Kapitel 2

2.6K 53 2
                                    

8 Jahre später
Emily

Hi Leute ich bin Emily.

16 Jahre alt. Seit genau fünf Tagen.

Und seit zwei Tagen lebe ich jetzt wieder in Chicago. In einem kleinen Häuschen bei einer neuen Pflegefamilie. Also Familie ist vielleicht etwas übertrieben. Es ist einfach Jenna. Soweit ich weiss, ist sie alleinstehend und gross Verwandtschaft gibt es auch nicht.
Echt traurig wenn man so darüber nachdenkt, doch bei mir ist und wird es wohl genau auch mal so sein.

Sie ist die 6te Pflegefamilien, die es mit mir versucht. Dass es ein riesen Glück ist, dass Leute mich immer wieder aufnehmen, weiss ich. Doch trotzdem hat es mir bis jetzt leider noch nie irgendwo richtig gefallen.

Wahrscheinlich bin ich selbst schuld daran, ich hätte vielleicht etwas netter zu den Leuten sein können, oder einfach nicht so viel Ärger machen sollen. Vielleicht etwas weniger depressiv sein sollen und etwas positiver denken sollen. Dann wäre es bestimmt erträglich gewesen, doch ich kann und will einfach nicht anderst sein. Irgendwo muss ich meine Laune auslassen und das geht halt am besten an anderen Leuten.

Aber ja zurück zum Hier und Jetzt.
Im Moment bin ich mich noch ein wenig in meinem neuen „Zuhause„ am einleben, muss aber sagen, dass Jenna in Ordnung zu sein scheint. Sie lässt mir Freiraum und ist oft weg. Beides gute Voraussetzungen. Doch leider scheint sie etwas zu freundlich und fröhlich zu sein.

Da bekomme ich immer das Bedürftnis, ihr die gute Laune zu bermiesen. Ich weiss, asozial, doch ich kann's auch nicht ändern. Seit meine Familie sich aus dem Staub gemacht hat, kann ich nichts mehr mit glücklichen Leuten zusammen machen.
Es bringt Erinnerungen hervor, an die Zeit, in der ich noch glücklich war und dann fange ich an wehmütig zu werden.
Dann hoffe ich immer, dass ich meine Brüder vielleicht irgendeinmal nochmals sehen werden. Vielleicht irgendwo in einem Zug. Oder so ähnlich. Dann male ich mir ganze Konversationen aus.
So richtig lächerlich halt. Denn ich weiss ganz genau, dass sie es wahrscheinlich irgendwo in einem anderen Staat chillen und mich schon längst vergessen haben.
Ich sollte einfach mit ihnen abschliessen. Befor ich noch ganz kaputt gehe.

*Handy klingelt*

Ohh
Wo ist mein Handy nun schon wieder? Vorher hatte ich es doch gerade noch da.

Ahhh da.
Wie kommt es bitteschön in meinen Kleiderschrank???
Egal.

Tamara ruft an.
Meine einzige Freundin. Klingt bemitleidenswert, ist es aber nicht. Mir reicht eine Person.
Aber was ich mich manchmal frage ist, wie sie es schafft, meine Beleidigungen, Launen und Stimmungsschankungen auszuhalten und mich einfach so zu akzeptiert, so wie ich bin. Denn das ist definitiv schwer.

„Emmy!", schreit sie förmlich in mein Ohr.

„Heyy Tami"

Sie überhört meine genervte Stimme gekonnt und schwafelt gleich los.
„Und wie ist die Familie? Ist Chicago schön? Wie gehts dir? Schon Freunde? Gibts einen hotten Typ?oder gleich mehrere?"

Wenn ich sie nicht unterbrochen hätte, würde sie warscheinlich morgen noch quasseln.

„Ich bin erst zwei Tage hier!"

„Ich weiss."

Typisch Tamara. Ich könnte wetten, dass sie gerade die Augenbrauen hochzieht.  Ein kleines Lachen schleicht sich auf meine Lippen.

Ich bin echt froh Tami zu haben. Ich kann bei ihr der Mensch sein, der ich bin, in ihrer Gegenwart lache ich sogar ab und an.
Ausserdem weiss sie alles. Das ganze Drama.
Ich habe es ihr gesagt.
Ganz nüchtern war ich damals glaube ich nicht, aber sie hat die Warheit verdient.

Wir reden noch etwas über allgemeines Zeugs und sie betont ziemlich oft, dass ich mir neue Freunde suchen soll und so, doch ich habe es nicht vor. Wie gesagt mir reicht eine Person.
Irgendwann muss sie dann gehen und ich lege auf.

____________________________________
Heyy Leute

Das sind meine ersten zwei Kapitel.

Hoffentlich gefallen sie euch.
Ich weiss, dass sie echt kurz sind, aber irgendwie muss ich die Geschichte anfangen.
Zeitformen stimmen bestimmt auch nicht immer ich bin echt katastrophal in dem Thema...
Ich versuche jede Woche so ein Kapitel rauszubringen, warscheinlich bringe ich das nicht fertig aber ja...

Ich würde mich jedenfalls echt freuen,
wenn ihr weiter lest.

Alleine!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt