Eine unerwartete Wendung

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Nächster Tag

Gerade befand ich mich in der Schule und dachte über das Gespräch von gestern nach. Jan oder Kendall? Ich habe für beide Gefühle, doch kann sie nicht genau definieren, ob beide davon Liebe waren. Warum habe ich nochmal zu dem Treffen im Kino mit Jan zugesagt? Achja richtig. Ich stand wie in Trance vor ihm und stimmte nach kurzem Zögern sofort zu. Ich muss echt mal daran arbeiten zuerst etwas nachzudenken bevor ich zu etwas zustimme, was nicht gerade die beste Idee ist. "Logan!". Kurz schreckte ich auf und sah danach mit aufgerissenen Augen Jacob an. "Was gibt's?", fragte ich und versuchte meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. "Du warst so in Gedanken versunken, dass ich mir dachte, dich mal wieder in die Realität zurückzuholen. Was ist denn mit dir los?", fragte er etwas besorgt und sah mich an. "Ich denke ich habe einen Fehler gemacht, bin mir aber nicht sicher ob ich diesen rückgängig machen soll", erklärte ich kurz und ohne viele Details. "Warum denkst du, dass es ein Fehler ist?". "Ich habe Angst, wenn ich das tue, dass ich es danach bitter bereuen werde und nur noch weitere Probleme verursache", antwortete ich. "Willst du nicht zuerst alles auf dich zukommen lassen und erst danach entscheiden was du machen willst?". "Das würde ich gerne nur denke ich, dass das nicht gut enden wird", erwähnte ich und starrte auf die Arbeitsblätter die ich vor mir liegen hatte. "Das klingt nach einer schwierigen Situation in der du dich gerade befindest Logan". Du sagst es Jacob aber du wirst mir dabei auch nicht helfen können.

Nachdem meine freie Stunde um war, begab ich mich in die Klasse 4KD, um dort Mathe zu unterrichten. Meinen Rucksack hatte ich auf dem Rücken und meine vorbereiteten Arbeitsblätter unter dem Arm, als ich durch die Schulflure ging. In der 4KD angekommen, legte ich zuerst meine Sachen ab und begrüßte die Schüler. Die Klasse sah richtig furchtbar aus und dies schockte mich ein wenig, da ich nicht dachte, dass sich darum niemand kümmern würde. "Für heute habe ich ein Arbeitsblatt mitgenommen, dass eine Wiederholung vom letzten Jahr ist. Ich will damit nur sehen, an welchen Themen wir dieses Jahr noch arbeiten müssen, damit wir schnell mit den neuen Themen anfangen können", erklärte ich und ging währenddessen durch die einzelnen Sitzreihen. Danach setzte ich mich wieder auf den Sessel hinter dem Lehrerpult und überlegte, ob ich nun Jan wegen Samstag absagen sollte. Ohne, dass ich es merkte, hatte ich bereits schon eine Nachricht verfasst und musste nur noch auf Senden drücken und damit wäre dieses Problem gelöst. Ein einziger Knopfdruck und dann hat es sich erledigt aber ich konnte nicht auf absenden drücken. Ich hatte das Gefühl, dass dies falsch wäre, wenn ich nicht zu dem Treffen gehe und mich nicht selbst davon überzeuge, was Jan genau von mir will. Nach kurzem Überlegen löschte ich die Nachricht wieder und steckte mein Handy wieder in meine Hosentasche.

Zeitsprung Samstag

Ich war aufgeregt. Aufgeregt was dieser Kinoabend mir bringen würde. Ich hoffe Erkenntnis über meine Gefühle. Gerade stand ich frisch geduscht im Bad und versuchte meine Haare so hinzubekommen, wie ich es wollte, doch daran hatte ich noch eine Weile zu arbeiten. Als ich es schaffte mit ein wenig Gel meine Haare so aussehen zu lassen, wie ich es wollte, war ich zufrieden. Bei meiner Kleidung entschied ich mich für eine normale Jeans mit einem schwarzen schlichten Shirt. Ich entschied mich für einen schlichten Stil, um Jan nicht versehentlich beeindrucken zu wollen und er denkt, dass ich mich für ihn interessiere. Es war zum Teil so aber ich wollte diese Gefühle für ihn so gut es ging verdrängen. Als ich nun fertig angezogen war, musste ich nur noch auf Jan warten, der mich abholen wollte. Nach kurzer Zeit hörte ich schon, dass er an meiner Tür klingelte und ich öffnete ihm mit einem sanften Lächeln meine Wohnungstür. "Hey Logan. Bereit fürs Kino?", fragte er fröhlich und mit einem Grinsen im Gesicht. "Klar. Lass uns gehen", antwortete ich und wir beide verließen den Wohnblock und machten uns zu Fuß auf den Weg ins Kino. "Wie geht's dir?", fragte Jan und lächelte mich an. "Ganz gut und dir?", fragte ich ihn. "Ebenfalls ganz gut. Die ganze Woche lang habe ich mich nur auf diesen Tag gefreut und nun können wir endlich gemeinsam ins Kino", erklärte er und lachte kurz. "Andere Frage, wollen wir nach dem Film noch zu dir?", fragte er gespannt und sah mich an. "Lass uns mal sehen", war meine Antwort und nach kurzer Zeit waren wir schon im Kino angekommen. Jan und ich zahlten unsere Karten genauso wie unser Popcorn und Getränk.

Wir setzten uns auf einen der hinteren Plätze, um eine gute Sicht auf die Kinoleinwand zu haben. Jan ließ sich auf den Sitz neben mir fallen und sah mich mit einem warmen Lächeln an. Ich lächelte ihn ebenfalls an und merkte danach, dass es im Kinosaal bereits dunkel wurde und die Werbungen begannen auf der Leinwand abzuspielen. Mit wenig Interesse sah ich auf die Kinoleinwand und nahm mir stattdessen mein Handy, welches ich auf eine niedrige Helligkeit gestellt hatte, damit es nicht zu hell war. Als ich es entsperrte, sah ich, dass Kendall mir geschrieben hatte und fragte, ob er heute Abend zu mir kommen könnte. Ich verneinte und hoffte ihn nicht zu enttäuschen. Nach kurzer Wartezeit kam ein kurzes Ok und danach war er sofort wieder offline. "Mit wem schreibst du denn?", fragte mich Jan als er bemerkte, dass ich gerade noch in WhatsApp war. "Ach nur meiner Schwester", log ich und steckte mein Handy danach wieder in meine Hosentasche, da bereits der Film begann. Es schien ein Actionfilm zu sein, wenn ich nach dem Titel und der Atmosphäre nach urteilen müsste. Den Film kannte ich noch nicht und ich entschied mich dazu, ihm meine Aufmerksamkeit zu widmen, um alles mitzubekommen und die Handlung zu verstehen. Als wir in der Mitte des Filmes angekommen waren, spürte ich, dass Jan seine Hand auf meinen Oberschenkel legte und mich kurz mit einem Grinsen ansah. Ich sah seine Hand an und entschied mich sie einfach zu ignorieren.

Nach kurzer Zeit fühlte ich, wie Jan meine Hand nahm und sie ebenfalls auf seinen Oberschenkel legte und sich über die Lippen leckte. Ich habe ein ganz ungutes Gefühl dabei. Ich musste hier weg. Ich fühlte mich plötzlich unwohl in Jans Nähe und denke, dass er keine richtige Beziehung haben will. Also nahm ich meine Hand von seinem Oberschenkel und stand danach auf. "Wo willst du hin Logan?", fragte er überrascht und sah mich an. "Ich muss mal. Ich komme gleich wieder", log ich und verließ daraufhin den Kinosaal. Natürlich war dies nur eine billige Ausrede, um aus dieser Situation mit ihm zu entkommen. Als ich einige Gänge in diesem Kino gegangen bin, verließ ich es daraufhin und ging die Straße zurück zu meiner Wohnung entlang. Lange ging dies nicht gut, da ich plötzlich in eine kleine Gasse hineingezogen wurde und ich nun Jan wieder vor mir sah. "Warum wolltest du von mir abhauen?", fragte er sauer und sah mich mit einem wütenden Blick an. "Jan, für mich war diese Situation unangenehm und es fühlte sich einfach falsch an. Ich musste gehen", versuchte ich ihm klarzumachen, doch er ließ mich nicht los. "Hat dir der Kuss nichts bedeutet?", fragte er fassungslos und sah mich an. "Nein", antwortete ich entschlossen. "Er hat mich nur noch mehr verwirrt", gab ich zu und versuchte mich aus seinem Griff zu lösen. "Ich kann deine Meinung schnell wieder ändern", sagte er und ich hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache. Daraufhin drückte er mich an die kalte Betonwand und öffnete meine Jeans. Jan ließ eine seiner Hände in meine Boxershorts gleiten und fing an mich zu streicheln. "Das fühlt sich doch gut an oder meinst du nicht?", fragte er und biss sich auf die Lippe. Ich sah ihn bloß emotionslos an und hoffte, dass er schnell wieder aufgeben würde.

"Gib zu. Du findest mich doch auch sexy", sagte er und grinste mich an. "Jan, ich habe keine Gefühle für dich. Versteh das doch endlich!", rief ich und zerrte seine Hand aus meiner Boxershorts. "Was ist bloß mit dir los Logan!". "Was mit mir los ist fragst du dich? Was ist mit dir los Jan! Als wir uns das erste Mal gesehen haben, hast du dich gegenüber mir ganz anders verhalten als du es jetzt getan hast. Ich dachte du bist ein netter, aufmerksamer und lieber Kerl, doch da habe ich mich gewaltig getäuscht. Ich hätte mich nie auf dieses Treffen mit dir einlassen sollen, da ich im Gefühl hatte, dass du nur auf Sex aus bist. Wage es nicht nochmal, mir unter die Augen zu treten. Ich bin glücklich mit meiner aktuellen Situation und dabei will ich auch bleiben. Finde dein Glück bei einem anderen und lass mich für alle mal in Ruhe!", rief ich, riss mich daraufhin von ihm los und ging die Straße zu meinem Wohnblock entlang.

MFT 2/ AbschlussklasseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt