Dani
Ich war mal wieder vor Sam wach. Also nutzte ich die Zeit um sie einfach nur anzusehen und meinen Gedanken nach zu hängen. Heute war die Veranstaltung und übermorgen würde Sam wieder nach Hause fahren. Ein Knoten bildete sich bei dem Gedanken in meinem Magen. Wir hatten noch nicht darüber gesprochen, wie es mit uns weiter geht. Eine Fernbeziehung? Sie in Frankfurt und ich in Hamburg? Der Gedanke gefiel mir nicht. Ich wollte bei ihr sein. Ich wollte jeden Tag neben ihr einschlafen und neben ihr aufwachen. Ich betrachtete den Ring, den sie um den Hals trug. Ich hatte mich nicht getraut, sie zu fragen, was er bedeutet. Er war schön. Einfach gehalten mit einem kleinen Diamanten. Ob es wohl der Verlobungsring von Sarah war? Waren die Beiden verlobt? Ich wusste es nicht. Aber der Gedanke daran, tat weh. Ich weiß, dass ihr Sarah viel bedeutet hatte. Sam hatte sie geliebt. Sogar über den Tod hinaus. Sarah war und wird immer ein Teil von ihr sein. Ob sie mich jemals genauso lieben wird wie Sarah? Ein verschlafenes "Guten Morgen" riss mich aus meinen Gedanken. Ich lächelte. Sam sah ziemlich zerknautscht aus. Ich gab ihr einen Kuss, den sie mit einem Schnurren erwiederte. Als ich mich von ihr lösen wollte, zog Sie mich auf sich drauf und hielt mich fest umschlungen. "Wo willst du hin?" fragte sie mich mit rauer Stimme. Ich liebte den Klang ihrer Stimme. "Ich wollte dir einen Kaffee machen." "Der kann warten... ich will kuscheln." Sam hatte schon wieder die Augen geschlossen. Ich ergab mich meinem Schicksal und entspannte mich. Hätte mir jemand damals, als ich Sam kennenlernte, gesagt, dass Sie ein Kuscheltyp ist, ich hätte es nicht geglaubt. Und jetzt lag ich hier und kuschelte mit ihr. Diese ganze Situation zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich liebte diese Seite an Sam. Ihre Nähe löste eine tiefe Zufriedenheit in mir aus.
"Ich hätte nie gedacht, dass du der Kuscheltyp bist." sagte ich und konnte die Belustigung in meiner Stimme nicht unterdrücken. Sam öffnete die Augen und sah mich an. "Bin ich eigentlich auch nicht. Diese Seite löst du bei mir aus. Irgendwie fühle ich mich nur dann vollständig, wenn ich Kontakt zu dir habe. Ich brauche deine Nähe." Bei diesen Worten schmolz ich dahin... mal wieder. "Mir geht es nicht anders." flüsterte ich und vergrub mein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Sanft streichelte Sam mir über den Rücken. Ich könnte ewig so liegen bleiben. In Sams Armen. Aber ich wusste, wir müssten bald aufstehen. Heute war die Veranstaltung. Ich seufzte. "Ich weiß..." sagte Sam. "Ich will auch nicht aufstehen. Aber wir müssen." "Ja" murmelte ich genervt. Normalerweise liebe ich meinen Job. Aber heute nervt er mich. Aber es hilft alles nichts. Langsam befreite ich mich aus Sams Umarmung. Ich küsste sie nochmal. Dann stand ich auf. Zog mir eine Short und ein Shirt an und ging in die Küche um Kaffee zu machen. Als ich gerade die zweite Tasse gefüllt hatte, spürte wie Sams Hände von hinten über meine Hüfte zu meinem Bauch wanderten und mich an sich zog. "Noch nicht genug gekuschelt?" "Ich sagte doch, ich brauche den Kontakt." Dann fing sie an, meinen Nacken mit kleinen Küssen zu verwöhnen. Mir entwischte ein leises Stöhnen. "Sam... wenn du so weiter machst, kriegen wir heute nichts mehr auf die Reihe." "Und das wäre so schlimm,weil... " fragte sie. "Weil wir heute Abend diese Veranstaltung über die Bühne bringen müssen." "Ach ja... da war ja noch was." Sie zog ihre Hände bis zu meiner Hüfte zurück. Dann gab sie mir noch einen letzten Kuss auf den Nacken und ging dann einen Schritt zurück. Sofort fehlte mir ihre Wärme. Ich reichte ihr eine Tasse mit Kaffee, nahm meine und setze mich an den Tisch. Sam hatte schon ihr Handy in der Hand und tippte eifrig Anweisungen für ihr Team ein. "17 Uhr? Treffen vor Ort? " Sie sah mich fragend an. Ich nickte. Und schon tippte sie weiter. Auch ich ließ meinem Team diese Information zu kommen. Nachdem alles geklärt war, machten wir uns noch einen Kaffee und setzten uns auf die Couch. Eine Weile schwiegen wir einfach. Jede hing ihren Gedanken nach. Irgendwann hielt ich die Stille nicht mehr aus. "Sam?" Sie drehte sich zu mir und sah mich an. "Wie geht es mit uns weiter?" Ich konnte nicht verhindern, dass meine Stimme etwas zitterte. Sam legte ihren Kopf schief und sah mich nachdenklich an. "Erstmal habe ich ab Montag drei Wochen Urlaub. Das hab ich mit Ben schon geklärt. Ich glaube ich hab ihn vor Schreck vom Stuhl plumpsen gehört. Sonst musste er mich immer in Zwangsurlaub schicken. Und wenn du nichts dagegen hast, würde ich meinen Urlaub gerne bei dir verbringen." Ich brauchte einen Moment, bevor ich realisierte, was sie gerade sagte. Dann fiel ich ihr strahlend um den Hals. "Heißt das ja?" "Ja... ja... ja..." Dann küsste ich sie. Gerade war ich der glücklichste Mensch auf Erden. Sie würde noch drei Wochen bleiben.
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Versprich Mir, Dich Nicht Aufzugeben (Teil 2)
Random[Abgeschlossen] Weiter geht's mit Dani und Sam...