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Sam

Ich ließ meine Gedanken kreisen. Vor einer Woche, hätte ich noch nicht mal zu träumen gewagt, mit Dani wieder zusammen zu kommen. Geschweige denn, mich mit ihr zu verloben. Ja... ich bin verlobt und alleine der Gedanke, ließ mich lächeln. Aber die Sache mit Natascha hatte einen faden Beigeschmack. Wir, insbesondere ich, musste jetzt immer aufpassen. Ich durfte mich von ihr nicht überraschen lassen. Und das ärgerte mich schon wieder. Ich wusste rein gar nichts. Weder wann, wo oder wie sie zuschlagen würde. Diese Frau war unberechenbar. Also werden wir wohl erstmal Hintergrundinformationen über sie sammeln müssen. Um sie besser einschätzen zu können. Aber nicht heute und nicht jetzt. Jetzt wollte ich einfach nur meine Glücksgefühle genießen. Ich wurde durch ein Klopfen an meiner Tür aus meinen Gedanken gerissen. "Ja, bitte!" Die Tür öffnete sich und ein Bett kam rein. Geschoben von einem Pfleger. "Der Doktor sagte, hier soll noch ein Bett rein." sagte er mit einer verunsicherten Stimme. Ich sah ihn an und hob eine Augenbraue. "Eigentlich wollte ich ein breiteres Bett nicht ein zweites." erwiderte ich ernst und merkte wie der junge Mann nervös wurde. Innerlich grinste ich. "Ja... also... " stammelte er total verunsichert. "Ja?" Ich sah ihn direkt an. "Also... ein breiteres Bett passt nicht durch diese Tür. Deshalb dachte ich... " "So so... sie dachten... " Ich war mir nicht sicher, aber irgendwie hatte ich das Gefühl er würde vor meinen Augen schrumpfen. Ich sah ihn noch ein paar Sekunden ernst an, bevor ich grinste. Ich wollte es jetzt nicht zu weit treiben. Dem armen Kerl stand ja schon der Angstschweiss auf der Stirn. "Das ist ok. Stellen sie es bitte ganz nah neben mein Bett."
Als der junge Mann mein Zimmer wieder verlassen hatte, schloss ich meine Augen und gab mich meinen Gedanken weiter hin. Sie kreisten um alles mögliche. Die Zukunft, meine Vergangenheit, die Menschen in meinem Leben... Irgendwann fiel ich in einen Dämmerzustand und wurde erst wieder wach, als ich hörte wie sich die Tür leise öffnete und wieder schloss. Dann hob jemand meine Decke an. Ich roch das liebliche Parfüm von Dani. Sie krabbelte zu mir ins Bett und umarmte mich vorsichtig. "Hey... "sagte ich leise. "Entschuldige... habe ich dich geweckt?" fragte Dani und ich hörte das Schuldgefühl aus ihrer Stimme heraus. Sanft strich ich über ihren Arm, der leicht auf meinem Bauch lag. "Ich habe nicht wirklich geschlafen." Sie hob ihren Kopf und sah mich an. Ich gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. "Alles gut." antwortete ich auf ihren skeptischen Blick. "Ich habe einfach nur nachgedacht." "Worüber?" Ich hörte die Müdigkeit in ihrer Stimme. Sie hatte die Augen geschlossen und war kurz davor ins Traumland abzudriften. "Ich habe mir überlegt, wir könnten in Las Vegas heiraten und uns von Dracula trauen lassen." Ich grinste bei der Vorstellung. "Alles was du willst." murmelte Dani. Ok. Sie war nicht mehr aufnahmefähig. Ich beließ es dabei. Ich streichelte sanft ihren Arm weiter und lauschte ihrer Atmung, die immer gleichmäßiger wurde. Solange, bis ich selbst einschlief.

Dani

Ich hatte einen echt wunderschönen Traum. Sam und ich standen vor dem Altar und gaben uns das Versprechen der ewigen Liebe. Sie hatte einen weißen Anzug an und ich ein wunderschönes Hochzeitskleid. Auch in weiß. Alles war perfekt... bis Dracula plötzlich sagte: " Sie dürfen die Braut jetzt beißen...", das war dann doch echt skurril.
Leicht verwirrt öffnete ich die Augen.
Und sah direkt in Sams blaue Augen. "Guten Morgen" sagte sie mit ihrer rauen Morgenstimme und lächelte mich liebevoll an. Anstatt ihr zu antworten, gab ich ihr einen Kuss. "Hmm... daran könnte ich mich gewöhnen." grinste sie. "Solltest du... wird noch öfter vorkommen." grinste ich jetzt auch. "Ich habe von unserer Hochzeit geträumt... du hattest ein wunderschönes Kleid an... " sagte ich mit einem frechen Grinsen im Gesicht. Sam hob eine Augenbraue hoch und sah mich nachdenklich an. "Ich habe keine Ahnung, wen du in deinem Traum geheiratet hast, aber mich definitiv nicht. Ich in einem Kleid." Sam schmunzelte. "Das letzte Mal als ich einen Rock trug, war ich 14 Jahre alt... zu meiner Konfirmation. Und auch nur, weil ich meiner Mutter einen Gefallen machen wollte. Von dem Tag, mischte sie sich auch nicht mehr in meinen Kleidungsstil ein. Und damit war das Thema Kleider und Röcke erledigt." Sam lächelte. "Möchtest du, dass ich auf unserer Hochzeit ein Kleid trage?" fragte sie mich. Ich schüttelte leicht den Kopf. "Ich möchte, dass du dich wohl fühlst an deinem Hochzeitstag und dich nicht verstellst. In welcher Kleidung überlasse ich dir." Sam lächelte mich an. "Ich sah mich schon in einem Kleid, wie so ein Trampel zum Altar stampfen." antwortete sie mir. Diese Vorstellung ließ mich laut los lachen. "Glaube das machen wir lieber nicht."lachte ich. "Denke ich auch." Sam lächelte mich liebevoll an, bevor sie sich zu mir beugte und mir einen zärtlichen Kuss gab.

Versprich Mir, Dich Nicht Aufzugeben (Teil 2) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt