Anna
Anna öffnete die Tür zu Raum 9. Ihre Patientin sollte laut Dr. Brown dort schon auf sie warten. Außerdem sei sie psychisch recht instabil und würde sich einbilden sie zu kennen. Zudem würde sie festgebunden sein, da das Risiko einer Selbstverletzung sonst zu hoch gewesen wäre. Anna sollte am besten nicht mit ihr sprechen und einfach den Eingriff durchführen.
„Anna. Gut, dass du da bist." Die junge Frau schien sich tatsächlich einzubilden sie zu kennen. Kaum merklich schüttelte Anna darüber den Kopf und trat dann näher zu ihr.
„Bitte. Du musst dich erinnern", fuhr die Frau fort und sah sie flehend an.
Anna ignorierte sie und ging zu dem Roboter, um ihn für die Implantation vorzubereiten.
„Wir kennen uns! Bitte, du musst mir glauben. Du bist meine beste Freundin seit dem Kindergarten", versuchte die junge Frau sie weiter von der Tatsache zu überzeugen, dass sie sich kennen würden. Aber diese Patientin kam Anna vollkommen unbekannt vor. Sie hatte sie zuvor noch nie gesehen.
„Es wird Ihnen gleich besser gehen." Lächelnd blickte sie die Frau an. Doch auf ihrem Gesicht breitete sich Panik und Trauer aus. Das würde nach dem Eingriff vorbei sein. Dann könnte sie endlich ein glücklicheres Leben führen. Anna war froh, dass sie die Möglichkeit hatte, Teil von so etwas Großem zu sein und Menschen zu helfen.
„Nein! Das kannst du mir nicht antun. Nicht gegen meinen Willen!", schrie die junge Frau.
Anna trat näher an sie heran.
„Wir wollen Ihnen doch nichts Böses. Glauben Sie mir, der Eingriff wird nicht weh tun. Sie bekommen gleich eine Narkose und werden nichts davon spüren. Danach werden sie sich viel besser fühlen", meinte sie und versuchte ihre Patientin zu beruhigen.
„Was habe ich Ihnen gesagt, Anna? Sie sollen nicht mit der Patientin reden! Sie ist verwirrt." Dr. Evelyn Brown betrat den Raum und sah Anna streng an.
„Entschuldigen Sie vielmals Dr. Brown", entschuldigte sie sich.
„Ist hier alles in Ordnung?" Jetzt kam auch noch Mr. Moore hinzu.
„Ja, alles in Ordnung. Ich werde den Eingriff sofort durchführen", antwortete Anna schnell.
„Besser ist das. Sie sind hier, um zu arbeiten", erwiderte Simon und verließ da aber auch schon wieder den Raum.
„Lassen Sie mich sofort gehen! Damit kommen Sie nicht durch", rief die Frau ihm hinterher. Anna hatte fast Mitleid mit ihr und wollte sie zunächst beruhigen. Aber sie hatte keine Zeit zu verlieren und musste sich auf ihre Aufgabe konzentrieren. Sie schüttelte den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben und nahm die letzten Einstellungen am Roboter vor. Dann trat sie ein letztes Mal an den OP-Stuhl heran.
„Gleich ist es vorbei. Es wird alles gut werden", sagte sie.
„Anna..." Dann verstummte die Frau. Die Narkose wurde injiziert und zeigte ihre Wirkung.
Schnell ging Anna in den Nebenraum, um den Eingriff zu überwachen. Sie war sich sicher, dass es der jungen Frau schon sehr bald wieder viel besser gehen würde.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Was sagt ihr zu dem Ende vom 1. Teil? Habt ihr damit gerechnet? Ich würde mich über eure Meinungen in den Kommentaren freuen.
DU LIEST GERADE
Happiness Plus
Science Fiction"Happiness-Plus-Chip, der": Die Weiterentwicklung des Happiness-Chips, der in das menschliche Gehirn implantiert wird und dem Träger zu einem glücklicheren Leben verhilft. Durch ihn werden Depressionen bekämpft. Die Happy N.E.S. Company ist die erfo...