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Dani

Zu Hause durch wühlte ich erstmal meinen Kleiderschrank. Gott... was soll ich nur anziehen? Nein...nein... auf gar keinen Fall... mit diesen Beurteilungen warf ich meine Klamotten aufs Bett. Aber die Unterwäsche lag schon parat. Nicht das ich glaubte, Sam würde sie zu sehen bekommen. Aber sicher ist sicher. Ich sah auf die Uhr und raufte mir die Haare. Ich hatte jetzt eine Stunde vor meinem Kleiderschrank verbracht, nur um festzustellen, dass ich nichts zum Anziehen habe. Somit erfüllte ich gerade vollständig das Klischee einer Frau. Ok... einmal tief durchatmen. Jetzt musste ich mich entscheiden. Und ich entschied mich. Für ein schönes blaues Kleid, dass mir bis zu den Knien reichte und einen leichten Ausschnitt hatte. Ich legte mir keine Kette an, da ich wie jeden Tag, seit über vier Jahren, Sams Dog Tag trug. Dafür legte ich mir ein paar schöne, silberne Ohrringe an. Und ein silbernes Armband. Zehn vor Acht war ich fertig und meine Nervosität stieg an. Ich starrte auf die Uhr. 19:51... 19:52... 19:53... Bilde ich mir das nur ein, oder vergeht die Zeit plötzlich langsamer? 19:56... 19:57... 19:58... Das gibt es doch nicht. Plötzlich klingelte es an meiner Tür. Ich sah auf die Uhr. 20:00. Pünktlich wie immer. Lächelnd öffnete ich die Tür. Auf den Anblick war ich nicht vorbereitet. Sam stand da und hielt mir schüchtern, lächelnd eine blaue Rose entgegen. "Wow... du siehst wunderschön aus." sagte sie und am liebsten hätte ich sie einfach in meine Wohnung gezogen und das Essen übersprungen. Stattdessen nahm ich die Rose und roch an ihr. Lächelnd brachte ich gerade so ein Danke hervor. Sam hielt mir ihre Hand entgegen. "Können wir?" Ich legte die Rose auf Seite, holte meine Handtasche und nahm dann ihre Hand. Mit verschränkten Fingern liefen wir auf das Taxi zu, dass auf uns wartete. Kurz vor dem Taxi blieb ich stehen. Sam drehte sich zu mir um und sah mich fragend an. Ich sagte nichts. Ich zog sie einfach an mich und küsste sie. "Nicht, dass ich mich beschweren will, aber kommt das nicht eigentlich erst zum Schluss eines Dates?" fragte sie mich frech grinsend. Ich merkte wie ich wieder rot wurde. "Solange konnte ich nicht warten" murmelte ich. Sam lächelte. "Wie gesagt... ich beschwere mich nicht." sagte sie und küsste mich. Am Taxi war sie wieder ganz Gentlewoman und hielt mir die Tür auf. Alleine der kurze Moment, den wir getrennt waren, weil sie um das Taxi herum gehen musste um auf der anderen Seite einzusteigen ließ mich sie vermissen. Und ich fragte mich mal wieder, wie ich die letzten Jahre ohne sie überlebt habe. Als sie im Taxi dann neben mir saß, nahm ich direkt wieder ihre Hand und fing an gedankenverloren über ihren Handrücken zu streichen. "Woran denkst du?" unterbrach Sam meine Gedanken. Ich lächelte, aber antwortete ihr nicht. "Ach so... Top secret..." grinste Sam und zwinkerte  mir zu. "Genau... wenn ich es dir verraten würde, müsste ich dich für den Rest deines Lebens an mich ketten." antwortete ich und musste jetzt auch grinsen. "Hmm..." kam von Sam. "Aufgrund meiner genetisch bedingten Neugier, wäre ich bereit, diese Konsequenz zu ertragen." Ich fing an zu lachen. "Du bist immer noch so ein Quatschkopf..." Sam lachte auch. Dann kam sie näher. "Für dich bin ich alles, was du dir wünschst" und gab mir einen Kuss. Ich lächelte. Sie war schon alles, was ich mir wünschte. Und mit jeder Sekunde die sie bei mir war, wurde mir das klarer. Egal was passierte. Ich durfte sie nicht mehr gehen lassen. Denn sie war der Teil meines Lebens, der noch fehlte um es komplett  zu machen. Ich lächelte.
Als das Taxi am Hafen hielt, stieg ich aus und genoß die frische Hafenluft, während Sam bezahlte. Gerade fühlte sich alles so perfekt an. Und als Sam wieder ihre Hand mit meiner verschränkte, wünschte ich mir, die Zeit würde stehen bleiben. Längsam spazierten wir auf ein Restaurant zu. Wir gingen rein. Sam sagte ihren Namen und der Kellner brachte uns an unseren Tisch. Wir saßen gegenüber und sofort störte mich der Abstand, den der Tisch uns aufzwang. Ich schmunzelte. Jetzt fange ich schon an, einen Tisch zu hassen, nur weil er seine Funktion erfüllt und zwischen mir und meiner Traumfrau steht. Sam zog fragend eine Augenbraue hoch. Ich liebte es, wenn sie das tat. Es war sexy. "Der Tisch stört" sagte ich nur. Sam fing an zu lachen. "Das nächste mal können wir ja wieder Sushi im Bett planen" Ich wurde rot. Natürlich. Ich erinnerte mich noch sehr genau an den Tag. Das war einer der perfekten Tage in meinem Leben.

Versprich Mir, Dich Nicht Aufzugeben (Teil 2) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt