Kapitel 38

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Ryder

Die Haustüre klingelt. Das passt ja perfekt

Nicht.

Ich sitze gerade mit Joel und Luan, den Nummern zwei und drei der Gang, auf der Couch und plane den Angriff.

Vorher als die Nachricht von Blake eintraf, hatte ich einen halben Nervenzusammenbruch. Ich werde immer noch wütend, wenn ich an die Textnachricht denke:

‚Ich hoffe, du verstehst, dass dein Handeln Konsequenzen hat. Halt dich von Emily fern! Wir haben Mary!'

Vor Wut habe ich das ganze Büro zerstört. Daraufhin habe ich Emily dann noch die Nachricht geschrieben, welche sie meiner Meinung nach verdient hat.
Es ist zum grössten Teil ihre Schuld. Nur weil sie gestern hier aufgetaucht ist, muss meine Schwester nun leiden.

Sie bedeutet Noah oder Blake irgendetwas. Ich vermute sie hatte eine Affäre mit einem der Beiden.
Das heisst aber, dass sie ziemlich gute schauspielerische Künste hat, denn damals im Auto hat sie mir Vorgespielt, die Beiden nicht einmal zu kennen. Und ich Idiot habe es ihr sogar abgekauft.

Irgendwann habe ich mich dann langsam abreagiert. Ich bat Luan und Joel so schnell wie möglich her. Ich erzählte ihnen alles.

Wir müssen Mary irgendwie da raus holen. Das ist klar.
Bis jetzt sind wir aber noch zu keinem klaren Plan gekommen. Jedoch sind wir sicher, dass wir angreifen werden. Wenn wir jetzt nämlich nichts tun würden, dann würde man uns automatisch als schwach abstempeln. Dadurch würden wur zum Ziel für Angriffe werden und dass muss unbedingt verhindert werden.

Ich höre auf Nachzudenken und stehe sufzend auf. Ich gehe die Stufen runter zur Eingangstür. Ruckartig öffne ich sie, doch als ich das Gesicht dahinter erkenne, will ich sie so schnell wie möglich wieder zuhauen. Ich versuche die Tür zu schliessen, doch Emily stellt den Fuss dazwischen.

„Kann ich reinkommen. Ich will mit Mary reden. Bitte. Ich bin auch gleich wieder weg." Flehend und hoffnungsvoll sieht sie mich an.

„Mary ist nicht hier", sage ich kalt. Ihre Miene versteinert sich.

„Weisst du wo sie ist?"

„Das solltest du besser wissen, als ich. Verschwinde von hier und komm nicht wieder!" Langsam steigt meine Wut wieder. Sie sollte wirklich besser verschwinden. Lange kann ich mich nicht mehr beherrschen.

Emily schaut mich besorgt an, dann presst sie die Lippen zusammen.

„An was bin ich eigentlich schuld?", fragt sie schliesslich. Die Frage bezieht sich auf die Nachricht von vorhin.

Spöttisch schaue ich sie an. „Du weisst es wirklich nicht." Ich lache freudlos auf. „Wegen dir ist Mary weg."

Sie schaut mich verwirrt an. „Was habe ich denn schlimmes getan, dass es meine Schuld ist?", fragt sie etwas verzweifelt.

„Du bist einfach da. Das ist dein Fehler!" Ich weiss, dass das nicht fair ist, doch ich bin wütend und verzweifelt. Meine Schwester ist weg und ich kann einfach nicht mehr. Jede Sekunde in der ich nichts tue, könnte sie verletzt werden. Mit meiner Faust schlage ich auf die Wand neben mir. Immer und immer wieder.

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