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Dani

Es war ein wunderschöner Abend. Es fiel mir schwer die Finger von Sam zu lassen. Wann immer sich die Möglichkeit ergab, berührte oder küsste ich sie. Und zum erstenmal verstand ich die Aussage: >Zuhause ist kein Ort, sondern eine Person< Sam ist mein Zuhause. Als ich sie dann vor meiner Wohnung fragte, ob sie noch mit rein kommen möchte, sah ich kurz Angst in ihren Augen. Das tat weh. Hatte sie Angst vor mir? Wie kann ich ihr die Angst wieder nehmen? Würde sie mir jemals wieder vertrauen können? Hatte ich damals alles kaputt gemacht? Hat mein Egoismus alles zerstört? Damals hielt ich die Entscheidung für richtig. Aber jetzt werden die Zweifel immer stärker. Als sie mich dann anlächelte und sagte wir sollten es langsam angehen, war ich enttäuscht. Wir hatten schon vier Jahre verschwendet. Ich will keine Sekunde mehr verschwenden. Aber ich werde ihr die Zeit geben, die sie braucht um sich wieder auf mich einlassen zu können. Gerade als sie mich küssen wollte, wurde sie zu Boden gestoßen. Völlig geschockt sah ich Julia an. Wie sie mich behandelt, ist eine Sache. Aber Sam, fasst sie nicht an. Ich schubste sie und schrie sie an. Ohne über meine Worte nachzudenken machte ich ihr klar, dass ich sie nicht liebte und es auch nie tun werde, weil mein Herz einer Anderen gehört. Zu spät sah ich ihre Faust kommen. Also traf sie mich mit voller Wucht. Verdammt... das gibt ein Veilchen. Dieses verdammte Miststück. Julia drehte sich um und stürmte auf Sam zu. Sam konnte zum Glück den Angriff parieren. Ich sah, wie Sam Julia den Arm auf den Rücken drehte.  Das sah vom hingucken schon schmerzhaft aus. Wie zur Bestätigung stöhnte Julia auf und verzog das Gesicht. Ich hatte kein Mitleid mit ihr. Deshalb hielt ich Sam auch nicht zurück. Das hatte Julia sich selbst eingebrockt. Also soll sie zusehen wie sie klar kommt. Ich wusste, dass sie Haushoch unterlegen war. Julia merkte das auch recht schnell und trat den Rückzug an. Als Sam mein Gesicht begutachtete und mich auch noch Schatz nannte, musste ich einfach grinsen. Auch wenn der Zeitpunkt gerade ungünstig war. Und als ich es ihr sagte und sie darauf hin rot wurde, wusste ich, ich lasse sie heute nirgendwo mehr hingehen. Heute nicht, morgen nicht und auch an sonst einem zukünftigen Tag nicht.
All meine Gefühle legte ich in den Kuss. Meine Sehnsucht, meine Liebe und das Versprechen, sie nie wieder alleine zu lassen. Und Sam verstand. Vorsichtig hob sie mich hoch und trug mich in meine Wohnung. Langsam setzte sie mich auf meiner Couch ab. Nur um sofort wieder zu verschwinden. Kurz hatte ich Angst, sie würde gehen. Ich hörte wie meine Wohnungstür geschlossen wurde. Aber kurz darauf hörte ich Geräusche in der Küche. Sie suchte wohl etwas. Gerade als ich aufstehen wollte, kam sie mit einem Geschirrtuch in das sie Eiswürfel gewickelt hatte zurück. Sie setzte sich neben mich und legte vorsichtig das Tuch an mein Auge. Kurz zuckte ich zurück. Das war kalt. Aber nach kurzer Zeit ließ der Schmerz etwas nach. "Danke" sagte ich und Sam lächelte zufrieden. Ich legte mich auf die Couch, mit dem Kopf auf ihren Schoß. "Bitte bleib heute Nacht bei mir." flüsterte ich. Sie lächelte mich liebevoll an. "Ich bleibe bei dir. Solange du mich willst." Tränen bildeten sich in meinen Augen. Ich hatte sie nicht verdient. Verwirrt wischte Sam mir eine Träne weg. "Hab ich was falsches gesagt?" Ich lächelte. "Nein. Ich frage mich nur, ob du mir jemals verzeihen kannst. Ich habe dich einfach ohne eine Erklärung verlassen. Ich hatte Angst, du würdest mir irgendwann vorwerfen, dich nicht gehen zu lassen... zu Sarah." Fragend hob Sam eine Augenbraue hoch. Ich liebte es, wenn sie das tat. "Wie meinst du das?" Ich setzte mich auf und sah sie an. "Als ich dich damals im Hinterhof sah, wie Becker eine Waffe auf dich gerichtet hatte, hatte ich das Gefühl, du würdest den Tod umarmen. Als würdest du Sarah folgen wollen. Dich darauf freuen, endlich wieder mit ihr vereint zu sein." Jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. "Ich hatte Angst, dass das Band, das Sarah und dich verband, stärker ist, als deine Gefühle für mich und dass ich dich irgendwann nicht mehr halten könnte." Schluchzte ich leise. Sam nahm mich in den Arm. "Ach Schatz... warum hast du nicht mit mir gesprochen?"seufzte sie. Sanft streichelte sie meinen Kopf. "Ich will nicht sterben. Ich mag mein Leben. Und wenn du an meiner Seite bist, ist es perfekt. Ich liebe dich, Dani." Mit verheultem Blick, sah ich hoch zu ihr. "Du liebst mich, obwohl ich so eine Idiotin bin?" "Du bist meine Idiotin!" antwortete Sam und brachte mich damit zum lächeln. Vorsichtig strich sie mir über meine Wange. Ich schloss die Augen und genoß einfach nur ihre zärtliche Berührung. Dann spürte ich ihre Lippen sanft auf meinen und ich konnte einen glücklichen Seufzer nicht unterdrücken.

Versprich Mir, Dich Nicht Aufzugeben (Teil 2) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt