18. Teil

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1 Woche später

Rikus Sicht

Mittlerweile wussten es Samus Eltern und einige Freunde von uns, dass wir zusammen waren. Samus Mutter hatte es sehr gut aufgenommen. Meine Eltern wussten es schon eine ganze Weile. Sie behielten es nur für sich und gingen damit nicht hausieren. Vor 2 Tagen bei meinem Auftritt mit Tomi, erzählten wir es ihm auch und noch ein paar anderen Freunden. Osmo, Sami und Raul würden es als nächstes erfahren. Wir hatten uns für dieses Wochenende bei mir Zuhause im Mökki verabredet.

Ein bisschen Grillen und Bier trinken und dazu über alles reden zu können, das würde toll werden. Der Prozess war auch beendet. Der Callboy bekam eine Freiheitsstrafe von 3 Jahren. War zwar für meinen Geschmack zu wenig, aber besser, als nur 6 Monate zur Bewährung, wie es bei Matias der Fall war.

Ich saß gerade in Samus Auto und wartete auf ihn. Er wollte unbedingt frische Brötchen vom Bäcker haben, aber ich wollte nicht mit zum Bäcker und somit blieb ich im Auto, aber er war nun schon seit 15 Minuten in diesem Bäcker. Ich musste unbedingt nach ihm schauen. Ich konnte den Bäcker leider nicht vom Auto aus sehen, weil Samu keinen direkten Parkplatz davor gefunden hatte. Er musste um die Ecke parken und somit entschied ich mich dafür, das Auto zuverlassen, um nachzuschauen, warum er solange beim Bäcker blieb?

Ich hatte einen Zweitschlüssel von Samu und somit konnte ich das Auto verriegeln. Er hatte einen echt schönen roten BMW, aber er ließ mich damit nur einmal fahren, als es ihm nicht so gut ging. Ansonsten fuhr er immer selber. Samu war da echt eigen bei seinem Auto. Anschließend lief ich um die Ecke und als ich vor dem Bäcker-Laden stand, sah ich durch die Scheiben-Tür, dass Samu sich mit seiner Ex-Verlobten unterhielt. Als ich genauer hinsah, sah ich, dass sie schwanger war. Der Bauch war noch nicht so groß, aber man sah es halt deutlich, dass sie schwanger war.

Bestimmt war sie so im 5. Monat. Das Baby könnte also noch von ihm sein. Laut seiner Aussage waren sie seit 4 Monaten getrennt. Während ich die Zwei beobachtete, erschrak ich, weil mein Ex-Partner Matias plötzlich nebenmir stand und zu mir sagte: "Samu hat gerade erfahren, dass er Vater wird und er wird auf jeden Fall mit ihr wieder zusammenkommen. Er liebt dich nicht, Riku."
"Verpiss dich, du Arschloch. Von Rechtswegen her, darfst du dich gar nicht in meiner Nähe aufhalten. Und Samu liebt nur mich und er wird nicht zu ihr zurückgehen."
"Oh doch, das wird er, weil ich beobachte ihn schon seit zwei Wochen und er hat immer Mal wieder mit ihr telefoniert."

"Du ARSCHLOCH! Das glaube ich dir nicht.", schrie ich ihn an und er lachte nur gehässig und in diesem Moment sah ich, wie Samu seine Ex-Verlobte umarmte und dabei ihren Bauch streichelte. Das war alles zu viel für mich. Samu verließ den Bäcker-Laden und als er mich sah, riss er seine Augen auf. "Riku, ich kann das alles erklären.", sagte er zu mir und ich schrie dadurch: "LASST mich doch ALLE in RUHE.", ich schubste Matias wütend von mir, weil er schon halber an meinem Ohr hing und dann rannte ich einfach los. Ich achtete in diesem Moment auf gar nichts.

Ich hörte wie Samu nach mir schrie, aber ich ignorierte das. Mich machte das Ganze so traurig und wütend. Tränen rannten über mein Gesicht und dadurch war meine Sicht verschwommen. Ich rannte wohl einfach auf eine Straße, weil ich plötzlich quietschende Reifen vernahm, einen fürchterlichen Schmerz und auftretende Dunkelheit die mich verschlang.

Als ich meine Augen wieder öffnete, befand ich mich in einem weißen Raum und ich war an Geräten angeschlossen. Das nervige gepiepse ging mir auf die Nerven. Ich lag also in einem Krankenhaus. Bestimmt wurde ich von einem Auto angefahren. Ich drückte auf die Klingel, die sich an meinem Bett befand. Sofort kam eine Krankenschwester zu mir. "Wie schön, Herr Rajamaa, Sie sind wach. Ich komme gleich mit einem Arzt zurück.", ich nickte und sie verschwand wieder.

Wie lange hatte ich geschlafen oder lag ich sogar im Koma, weil sie zu mir sagte, das es schön sei, dass ich wieder wach war? Erneut ging die Tür auf und sie trat mit einem Arzt ein. Er untersuchte mich von oben nach unten und sagte anschließend zu mir: "Soweit ist alles in Ordnung. Können Sie Mal was sagen, Herr Rajamaa?"
"Ich fühle mich so schlapp. Was ist passiert?"
"Okay, die Gehirnerschütterung hat nicht ihr Sprachzentrum zerstört. Das ist ein gutes Zeichen. Können Sie sich nicht mehr an den Unfall erinnern?"
"Ich hörte quietschende Reifen, fühlte kurz einen Schmerz und dann verschlang mich die Dunkelheit."

"Sie wurden von einem Auto angefahren. Dabei rutschten Sie zusammen und fielen auf ihren Kopf. Davon haben Sie eine Gehirnerschütterung erlitten, ein gebrochenes Bein, Hämatome im Gesicht und einen gebrochenen Arm. Sie lagen drei Tage im künstlichen Koma, damit sich ihr Körper erholen konnte. Ihr Verlobter saß die ganzen 3 Tage an ihrem Bett. Er ist gerade kurz nach Hause gefahren, um neue Sachen für Sie zubesorgen. Wir dachten, das es bei Ihnen länger dauert mit dem Aufwachen. Brauchen Sie noch was von uns?", ich schüttelte mit meinem Kopf und daraufhin verließen sie mein Krankenzimmer. Samu gab an, dass er mein Verlobter war? Das war er nicht und das würde er nach dieser ganzen Sache, die ich sah auch nie werden. Er war damit echt unten durch bei mir, aber er sagte das sicherlich, damit er Auskunft über mich bekam.

Die Tür ging erneut auf und diesmal trat Samu ein. Er stellte meine Tasche sofort ab und kam zu mir. "Was willst du hier? Warum bist du nicht bei deiner Ex-Verlobten? Sie erwartet ein Kind von dir und du liebst sie noch immer. Du liebst mich doch gar nicht."
"Von wem hast du denn diesen Müll gehört? Natürlich liebe ich dich und meine Ex-Verlobte ist mit meinem Kind schwanger, aber ich liebe sie nicht mehr."
"Matias hat mir das erzählt. Er hat dich zwei Wochen lang beobachtet. Und er hat gesagt, dass du mit ihr immer Mal wieder telefoniert hast. Warum Samu? Warum hast du es mir nicht erzählt, dass du dich mit ihr in der Bäckerei verabredet hast?"
"War das der Typ, den du von dir gestoßen hast?", ich nickte und er sprach weiter:

"So ein mieses Arschloch. Er war es also. Ich habe es gespürt, dass mich jemand beobachtet. Ich habe mit ihr am Samstag telefoniert, aber nur einmal. Sie rief mich an, weil sie mir was sagen wollte, aber halt nicht am Telefon und da machte ich den Treffpunkt in der Bäckerei mit ihr aus. Es tut mir leid, Riku, dass ich dir nichts davon erzählte. Ich liebe sie wirklich nicht mehr. Ich liebe nur noch dich. Das musst du mir glauben. Ich habe es sicherlich durch deinen Auftritt vergessen. Und Matias war also bei deinem Auftritt und hat mich dort beobachtet. So ein Arsch."
"Sorry, Samu, ich kann dir das nicht glauben. Die Umarmung und das Streicheln über ihren Bauch sah sehr innig aus. Könntest du jetzt bitte mein Krankenzimmer verlassen?"

"Warum, Babe? Ich liebe dich!", sagte er mit einer traurigen Stimme. "Ich ertrage keine Lügen mehr. Ich werde mich von dir trennen, Samu."
"Nein, Riku. Bitte nicht.", sagte er nun mit verweinter Stimme. Seine Tränen liefen augenblicklich in einer Tour. "Raus hier.", sagte ich energisch und er verließ schulterhängend mein Krankenzimmer. Ich griff mit meiner gesunden Hand zur Fernbedienung und machte den Fernseher an. Ich brauchte gerade Ablenkung, aber diese bekam ich nicht, weil das Lied "Loving you is a losing Game" lief. Ich heulte augenblicklich auch, wie ein Schlosshund. Das Lied hatte so Recht.
Samu zu lieben, war ein verlorenes Spiel.

My American DreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt