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Sam

Warum will mich eigentlich andauernd jemand umbringen? Das fängt echt an zu nerven. Ich holte tief Luft. Natascha war gefährlich. Aber wenigstens wusste ich jetzt woran ich bin. Jetzt kam es drauf an, wer wen zuerst findet. Ich bin mir sicher, dass sie es mir nicht leicht machen wird. Aber ich ihr auch nicht. Ich habe mich nicht zurück ins Leben gekämpft, damit sie es mir nimmt. Das konnte sie vergessen. Mir war aber auch klar, dass ich mit Dani reden musste. Ich konnte sie nicht einfach so der Gefahr ausetzen, die Natascha nun mal war. Ich war hin und her gerissen. Ich wollte sie nicht wieder verlieren. Gleichzeitig wollte ich aber, dass sie in Sicherheit ist. Aber wäre sie das, wenn sie nicht bei mir wäre? In meiner Stirn fing es an zu pochen. Was sollte ich nur tun? Dani von mir stoßen und hoffen, dass Natascha dadurch das Interesse an ihr verliert oder sie bei mir behalten und sie beschützen... ich musste mit ihr reden. Wir werden diese Entscheidung gemeinsam treffen.

Dani

Ich war unheimlich aufgeregt. Ich konnte es nicht erwarten, ihr von meinem Gespräch mit Ben zu erzählen. Als ich im Krankenhaus ankam, traf ich Tommy am Eingang. Gemeinsam gingen wir hoch zu Sams Zimmer. Dort wartete schon der Rest des Teams. Sie sahen jetzt zwar frischer aus, aber ich bin mir sicher, daß keiner von ihnen geschlafen hat. Ich ging direkt zu Sam und gab ihr einen Kuss zur Begrüßung. Sam lächelte mich an und sofort spürte ich eine innere Zufriedenheit. Ja... sie ist mein Leben. Und nichts und niemand wird uns mehr auseinander bringen. Ich setzt mich auf den Stuhl der neben ihrem Bett stand und nahm ihre Hand. Gedankenverloren betrachtete ich unsere Hände und strich mit meinem Daumen sanft über ihren Handrücken. "Julia war hier." Sofort schloss sich meine Hand fester um sie. Ich sah sie an. Ihr Gesicht war ernst. "Was wollte sie hier." Stevie war der Erste, der darauf reagierte. "Sie ist nicht die, für die wir sie hielten." Sam machte eine kurze Pause. "Sie ist Natascha Petrow." Jetzt war ich verwirrt. Julia war nicht Julia... sondern hieß Natascha. Ich sah in die Gesichter der Jungs. Keiner von ihnen verzog auch nur eine Miene. Es war also ernst. "Damit ist meine Frage beantwortet." sagte Stevie. "Sie will Rache... für ihren Bruder." Sam nickte. "Warum jetzt?" fragte Markus. "Keine Ahnung." antwortete Sam. "Vielleicht, weil sie mir noch nie so nah war wie jetzt." "Wir werden nicht zulassen, dass sie dir nochmal so nahe kommt." Jetzt hatte auch Lukas seine Sprache wiedergefunden. Die Anderen nickten zustimmend. "Ich hab sie schon zur Fahndung ausgeschrieben, aber ich denke sie ist schon weg. Vielleicht geht ihr mal zu ihrer Wohnung und guckt, ob ihr Hinweise findet." "Ich werde mal sehen, was meine Zauberkiste so auspuckt." sagte Rafi sofort und tätchelte die Tasche mit seinem Laptop, den er immer dabei hatte. Ich saß einfach nur da. Und hatte Angst. Was bedeutete das für Sam und mich? Würde sie mich wegschicken um mich in Sicherheit zu wissen? Ich wollte sie nicht nochmal verlieren. Aber ich würde ihre Entscheidung akzeptieren. Natürlich... was sollte ich auch sonst tun? Als alle aufstanden, erhob auch ich mich von meinem Stuhl. Ich hatte keine Ahnung, was ich jetzt machen sollte. Etwas sagte mir, wenn ich jetzt schnell den Raum verlasse, könnte ich das Gespräch, was mir wahrscheinlich das Herz brechen würde, noch hinauszögern. Echt... sehr erwachsen, Dani.
"Dani... bleib bitte." Langsam drehte ich mich zu Sam um. Sie sah mich mit einem ernsten Blick an. Sofort stiegen mir die Tränen in die Augen. Ich wusste was jetzt kam. Sie würde mich wegschicken. Zu meiner eigenen Sicherheit natürlich. Ich konnte nicht verhindern, dass die Tränen liefen. Sam streckte ihre Hand in meine Richtung. "Komm her zu mir." Ich nahm ihre Hand. Jetzt stand ich vor ihrem Bett. Und verheultem Gesicht. Sam rutschte etwas zur Seite und zog mich aufs Bett. Sofort umklammerte ich sie. "Bitte schick mich nicht weg." schluchzte ich. Sam streichelte mir beruhigend meinen Kopf. "Ich schicke dich nirgendwo hin, mein Engel." sagte sie leise. Langsam fing ich an mich zu entspannen. "Ich liebe Dich" sagte sie und hauchte mir zärtlich einen Kuss auf die Stirn.

Versprich Mir, Dich Nicht Aufzugeben (Teil 2) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt