Freunde helfen einander

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Logans Sicht:

Kendall und ich lagen nebeneinander auf seinem Bett und küssten uns. Die Fernsehsendung wurde zweitrangig und lief bloß im Hintergrund. Kendall hatte einen Arm um meinen Oberkörper und die andere in meinen Nacken gelegt. Mit einer Hand hielt ich Kendalls Wange und zog ihn mit dem Gesicht somit näher zu mir. Unsere Zungen tanzten miteinander und ich merkte, wie das Blut in meine Leistengegend floss. Damit verbunden fühlte ich wieder die Schmerzen und stöhnte schmerzverzerrt auf. Kendall stoppte seine Bewegungen und sah mich besorgt an. "Habe ich was falsch gemacht?", fragte er und sah mich an. "Nein, schuld ist die menschliche Natur", erklärte ich kurz und versuchte die Schmerzen unter Kontrolle zu bringen. "Was?", fragte Kendall verwirrt. "Durch das Küssen und die damit verbundene Zuneigung habe ich eine Erektion bekommen", erklärte ich und kniff meine Augen zusammen. "Und seit Neuestem magst du dieses Gefühl nicht mehr?". "Natürlich mag ich dieses Gefühl, nur nicht, wenn ich dadurch Schmerzen habe", antwortete ich und Kendall nickte nun. "Ich hätte dich niemals an dieser Stelle oder überhaupt schlagen sollen". "Ist schon gut Kendall. Du hast eingesehen, dass das ein Fehler war", erwähnte ich und umarmte ihn. Anschließend klingelte wieder mein Handy und ich nahm es aus meiner Hosentasche. "Mr. Stark?", fragte Kendall gespannt. "Nein James", antwortete ich und nahm den Anruf an.

Telefonat

L: Hey, was gibt's?

J: Hey Kumpel. Wie geht's dir?

L: Ganz gut soweit aber warum rufst du mich an?

J: Wir sind doch Freunde richtig? Und Freunde helfen einander.

L: Ja James. Komm zur Sache.

J: Ok. In meiner Wohnung habe ich derzeit einen Wasserrohrbruch und nun brauche ich eine Bleibe für die nächsten zwei Tage.

L: Wann brauchst du diese Bleibe?

J: Am besten sofort. Ich bin seit einer Stunde schon in meinem Auto und weiß nicht wohin.

L: Ok. Mach dich mal auf den Weg zu mir und ich komme gleich nach.

J: Bist du nicht zuhause?

L: Nein ich bin bei Kendall aber ich bin in spätestens 20 Minuten bei dir.

J: Ist klar. Danke Logan. Bis gleich.

L: Bis gleich.

"Was ist los?", fragte Kendall als ich auflegte. "Ich muss leider los. James braucht mich", antwortete ich und stand von Kendalls Bett auf. "Kannst du nicht hierbleiben?". "Nein leider. Wir holen das nach Kendall aber nun braucht mich mein bester Freund", erklärte ich "Ich verstehe. Pass auf dich auf ok?", fragte Kendall und ging mit mir daraufhin die Treppen nach unten. "Das werde ich. Mach dir keine Sorgen", versicherte ich und umarmte ihn liebevoll. "Musst du los?", fragte Mrs. Knight als sie auf der Couch saß und sich einen Film ansah. "Ja leider. Mein bester Freund braucht mich", erklärte ich kurz die Situation. "In Ordnung. Schön, dass zwischen euch beiden wieder alles gut ist", sagte sie, stand auf und legte einen Arm um Kendall. "Ja, finden wir auch", stimmte ich ihr zu. "Dann bis Dienstag Logan", verabschiedete sich Kendall von mir als mir Mrs. Knight die Tür öffnete. Bevor ich ging, küsste ich Kendall leidenschaftlich und sah ihn danach an. "Bis Dienstag Ken", verabschiedete ich mich und verließ nun das Haus der Knights.

Es war nicht gerade warm an diesem Abend, da ein kühler Wind blies und es drohte zu regnen. Schnell ging ich zu meinem Auto und fuhr auf den Weg nach Hause. Nach kurzer Zeit war ich auf dem Parkplatz der Wohnblöcke angekommen und parkte mich auf meinem Parkplatz ein. In meiner Nähe sah ich das Auto von James und ging zu ihm. Er schien mich in der Dunkelheit nicht zu bemerken, bis ich an die Scheibe der Fahrerseite klopfte. Daraufhin stieg er mit einem Rucksack aus dem Auto aus und sperrte es ab. "Hey Logan", begrüßte er mich und umarmte mich kurz. "Hey James. Komm mit rein", begrüßte ich ihn ebenfalls und ging gemeinsam mit ihm zu meiner Wohnung. "Habe ich Kendall und dich bei etwas Wichtigem unterbrochen?", fragte James als er seine Jacke und Schuhe auszog. "Nicht wirklich. Mach dir keine Sorgen", antwortete ich als ich ebenfalls meine Jacke und Schuhe auszog. "Hast du Hunger?", fragte ich als ich gerade in die Küche ging. "Oh ja", antwortete James und kam zu mir. "Willst du Maccaroni und Cheese?", fragte ich als ich Käse in meinem Kühlschrank sah. "Gerne", stimmte James zu und ich fing an alles vorzubereiten. Nach kurzer Zeit war dies erledigt und ich musste nur noch darauf warten, dass das Essen im Ofen fertig werden würde. Während wir warteten, setzte ich mich zu James an den Esstisch. "Sag mal was ist denn mit dir passiert?", fragte James und ich sah ihn verwirrt an. "Du hast Schrammen im Gesicht und deine Handgelenke sehen auch nicht wirklich gut aus", merkte er an als ich sah, dass man perfekt die Spuren sehen konnte. "Bist du in eine Prügelei reingeraten?", fragte er besorgt als er mich weiterhin musterte. "James. Es ist alles in Ordnung du brauchst dir keine Sorgen zu machen", antwortete ich. "Bist du dir wirklich sicher Logan?", fragte er. "Ja James", bestätigte ich ihm und holte nach zehn Minuten unser Essen aus dem Ofen.

Schweigend aßen wir und setzten uns danach auf die Couch um uns einen Film anzusehen der gerade im Fernsehen lief. "Du hast gar nichts davon erzählt, dass du und Kendall euch vertragen habt", sagte James aus dem Nichts als wir beide weiterhin den Fernseher ansahen. "Nein, da das alles erst heute passiert ist", antwortete ich monoton. "Du klingst nicht sehr begeistert", stellte er fest und sah mich an. "Ich bin sehr froh ihn wiederzuhaben und das alles wieder gut ist", antwortete ich und erwiderte James Blickkontakt. "Verstehe". Nachdem wir einige Stunden gelangweilt den Filmen zusahen, entschieden wir uns kurz darauf schlafen zu gehen. "Brauchst du noch irgendetwas?", fragte ich James als ich ein Kissen und eine Decke auf die Couch gelegt hatte. "Nein, es ist alles gut", antwortete er und daraufhin legte er sich auf die Couch und ich in mein Bett.

Lange konnte ich jedoch nicht schlafen, da ich durch einen Albtraum wieder ängstlich und keuchend aufrecht in meinem Bett saß. Kurz darauf hörte ich, dass jemand an meine Tür klopfte und öffnete sie daraufhin. Durch die Straßenlaternen draußen konnte ich erkennen, dass James in der Tür stand und mich ansah. "Habe ich dich geweckt?", fragte er leise als er sah, dass ich aufrecht in meinem Bett saß. "Nein. Was gibt's?", fragte ich als ich weiterhin keuchte, er die Tür hinter sich schloss und näher zu mir kam. "Ich kann nicht schlafen", erklärte er und setzte sich auf die andere Bettseite. "Geht mir genauso", stimmte ich ihm zu und ließ mich wieder nach hinten auf mein Bett fallen. Daraufhin legte er sich auf die andere Bettseite und ich spürte seinen Blick auf mir. "Du hast mir vorhin nicht die Wahrheit erzählt als ich dich auf die Schrammen hingewiesen habe oder?", fragte er und ich richtete meinen Blick an die Zimmerdecke. "Nein James". "Was ist passiert Logan?". "Ich wurde geschlagen", fing ich an zu erzählen. "Von wem? Ich schwöre dir, wenn ich den finde ich ihm das Leben schwer machen werde", erwähnte James drohend. "James, das wirst du nicht tun", sagte ich und daraufhin schaltete er die Nachttischlampe auf seiner Seite an. Durch das Licht konnte ich kurz nichts sehen und musste warten bis sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten. James Blick richtete sich augenblicklich auf meinen Oberkörper als er das große Hämatom auf meinem Bauch erblicken konnte. "Wer hat dir das angetan?", fragte er besorgt als er mich musterte. "Das ist doch egal", antwortete ich und daraufhin sah mich James wieder an. "Logan, bitte sag es mir. Ich will dir nur helfen", erklärte James und legte seine Hand auf meinen Arm. "Versprich mir, dass du jetzt nicht ausrastest. Kendall hat mich geschlagen", gab ich zu und sah den Schock in seinen Augen. "Kendall? Dein Freund hat dich so zugerichtet?", fragte er ungläubig.

"Ja. Aber bitte beruhige dich. Wir haben alles wieder geklärt", antwortete ich. "Aus welchem Grund hat er dich denn geschlagen?". Kurz erläuterte ich die Geschichte während James nur den Kopf schüttelte. "Dir ist hoffentlich klar, dass du diese Mrs. Carter anzeigen musst oder?", fragte er mich und richtete seinen Blick an die Decke. "Das ist doch nicht notwendig. Es ist nichts weiter passiert", erwähnte ich. "Logan. Sie hat dafür gesorgt, dass du deinen Job verloren hast und sie hat dich öfters sexuell belästigt. Was muss noch passieren, bis du endlich etwas dagegen tust?", fragte er aufgebracht. "Keine Ahnung James. Ich bin ein großer Angsthase und fürchte mich vor einer Frau", erklärte ich niedergeschlagen. "Hey, das bist du nicht. Damals hast du dich geweigert gegen Viola auszusagen und nun willst du den gleichen Fehler begehen? Ich unterstütze dich doch Kumpel", machte mir James klar und legte seine Hände auf meine Schultern. "Du bist wie ein kleiner Bruder für mich. Ich muss doch dafür sorgen, dass es dir gut geht", erklärte er. Bevor ich etwas dazu sagte, umarmte ich ihn und legte meinen Kopf an seiner Schulter ab. "Wir bekommen das alles wieder hin Logan. Vertraue mir", sagte er und strich mir über den Rücken. Nach diesem Gespräch schaltete James die Lampe aus und wir beide verbrachten die Nacht gemeinsam in meinem Bett.

MFT 2/ AbschlussklasseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt