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Sam

Ich war wohl auf der Couch eingedöst, als mich ein lautes Fluchen in aufschreckte. Ich brauchte einen Moment um mich zu orientieren. Couch... nicht meine Wohnung... Hamburg... Dani... und schon lächelte ich. Langsam setzte ich mich auf. Und schon hörte ich den nächsten Fluch. Ich denke ich sollte mal nachsehen, was Dani so verärgert. Ich stand auf und ging Richtung Schlafzimmer. Und je näher ich diesem Zimmer kam, um so deutlicher wurden die Worte. Langsam öffnete ich die angelehnte Tür. Und musste mich zusammen reißen um nicht laut loszulachen. Dani hatte den Inhalt ihres Kleiderschrankes im ganzen Zimmer verteilt, stand in der Mitte des Raumes nur in Unterwäsche und blickte verzweifelt auf ihre Klamottenberge. Ich räusperte mich kurz. Sofort schwang sie sich um und fiel mir theatralisch, seufzend in die Arme. "Was ist passiert? Ist dein Kleiderschrank explodiert?" fragte ich sie schmunzelnd. Sie haute mir leicht auf die Schulter. "Nicht witzig, Sam. Es ist eine Katastrophe. Ich habe nichts zum Anziehen." Ich zog fragend eine Augenbraue hoch und sah mich im Zimmer um. "Ja... das sehe ich." Ich versuchte ernst zu bleiben, konnte aber ein leichtes Grinsen nicht verhindern. "Nimmst du mich und meine Probleme etwa nicht ernst?" fragte sie mich und sah mich schmollend an. Grinsend gab ich ihr einen Kuss auf ihren Schmollmund. "Natürlich nehme ich dich ernst." Ich sah mich kurz um. Dann griff ich an ihr vorbei und nahm ein Kleid vom Bett und hielt es ihr hin. Kurz zog sie die Augenbrauen hoch. Doch dann lächelte sie. "Das ist doch das Kleid, dass ich auf unserer ersten Veranstaltung an hatte." Ich nickte. "Ja... damals konnte ich dich nur heimlich darin bewundern. Heute möchte ich dich offiziell anschmachten und aller Welt zeigen, dass diese unglaubliche Frau mich gewählt hat... " Bevor ich noch mehr sagen konnte, stoppte sie mich mich mit einem leidenschaftlichen Kuss. "Ich liebe dich, Fr. Siebert." "Und ich liebe dich, Fr. Karsten."
Nach einer Stunde waren wir fertig um uns in die Arbeit zu schmeißen. Also ich war nach ungefähr einer halben Stunde fertig. Aber die halbe Stunde die ich auf Dani wartete haben sich gelohnt. Sie sah umwerfend aus. "Wow..." bekam ich nur raus. Dani lächelte. "Jetzt werde ich den ganzen Abend damit beschäftigt sein, mögliche Konkurrenten auszuschalten." sagte ich gespielt entsetzt. Dani lachte. "Niemand wird je an dich heran reichen." Dann küsste sie mich, um ihre Worte zu bestätigen. Ich trat einen Schritt zurück und hielt ihr meine Hand hin. "Wollen wir los, schöne Frau?" Dani seufzte kurz auf. "Wollen nicht, aber wir müssen wohl." Dann nahm sie meine Hand und wir verließen die Wohnung. Vor dem Auto zog ich sie nochmal fest an mich heran und küsste sie. "Ich fahre. So eine schöne Frau sollte nicht selber fahren müssen." sagte ich und nahm ihr die Autoschlüssel aus der Hand. Dani lächelte mich liebevoll an und am liebsten hätte ich sie einfach wieder in die Wohnung gezogen und ihr gezeigt, wie verrückt sie mich machte. Aber das musste jetzt leider warten. Also öffnete ich die Tür der Beifahrerseite und ließ sie einsteigen. Dann ging ich auf die andere Seite und stieg auch ein. Bevor ich losfuhr sah ich sie noch mal an. Ich legte all meine Gefühle für sie in meinen Blick und hoffte sie könnte sehen, wie sehr ich sie liebte. "Ich liebe dich." sagte ich und dann startete ich den Wagen und fuhr los.
Beide Teams waren schon vor Ort und warteten auf uns. Danis Team wirkte leicht aufgeregt, während meine Jungs ganz routiniert die Lage checkten und ihre Umgebung im Blick behielten. Da merkte man die Erfahrung. Danis Team war sozusagen noch jung. Ich erinnerte mich an unsere ersten Einsätze. Wir waren nicht anders. Aber mit jedem weiteren Auftrag, mit jeder Hürde und auch mit jedem Fehler wuchs das Team und so würde es mit Danis Team auch laufen. Die Erfahrung fehlte ihnen noch. Aber sie hatten das Potenzial richtig gut zu werden. Besonders mit Dani an ihrer Spitze. Wir teilten sie in zweier Teams auf. Julia stellte ich Markus zur Seite. Damit sie nicht auf dumme Gedanken kommt. Die beiden waren für den Einlass zuständig. Das heisst, sie kontrollierten alle auf Waffen und sonstige gefährliche Gegenstände. Unsere IT- Nerds sind für die Kommunikation und die Kameras zuständig. Der Rest verteilt sich im Saal und behält die Gäste, das Personal, sowie die Nebeneingänge im Auge. Als Dani und ich den Saal betraten, bemerkte ich schon den ein oder anderen Blick auf ihr. Zum einen erfüllte es mich mit Stolz, dass diese Frau sich für mich entschieden hatte. Zum anderen, überlegte ich schon, wie ich mögliche Konkurrenten unauffällig beseitigen könnte. Ich musste schmunzeln. Ich war noch nie, der eifersüchtige Typ, aber bei Dani kamen diese Gefühle hervor. Kurz sah ich nochmal in die Gesichter unserer Teamkollegen. Auch in das hasserfüllte Gesicht von Julia, die mittlerweile noch nicht einmal mehr versuchte, ihre Gefühle mir gegenüber zu verstecken. "Also gut, Leute. Dann lasst uns mal Sicherheit produzieren." Meine Jungs grinsten, während Danis Team mich leicht verwirrt ansah. Dani fing an zu lachen. "Das heisst, alle auf ihre Positionen." erklärte sie lachend. Jetzt fing auch der letzte an zu grinsen.
Als alle weg waren, zog ich Dani nochmal in meine Arme und gab ihr einen Kuss. "Auf eine gute Zusammenarbeit." grinste ich. "Quatschkopf." sagte sie nur lächelnd. Dann gingen auch wir durch den Saal und sahen uns noch etwas um.

Versprich Mir, Dich Nicht Aufzugeben (Teil 2) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt