anders als zu anderen Männern die homosexuell sind?", fragte ich.

"Ich würde dich niemals aufgrund deiner Sexualität demütigen". "Aber andere Männer die schwul sind oder wie?", fragte ich gespannt. "Naja das..". "Was stimmt bloß nicht mit dir Kyle?", fragte ich lauter und lief schneller zurück zu unserem Wohnblock. "Logan, jetzt warte doch mal", bat er mich, lief zu mir nach vorne und hielt mich am Arm fest. "So war das doch nicht gemeint. Hey, es tut mir leid", entschuldigte er sich und sah mich an. "Ich hoffe es", sagte ich bloß und wir beide kamen bald am Wohnblock an, wo ich Kendall am Parkplatz erkennen konnte. "Was machst du denn hier?", fragte ich Kendall gespannt. "Ich wollte mit Ihnen reden, da Sie auch Vertrauenslehrer sind und ich nicht weiß wie ich mit meiner aktuellen Lage umgehen soll", erzählte er und ich sah ihn bloß mit großen Augen an. "Hast du denn niemand anderen mit dem du darüber reden kannst?", fragte ich und sah ihn weiterhin an. "Jetzt hilf ihm doch mal", mischte sich Kyle in unser Gespräch ein. "Denkst du, du kannst mir jetzt sagen, wann ich meinen Job als Lehrer zu erledigen habe?", fragte ich Kyle als ich nun ihn mit einem wütenden Blick ansah. "Dann mach was du willst aber ich habe noch etwas zu erledigen", antwortete er und ging in den Wohnblock. "Was ist denn mit dem los?", fragte Kendall verwirrt. "Keine Ahnung. Also worüber willst du mit mir reden?", fragte ich ihn als ich zur Tür des Wohnblocks ging. "Können wir das vielleicht drinnen besprechen?", fragte er und sah auf den Boden. "Ok, wie du meinst. Komm mit", stimmte ich zu und wir beide betraten meine Wohnung.

"Und was möchtest du jetzt mit mir besprech..." Weiter kam ich nicht, da Kendall seine Lippen auf meine presste. Als er merkte, dass ich nicht mitmachte, löste er sich von mir und sah mich an. "Was ist los Logan?", fragte er und legte seine Hände auf meine Wangen. "Unter welchem Vorwand bist du zu mir gekommen?", fragte ich ruhig und sah ihn emotionslos an. "Um mit dir wieder eine schöne Zeit zu verbringen", antwortete er und strich mit seiner Hand über meine Brust. Ich erkannte diesen Blick von Kendall und war nicht erfreut darüber, was er wollte. "Ich bin nicht in der Stimmung dafür", erwähnte ich und trat einen Schritt zurück. "Was ist denn plötzlich los mit dir? Du hast doch nie abgeblockt", stellte Kendall fest und sah mich etwas sauer an. "Auch ich habe nicht immer Lust auf Sex", antwortete ich und sah ihn an. "Denkst du, ich kann dich nicht dazu überreden?", fragte er und kam näher. "Das wird nicht funktionieren Kendall", sagte ich entschlossen und trank einen Schluck von meinem Glas, das ich mir aus der Küche holte. Kurz darauf fühlte ich wie Kendall seine Hände in meine Hose führte und mich langsam streichelte. "Was soll das werden Kendall?", fragte ich genervt und merkte, dass er sich an mich schmiegte.

"Du bist aufgebracht und auf diese Weise werde ich dich beruhigen", erklärte er und küsste meinen Hals. "Hör sofort damit auf!", befahl ich, doch er ignorierte mich. "Kendall!". Nun zog ich seine Hände aus meiner Boxershorts und drehte mich danach zu ihm um. Sein Blick veränderte sich von Lust zu Ärger. "Was ist denn bitte los?! Du hast noch nie so reagiert! Du hast dich immer gefreut, wenn wir Sex hatten und nun blockst du total ab!", sagte er lauter und sah mich wütend an. "Hast du eigentlich vergessen, was ich die letzten Wochen durchmachen musste! Meine Mum ist getötet worden. Ich war bei ihrer Beerdigung. Ich habe meine Mutter verloren. Weißt du eigentlich wie ich mich fühle!", schrie ich nun und fühlte wie Tränen über meine Wangen liefen. Nun war er still und sagte nichts mehr. "Logan, ich..." "Ich möchte, dass du jetzt gehst", entschied ich und sah ihn mit Tränen in meinen Augen an. "Aber es tut mir doch..." "Geh jetzt!", befahl ich und öffnete ihm meine Wohnungstür. "Ich möchte, dass du darüber nachdenkst, was du besser hättest machen können", erklärte ich und danach verließ er meine Wohnung. Anschließend schloss ich die Tür, ließ mich an ihr herunter, zog meine Knie an mich und konnte nun meine Tränen nicht zurückhalten. Ich vermisse Mum so sehr.

MFT 2/ AbschlussklasseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt