21. Teil

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Rikus Sicht

Ich schaute ein wenig in die Flimmerkiste, aber es kam leider nichts Gescheites. Es war so langweilig hier und Samu fehlte mir. Warum musste ich noch eine ganze Woche hierbleiben? Samu könnte mich doch auch bei sich zu Hause pflegen. Wo blieb er denn? Er wollte nur kurz zu Matias, aber mittlerweile war er schon seit 2 Stunden bei ihm. Ich hatte ein echt ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Ich hätte ihm nicht die Adresse von Matias geben sollen.

Während ich so in Gedanken war, öffnete sich meine Tür und ich schaute gleich freudig zur Tür, weil ich dachte, dass Samu mein Krankenzimmer betreten würde, aber dem war nicht so. Meine Gesichtszüge entglitten mir sofort, als ich sah, wer vor mir stand. "Mach dass du Land gewinnst, Matias. Woher weißt du überhaupt in welchem Zimmer ich liege? Und von Rechtswegen her darfst du nicht in meine Nähe kommen."

"Das weiß ich selber, Riku, aber der Prozess war damals nicht öffentlich und keiner weiß es, dass ich mich dir nicht nähern darf. Und außerdem bin ich der Sohn vom Präsidenten und ich bekomme jede Auskunft, die ich haben möchte. So bekam ich halt deine Zimmernummer von der lieben Krankenschwester. Kapiert?", sagte er das letzte Wort sehr schroff und kam noch näher an mein Bett. Ich presste mich vor Angst in meine Matratze, aber dann sah ich sein blaues Auge, weil jetzt das Licht auf sein Gesicht schien. Hatte Samu ihm das blaue Auge verpasst? Wollte er sich jetzt dafür rächen und kam deswegen zu mir? "Bleib stehen, Matias!", sagte ich energisch, aber er tat es nicht. Er fasste mir grob an mein Kinn und dadurch wollte ich schreien, aber er hielt mir sofort meinen Mund zu und sagte:

"Ich möchte mit dir reden, Riku. Ich nehme meine Hand von deinem Mund, wenn du jetzt nicht schreist. Okay?", ich nickte ängstlich und er ließ mich tatsächlich los, aber warum fasste er mir so grob ans Kinn?
"Warum hast du mich so grob angefasst, wenn du nur mit mir reden möchtest?"
"Ich bin gerade sehr wütend auf dich, weil du mir deinen Partner auf den Hals gehetzt hast. Deswegen habe ich dich grob ans Kinn gefasst. Warum hast du meine Adresse herausgegeben? Niemand kennt sie, außer du und meine Familie. Ich habe es mittlerweile verstanden, dass du mich nicht mehr liebst und dass wir nie wieder zusammenkommen werden, aber ich lasse mich ungern für was verprügeln, was ich nicht getan habe. Dein neuer Partner ist echt das Letzte."
"Ich gab ihm deine Adresse, weil er wissen wollte, ob du ein krummes Ding mit seiner Ex-Verlobten am Laufen hast. Und so wie du aussiehst, hast du Scheiße gebaut. Samu verprügelt niemanden ohne Grund."

"Ich habe keine Scheiße gebaut. Er hat mich nicht wegen seiner Ex-Verlobten verprügelt, sondern deinetwegen. Ich habe dich nicht vergewaltigt, Riku. Wann kapierst du das denn endlich? Du hast andauernd mit mir geschlafen und es ist doch wohl ganz klar, dass ich auch Mal zum Schuss kommen wollte. Okay, der Sex war hart, aber ich habe dich nicht vergewaltigt."
"Du hast mich vergewaltigt, Matias und jetzt verschwinde aus meinem Zimmer."
"Nicht so schnell, Riku. Dein Partner soll dafür büßen, dass er mich mit einem Gürtel schlug und mir ein blaues Auge verpasste."

"Wie bitte was? Er hat dich mit einem Gürtel verdroschen?", er nickte, drehte sich um und schob sein Shirt nach oben. Ach du Scheiße! Sein ganzer Rücken war voll mit Striemen und einige bluteten sogar noch. War Samu von allen guten Geistern verlassen? Er ließ sein Shirt wieder nach unten und drehte sich zu mir um. "Sieht mies aus, aber irgendwie tust du mir nicht leid."
"Das war mir klar, dass das aus deinem Mund kommen wird, aber dein Partner wird dafür büßen."

"Willst du ihn dafür anzeigen?"
"Nein, obwohl er dafür auf jeden Fall in den Knast kommen würde und du dann wieder Single wärst, aber ich weiß genau, dass du mich niemals zurücknehmen würdest. Ich möchte einfach mein Geld zurückhaben. Er soll mir 50.000 Euro auf mein Konto überweisen. Macht er das nicht, zeige ich ihn an wegen schwerer Körperverletzung und dann kann er schon mal beten, dass mein Vater ihn nicht für 5 Jahre in den Knast steckt."
"Welches Geld. Um was geht es hier eigentlich?"

"Das soll er dir mal schön selber erzählen. Ich sage nur soviel. Ich habe vorhin mit seiner Ex-Verlobten telefoniert und sie gibt mir das Geld nicht zurück. Danach bin ich halt zu dir gefahren."
"Aber...", sagte ich, aber er unterbrach mich gleich wieder. "Kein aber, Riku. Ich schreibe dir jetzt meine Kontonummer auf und du gibst sie ihm, wenn er später zu dir kommt.", ich nickte und er schrieb seine Kontonummer auf. Wo blieb Samu eigentlich? Hatte er Angst davor zu mir zukommen und mir davon zu erzählen, dass er Mist gebaut hatte? Matias reichte mir nach 2 Minuten seine Kontonummer. Ich nahm sie an mich, er drehte sich um zum Gehen und in diesem Moment ging die Tür erneut auf.

Samu betrat das Krankenzimmer und Matias riss dadurch seine Augen auf, presste sich ängstlich an die Wand und sagte auch mit ängstlicher Stimme: "Ich habe ihm nichts getan. Ich habe nur mit Riku geredet." und dann legte er schützend seine Hände über sein Gesicht. Er hatte ja eine fürchterliche Angst vor Samu.

My American DreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt