Kuschelnd in einer Kissenhöhle

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„Sei leise, Dad", vorwurfsvoll  schaut Jack zu, wie sein Vater den Einkauf durch die Tür bringt und  dabei hin und wieder an Möbeln oder Türrahmen aneckt. „Du weckst sie  sonst noch auf."
„Wieso 'sie', Großer?" Verständnislos schaut der  Chef der BAU über den Rand der Riesenpapiertüte in seinen Armen.  „Spencer wollte dir bei deinem Projekt helfen, seid ihr da fertig  geworden? Und was ist mit dem Referat für Geschichte? Wo steckt Spencer  überhaupt?"
„Ja, sind wir.
Das Referat wird langsam und warte, ich  zeige es dir." Wie ein Honigkuchenpferd grinsend zieht er seinen Vater  mit sich, kaum das der Einkauf auf dem Tisch zwischengelagert wurde.

Das  Ziel ist Jack sein Zimmer, was aber nicht mehr so wirklich aussieht wie  ein Zimmer und Hotch bekommt schon leichte Schnappatmung.
„Was zum ...?" Jack knufft ihn in die Seite und legt sich einen Finger auf die Lippen.
„Du  musst leise sein, Dad. Wie oft denn noch?" Weiter von einem Ohr zum  anderen grinsend schleicht sich Jack weiter in sein Reich und lüftet  eine Decke. Die über einer Leine, gespannt zwischen Türrahmen und  Fenster, hängt und ein leises Quietschen entkommt ihm dann doch.

Hotch  blickt in eine Höhle, gebaut aus allerlei Decken, Tüchern und Schals,  stabilisiert durch alles, was die Jungs gefunden haben. Besenstiele,  hier und da ein künstlich erhöhter Stuhl oder eben Leinen. Und mitten  drin, unter einem wie auch immer befestigten Sternenhimmel, liegt die  Hausaufgabenhilfe seines Sohnes und schläft den Schlaf der Gerechten.
Ein  echt süßes Bild, aber die zusätzlichen Arme und Beine, die da leicht um  das Genie geschlungen sind, sind schon etwas seltsam. Und vor allem von  einer anderen Hautfarbe.
„Jack, wer schläft da noch?
„Also  wirklich, Dad, manchmal frage ich mich schon, ob du nicht mal zum  Optiker solltest." Augenrollend lässt Jack die Decke wieder an ihren  Platz rutschen und zieht seinen Vater am Arm wieder aus dem Zimmer.  „Amy ist vor gut zwei Stunden gekommen und hat uns Pizza gebracht. Sie  meinte nur, dass wäre auf jeden Fall gesünder als das, was Spencer uns  zum Abendbrot machen wollte und da ist sie dann geblieben. Wir haben die  Höhle zusammengebaut, ist richtig cool geworden, oder?"
„Ja, das ist  sie, Großer." Amy also. Aaron braucht noch einen Moment, um die  Erkenntnis sacken zu lassen, sieht man ja auch nicht aller Tage.
„Herrgott,  Dad, die Zwei sind schon groß und werden wissen, was sie machen." Mit  verdrehenden Augen macht sich Jack dran, den Einkauf an die geplanten  Stellen zu verteilen und grinsend beobachtet er seinen Vater dabei, wie  er das Gesehene zu verarbeiten versucht. Manchmal ist eben auch ein  Superheld ein wenig schwer von Begriff ...

Criminal Minds KurzgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt