23. Teil

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6 Wochen später

Samus Sicht

Mittlerweile wussten es all unsere Freunde und Verwandte, dass wir ein Paar waren. Unsere Fans wussten es noch nicht, aber auch da würde es nicht mehr lange dauern, bis Riku mal ein Foto von uns Beiden veröffentlichen würde auf seinem Instagram Profil oder ich auf meinem. Er hatte es nicht so mit Instagram. Die Presse würde es dann dadurch erfahren, aber das war uns egal, weil es nun alle wussten die uns wichtig waren.

Nach dem Krankenhausaufenthalt zog Riku vorerst bei mir ein, weil er auf meine Hilfe angewiesen war, aber leider hatte ich auch nicht immer Zeit für ihn. Momentan hatte ich viele Auftritte in TV-Shows und dadurch war ich auch kaum zu Hause. Riku fand das nicht so toll. Er war seitdem Unfall noch sensibler geworden und er hatte immer noch große Angst vor Matias, obwohl er sich wirklich seit dem Unfall nie wieder bei Riku blicken ließ. Er zeigte mich auch nicht an, aber ich würde gerne Riku dazu bringen Matias anzuzeigen, weil er immer noch große Angst vor ihm hatte.

Dann würde Matias bestimmt 5 Jahre lang in den Knast kommen und die Therapie würde endlich Erfolge bei Riku zeigen, aber Riku würde das nicht tun, weil er Angst hatte, dass ich dann auch in den Knast kommen würde, weil ich Matias mit einem Gürtel verdroschen hatte und er ja immer noch meine Fingerabdrücke auf seinem Gürtel hatte. Riku weinte nämlich momentan jeden Tag, wegen jeder Kleinigkeit, aber es lag auch daran, weil ich kaum zu Hause war. Ich war auch nicht am Montag dabei, als er seinen Gips von seinem Bein und von seinem Arm abbekam. Seine Mutter begleitete ihn und sie besuchte Riku auch immer mal wieder, wenn ich nicht zu Hause war, aber das war für Riku nicht okay. Er wollte mich dabei haben, aber ich konnte meine Arbeit auch nicht im Stich lassen.

Er nahm momentan dreimal in der Woche an seiner Therapie teil, aber sie brachte halt nicht sehr viel bei ihm, weil er immer noch sehr große Angst davor hatte, dass Matias wieder bei ihm auftauchen könnte. Meine eigenen Wunden waren mittlerweile sehr gut verheilt und meine Therapie schlug bei mir sehr gut an. Ich dachte kaum noch an den Callboy und ich hatte auch keine Angst vor ihm. Riku hatte mittlerweile auch mit mir geschlafen. Das war sehr schön. Er war so zärtlich zu mir. Das war vor einer Woche, aber momentan war ich Abends immer so kaputt von meiner Arbeit, dass ich keine Lust mehr auf Sex hatte. Ich wollte nur noch schlafen, wenn ich nach Hause kam. Riku fand das natürlich nicht so toll, aber was sollte ich denn machen? Ich ging früh aus dem Haus und kam erst Abends zurück. Einmal war ich sogar in Hamburg. Das fand Riku noch beschissener, weil ich da gar nicht nach Hause kam.

Deswegen versuchte ich jetzt erst mal nur hier in Helsinki zuarbeiten, damit er nicht ganz alleine bei mir zu Hause war. Heute war Freitag, aber ich musste trotzdem bis zum Abend arbeiten. Ich hoffte so sehr, dass Riku nicht wieder sauer auf mich war, weil ich zu wenig Zeit für ihn hatte. Er sagte nämlich am Mittwoch zu mir, dass er ja jetzt wieder in sein Mökki ziehen könnte, weil sein Gips ab war und er dort ja auch alleine wäre, aber da hätte er seinen Wald um sich. Er liebte die Natur, aber es war schon Anfang Oktober und es war schon sehr kalt. Ich wollte es nicht, dass er ganz alleine im Mökki war und wir uns nur am Wochenende sehen würden. Ich hoffte so sehr, dass Riku auch bald wieder seiner Arbeit nachgehen konnte, weil diese Ablenkung würde ihm guttun, aber das dauerte noch ungefähr zwei Wochen. Sein Gips war zwar ab, aber sein Arm und sein Bein mussten auch erst mal wieder in Form gebracht werden. Er lief aber schon recht gut auf seinem Bein.

Am Abend verabschiedete ich mich bei meinen Kollegen mit denen ich gerade eine TV-Show drehte und fuhr gleich nach Hause. Ich freute mich riesig auf Riku. Das Wochenende stand vor der Tür und ich musste nicht arbeiten. Wir hatten somit ganz viel Zeit für uns. Als ich meine Haustür aufschloss, sah ich, wie Riku wieder mal vorm Fernseher saß und dabei weinte. Ach man! Er war, wie ich schon sagte sehr sensibel seitdem Unfall. "Da bist du ja endlich", schluchzte er mir entgegen und ich zog schnell meine Jacke und meine Schuhe aus. Ich lief zu ihm, setzte mich neben ihm und nahm ihn erst Mal fest in meine Arme. "Babe, warum weinst du schon wieder?"

"Der Film war so traurig und du hast mir mal wieder sehr gefehlt. Warum kommst du denn immer so spät nach Hause?"
"Sorry, Babe, aber ich musste die Szenen heute noch fertig bekommen, weil wir nächste Woche die Folge ausstrahlen möchten und dann drehen wir weiter für eine neue Folge.", er seufzte und sagte: "Wieder von Montag bis Freitag?"
"Ja, Riku."

"Dann bring mich bitte am Sonntagabend in mein Mökki. Mir fällt hier alleine die Decke auf den Kopf und dort kann ich wenigstens die Natur genießen und vielleicht auch spazieren gehen, wenn es mein Bein schon mitmacht."
"Riku, es ist schon sehr kalt draußen und wir würden uns dann nur am Wochenende sehen. Das möchte ich nicht."
"Ich habe dort einen Ofen und das weißt du auch, Samu. Und, dass ich die Natur liebe, weißt du auch. Du kannst ja gerne nach deiner Arbeit zu mir kommen."

"Ja, das weiß ich, aber ich fahre über eine Stunde zu dir ins Mökki und das ist mir nach meiner Arbeit zu anstrengend.", erneut seufzte er und sagte was, was mir sehr wehtat: "Wenn du mich wirklich liebst, dann ist dir das nicht zu anstrengend.", ich schaute ihn dadurch wütend an und sagte: "Dein Ernst, Riku? Ich liebe dich von ganzem Herzen und du sagst sowas zu mir. Geht gar nicht. Sorry, dass ich dir gerade nicht alles recht machen kann, aber so eine Aussage habe ich gerade echt nicht verdient von dir." und dann stand ich auf, ging nach oben ins Bad und knallte wütend meine Bad-Tür zu. Ich setzte mich auf meinen Badewannen-Rand und fing Mitweinen an. Das tat echt weh, was er zu mir sagte.

Nach ein paar Minuten klopfte Riku an meine Bad-Tür und sagte dadurch: "Honey, es tut mir so leid. Lässt du mich bitte rein.", ich schluchzte erneut, aber ich ließ ihn nicht rein, weil der Schmerz sehr tief saß und ich gerade alleine sein wollte. "Nein!", sagte ich durch die Bad-Tür und hörte nur noch, wie er sich entfernte von meiner Bad-Tür, da die Zimmer-Tür von meinem Schlafzimmer geöffnet wurde und auch wieder zugemacht wurde. Tat ich gerade das richtige? Riku würde sicherlich in meinem Bett liegen und auch weinen, aber er hatte mir sehr wehgetan und ich hatte auch meinen Stolz.

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