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Sam

Am nächsten Morgen fühlte ich mich, als hätte mich ein Bus überfahren. Ich hatte eine sehr unruhige Nacht. Völlig gerädert ging ich unter die Dusche. Erstmal kalt um wach zu werden. Was wirkte. Nach ein paar Minuten war mein Kreislauf hochgefahren und mein Körper einsatzbereit. Jetzt noch ein Kaffee und der Tag konnte beginnen. Ich ging runter in den Speisesaal. Stevie und Tommy saßen schon da und frühstückten. Beide musterten mich besorgt. "Jungs... guckt nicht so. Bei mir ist alles in Ordnung. Hab nur schlecht geschlafen. Ich bin halt ein home- Schläfer." Ich grinste die Beiden frech an. "Vielleicht fehlte auch nur jemand in deinem Bett." Erwiderte Tommy frech. Wenn Blicke töten könnten, würde er jetzt tot vom Stuhl fallen. "Nicht witzig, Bruderherz." Ich setzte den bösesten Blick auf, den ich drauf hatte, Tommy fasste sich theatralisch mit beiden Händen ans Herz und spielte den sterbenden Schwan. Stevie schüttelte mit dem Kopf. "Ihr seid Kindsköpfe." sagte er nur und frühstückte weiter. Irgendwann tauchte auch der Rest vom Team zum Frühstück auf. Sie berichteten mir von der Besprechung und von dem Abend. Gaben mir noch vereinzelte Informationen über die anderen Team- Mitglieder, so dass ich mein "Profiling" abrunden konnte. Nach meinem dritten Kaffee sah ich auf die Uhr. In einer Stunde würde ich Dani treffen und ich würde mir diesen Herrn Heiser mal an sehen.
Wir würden uns in ihrem Büro treffen und dann gemeinsam hinfahren. Ich war ein bisschen nervös. Hoffe sie würde nicht mit mir über gestern Abend reden wollen. Ich hätte nämlich keine unverfängliche Erklärung. Ich verabschiedete mich von meinen Jungs und machte mich auf den Weg zu Dani.
Auf dem Weg zu Danis Büro wurde ich von Julia abgefangen. "Wo willst du hin?" fragte sie mich direkt. Ich seufzte. Ich hatte keine Lust mich mit einer eifersüchtigen, Zicke rumzuschlagen. Und Zeit hatte ich auch keine. Für sowas ist mir meine Lebenszeit zu schade. Also antwortete ich ihr höflich. "Ich treffe mich mit Dani, in ihrem Büro." "Ich komme mit." Fauchte sie mich an. "Ich lasse meine Frau nicht mit dir alleine." Ich zuckte nur mit den Schultern und ging weiter Richtung Büro. Kurz vor der Bürotür überholte sie mich. Natürlich nicht, ohne mich aus Versehen anzurempeln. Ich nahm es mit einem Schmunzeln zur Kenntnis.
Dann riess sie die Tür auf und stürmte rein. "Hallo Schatz, da bin ich." Dani sah Julia mit einem fragenden Blick an. "Ok... und du bist hier, weil...? " fragte sie Julia. "Wir wollten doch den Heiser treffen." Ich beobachtete das ganze von der Tür aus. "Falsch, Julia... Sam und ich treffen Heiser. Die beiden Teamleader." Der Blick von Julia war einfach göttlich. Ich war sehr amüsiert, aber ich zeigte es natürlich nicht. Stattdessen verließ ich das Büro und schloss hinter mir die Tür. Das ist Privat und geht mich nichts an. Nach fünf Minuten kam Dani raus. "Lass uns gehen." sagte sie nur und stürmte an mir vorbei, Richtung Ausgang. Ich sah kurz zu Julia, die mich mit einem wütenden Blick ansah. Dann drehte ich mich um und folgte Dani nach draußen. Auf dem Parkplatz war sie gerade dabei einen Wagen auszuschließen. Ich ging auf die Beifahrerseite und stieg ein. Dani sagte kein Wort, aber ich sah ihr an, dass sie sehr, sehr wütend war. Sie umklammerte das Lenkrad so fest, dass ihre Knöchel schon weiß hervortraten. An einer Ampel, legte ich meine Hand auf ihre und sofort entspannte sie sich. Kurz sah sie mich an und konzentrierte sich dann aber wieder auf den Verkehr. Als ich meine Hand wegnehmen wollte, griff sie nach ihr und hielt sie fest. Ich räusperte mich kurz. "Dani? Du weißt wer neben dir im Auto sitzt, oder?" sprach ich sie leise an. Sie lächelte nur. "Ich bin nicht senil, Sam." "Gut... dann weißt du also, dass du gerade meine Hand hälst." "Ja... das weiß ich. Ist dir das etwa unangenehm? Willst du nicht mit mir Händchen halten?" Dani grinste frech, aber ließ ihren Blick auf die Fahrbahn gerichtet. Oha... Dani will spielen? Mal sehen, ob sie immer noch so schnell rot wird. "Glaub mir... ich will noch einiges mehr mit dir machen, als nur Händchen halten." Drei, zwei, eins und schon war Dani rot. "Das war unfair. Du musst immer einen drauf setzen." grummelte sie vor sich hin. Ich musste lächeln. Sie sah so süss aus, wenn sie grummelte. Vorsichtig löste ich meine Hand von ihrer. Auch wenn ich gerne flirtete... Dani war vergeben. Ich sollte meine Bemerkungen im freundschaftlichen Bereich halten. Und Körperkontakt sollte ich meiden. Auch wenn ich es sehr genossen hatte, sie zu berühren. Dani ist tabu. Und in ein paar Tagen, gehen wir wieder getrennte Wege. Das sollte ich nicht vergessen.

Versprich Mir, Dich Nicht Aufzugeben (Teil 2) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt