EmilyGestern habe ich es etwas übertrieben. Es tat einfach zu gut all die Gefühle, die ich angestaut habe an dem Boxsack auszulassen.
Da nehme ich das Muskelkater jetzt hin.Heute werde ich mich mit Mary treffern. Wir treffen uns um halb 2 beim alten Spielplatz hier um die Ecke. Wir haben beschlossen doch nicht zu ihr nach Hause zu gehen, sondern einfach etwas in der Stadt herumzulaufen. Dabei kann sie mit ja vielleicht noch eine kleine Führung durch Chicago geben, denn viel davon habe ich bis jetzt noch nicht gesehen.
Die Zeit bis dahin vertreibe ich mit Netflix. Um zehn nach eins raffe ich mich aus meinem gemütlichen Bett und gehe raus. Es ist ziemlich frisch. Ich hoffe es kommt nicht regnen. In gemütlichem Tempo gehe ich zum Spielplatz. Dort angekommen, muss ich noch kurz warten, bis Mary dort ist. Wir begrüssen uns mit einer Umarmung.
Wir gehen los und sie zeigt mir etwas die Stadt. Dabei unterhalten wir uns angeregt über alles mögliche. Doch so nach zirka 2h ziehen schwarze Wolken auf.
„Wollen wir vielleicht zu mir gehen, bevor es anfängt zu regnen?", schlägt Mary vor.
„Wir wohnen auch nicht besonders weit weg. Es wäre gleich hier um die Ecke."
„Alles ist besser als Regen", stimme ich ihr nickend zu.
Also biegen wir in die etwas schmalere Seitengasse ein. Eine Zeit lang folgen wir der Strasse, bis Mary vor einem mittelgrossen Haus mit einem schönen Garten anhält.„Da wären wir auch schon" Sie weist auf das Grundstück.
„Wow. Sieht schön aus hier", meine ich ehrlich.
Erfreut lächelt sie mich an. „Ja es ist schon echt schön hier."
Wir gehen die Einfahrt entlang bis zu der Haustüre. „Soweit ich weiss, ist niemand zuhause. Nur vielleicht mein Bruder. Aber keine Sorge er wird uns schon nicht stören."
„Versteht ihr euch gut untereinander?", frage ich neugierig.
„Ja eigentlich schon, wenn man unser gegenseitiges Nerven ignoriert."
„Gut gut." Ein wehmütiges Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Es gibt also wirklich noch Brüder, die sich zu benehmen wissen. Wie schön.
Sie bemerkt meinen Gesichtsausdruck. „Hast du eigentlich auch Geschwister?", fragt sie mich kurzerhand.
„Nein", antworte ich schnell. Vielleicht ist es etwas übertrieben Noah und Blake nicht mehr als Brüder zu bezeichnen, sie sind ja biologisch gesehen immer noch meine Geschwister. Aber ich habe beschlossen einen Schlussstrich zu ziehen. Also ziehe ich das jetzt durch.
„Oh okay." Mary scheint zu bemerken, das mir das Thema etwas unangenehm ist, also wechselt sie es. „Naja ist ja auch egal. Willst du eine Hausführung?"
„Ja klar gerne."
Wir treten ins Haus ein.
„Die Schuhe kannst du einfach hier hinstellen." Sie nickt zu einer Heizung, unter der schon drei Paare liegen. Ich stelle meine neben die anderen und folge Mary dann in den Keller.
Sie zeigt mir die Waschküche und einen Vorratskeller. Dann gehen wir zwei Treppen rauf ins Wohnzimmer, das Esszimmer und die Küche. Die Räume werden durch einen Durchgang verbunden. Alle drei Zimmer sind modern eingerichtet. Die Wände sind entweder mit einem Mocca Ton gestrichen oder mit weiss. Durch viele kleine Dekorationen, die überall verteilt sind und den Kronleuchter in der Mitte des Esszimmers, wirkt alles so heimelig.
Dann gehen wir noch einmal hoch.
„Das hier ist das Bad und das da gegenüber ist das Zimmer von meinem Bruder und das daneben ist mein Zimmer." Sie weist mit der Hand immer auf das jeweilige Zimmer.
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Alleine!
RandomDie 16 jährige Emily hat schon sehr früh die harte Realität des Lebens erfahren. Verlassen von ihren Brüdern. Eltern tot. Viele Pflegefamilien. Und nun schon wieder eine neue Familie. Dieses Mal in Chicago. Zwei Gangs die sich gegenseitig hassen und...